Alice Schwarzer: Bloß keine Frauenquote für Bundespräsidenten!

Endlich hat sie sich erklärt. Denn das wollte man doch gerne von ihr wissen: wieso sie am 18.3.2012 Joachim Gauck wählt, einen Mann, einen Ex-Pfarrer (anti-religiös und anti-kirchlich wie Schwarzer nun mal ist), einen stockkonservativen Prediger der individuellen Verantwortung für die eigene Entwicklung, der sich noch nie zu abseitigen Themen wie Feminismus, Abtreibung oder gar zu strukturellen Benachteiligungen geäußert hat, einen Mann, der sich nach der Wende von Frau und Kindern losgesagt hat und seit elf Jahren mit der typischerweise zwanzig Jahre jüngeren Lebensgefährtin eine Fernbeziehung führt…

Ja, kaum zu glauben, aber so etwas ist für die spießige EMMA ein Thema (denn der rechte Status einer Frau ist dann doch der einer Ehefrau, und EMMA als wahre Nachfolgerin der katholischen Kirche weiß auch, daß jede Frau ihren Mann schleunigst zu entsorgen hat, wenn der ihr physisch untreu ist, wie Anne Sinclair autoritär vorgeschrieben wurde – ja, gestern bei Maischberger versuchte Schwarzer gar, ihren Wunsch nach Bestrafung von Freiern mit dem Schmerz der betrogenen Ehefrauen zu rechtfertigen – obwohl sie natürlich gleichzeitig vollsolidarisch auf Seiten der entwürdigten Prostituierten steht, die sie mit ihrer Forderung zugleich in eine gefährliche Illegalität zwingt – die Unordnung in solchen Köpfen ist nur noch Messies nachvollziehbar):

EMMA meint also vertraulich:

Was also ist mit der von CSU-Geis so energisch geforderten Trauung zwischen dem ehemaligen Pfarrer und der Journalistin? EMMA meint: Die beiden müssen natürlich nicht heiraten, schließlich geht es seit elf Jahren ja auch ohne Trauschein – aber sie könnten. Denn erstens entrechtet die Eheschließung dank des langen Kampfes engagierter JuristInnen in Deutschland die Frau nicht mehr – wie noch vor wenigen Jahren. Und zweitens würde es den Status der Frau an seiner Seite im Ausland erleichtern. Denn der deutsche Präsident wird oft in Ländern sein, in denen eine nicht verheiratete Lebensgefährtin leider immer noch als „Schande“ gilt und nur die Ehefrau auch protokollarisch respektiert wird.

Also, liebe Frau Schadt, lieber Herr Gauck: Unseren Segen haben Sie. Und wenn wir bei der Gelegenheit noch einen Wunsch äußern dürfen, liebe Frau Schadt: Wie wäre es, wenn Sie Ihren Namen behalten würden? Das wäre ein starkes Zeichen. Denn auch dieses Recht der Frauen, ihren Namen nicht zu verlieren, ist mühsam erkämpft worden.

EMMAonline, 22.2.2012

http://www.emma.de/ressorts/artikel/politik/first-lady/

Eine von Schwarzers glühendsten Jüngerinnen, deren kongeniale Kachelmann-Bashings im Zuge der angeratenen 90%igen Löschung des Kachelmann-Threads im EMMA-Forum wie auch der Dank von Claudia D. gerade für deren polemische Beitrage zum Opfer fiel,  hat sich auf diesen Artikel hin am 22.2.2012 im EMMA-Forum folgendermaßen über Gauck geäußert – da ahnte sie freilich noch nicht, daß ihre Meisterin Gauck wählen würde, und durfte also die übliche männliche Machtstrategie im feministischen Täter-Opfer-Schema der Beziehung zwischen Mann und Frau erwittern (für die Schizophrenie im fundamental-feministischen Denken bin ich nicht verantwortlich, ich zitiere bloß):

 Welch ein Irrtum. Welch ein unglaublicher, wahnwitziger Irrtum! Das Beuteschema eines Kerls sagt nichts, aber auch gar nichts aus über seinen Emanzipationswert. Ganze Bündel von Typen könnte ich Euch vor die Füße schmeißen, liebe Emmas, die die allerletzten Pfeifen sind, die hierzulande ihr Unwesen treiben und hinter den starken Frauen her sind wie hemmungslose Stalker. Ganz einfach, weil sie in der Hierarchie menschlicher Männchen unten angesiedelt sind und mit einem Alphaweibchen ihren Status aufmöbeln wollen. Und denken, mit der Trickkiste des Omegas die taffe Frau schon einlullen zu können. Und leider gelingt es ja auch meistens. Mann ziele nur ab auf den regen Gefühlsapparat von Mütterlichkeit und Herzensbildung.

Man erlebt es hier auch vom Moment an, als sich Gauck öffentlich an Merkels Seite schmiegelte.
Mir reichen schon zwei, drei Sätze vom Nominierten, um zu wissen, dass der es drauf hat, mit starken Frauen (und nicht nur denen) Kasperle zu spielen, indem er hinten reinkriecht wie ein Puppenspieler. Allein der Blick von unten auf die erpresste Frau Merkel sagt doch schon alles und nichts Gutes.

Sitzt er da an Merkels Seite und spielt den Überraschten (wie lachhaft kokett; als hätte er nicht wochenlang bereits gefiebert): „Ich bin verwirrt!“ (hatten wir das nicht mit Assauer schon durch, das Thema?) „Ich bin nicht gewaschen!“ „Ich kann jetzt nichts essen. Nichts sagen. Ich bin im Taxi überwältigt worden“. Welch ein Gefühlsmatsch, mir wird übel. Und noch übler, weil alle auf den Leim gehen und sich in der zuwiesenen Rolle des Barmherzigen so narzisstisch geschmeichelt fühlen.
Unglaublich eitel und selbstbezogen, schrieb Ines Pohl von der TAZ. Wenigstens die hat Grauselgauck nicht hineingezogen in seine gefühlsmißbräuchliche Manipulationsstrategien.

Der Typ hat meinen Segen jedenfalls nicht. Für nichts.

http://forum.emma.de/showthread.php?7448-Sollten-Gauck-und-Schadt-heiraten

Es gibt noch schlimmere Postings von ihr. Wer sich traut, möge in dem Thread nachlesen. Ethnologie ist doch was Feines. Was man da alles kennenlernt.

Umso gespannter durfte man Alice Schwarzers Rechtfertigungsversuch entgegenfiebern. Und wurde gnadenlos enttäuscht:

 12.03.2012

Warum ich in Berlin den Bundespräsidenten wähle

Am 18. März 2012 werde ich im Reichstag eine von 1.240 PolitikerInnen sowie einer Minderheit parteiloser BürgerInnen sein, die den Bundespräsidenten wählen. Eine Ehre, wenn in diesem Fall jedoch eigentlich nur ein symbolischer Akt. Denn der Ex-Pfarrer und Ex-Leiter der nach ihm benannten „Gauck-Behörde“ ist ein Allparteienkandidat. Es gibt also keine Alternative.

http://www.aliceschwarzer.de/publikationen/blog/?tx_t3blog_pi1[blogList][showUid]=92&tx_t3blog_pi1[blogList][year]=2012&tx_t3blog_pi1[blogList][month]=03&tx_t3blog_pi1[blogList][day]=12&cHash=51fc0cb64b

Das war’s schon zu Gauck. Sie wählt ihn, weil es keine Alternative gibt. Hauptsache ist die symbolische Ehre, ihn wählen zu dürfen. Nun, das ist nichts Neues. Zuerst kommt immer die eigene Person, die es mit Macht in die Öffentlichkeit drängt. Wie bei der BILD-Werbung von 2007, die sie nur deshalb machte, um Teil einer illustren Runde von Brandt bis Ghandi zu sein…

http://www.bildblog.de/2373/alice-schwarzer-nicht-zwangsprostituiert/

Es gibt keine Alternative zu Gauck? War da nicht noch jemand? Ahja:

 Bis auf die von der Linken präsentierte Kandidatin. Aber die ist zwar eine Frau, doch das allein genügt natürlich nicht.

http://www.aliceschwarzer.de/publikationen/blog/?tx_t3blog_pi1[blogList][showUid]=92&tx_t3blog_pi1[blogList][year]=2012&tx_t3blog_pi1[blogList][month]=03&tx_t3blog_pi1[blogList][day]=12&cHash=51fc0cb64b

Endlich einmal Klartext: da gibt es eine zwar-aber-Frau, aber das Geschlecht allein kann nicht ausschlaggebend sein. Da frage ich mich doch, warum Schwarzer nach langjährigem berechtigten Widerstreben plötzlich die Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte befürwortet: bei diesem undemokratischen Steuerungsinstrument zugunsten des Luxussegments der eigenen Klientel geht es doch auch nur ums Geschlecht und nicht um Eignung & Leistung?

Und das spricht ihrer Meinung nach gegen Beate Klarsfeld:

Beate Klarsfeld, 73, hat als Au-pair-Mädchen in Paris Serge Klarsfeld kennen- und liebengelernt, und sich von da an zusammen mit der vom Holocaust betroffenen jüdischen Familie der Jagd auf Nazis gewidmet. Sie ist also eine anständige Person, als Präsidentin von Deutschland jedoch denkbar ungeeignet. Schließlich lebt sie seit einem halben Jahrhundert in Frankreich. Und abgesehen von ihrem wackeren Kampf gegen die zum Glück langsam aussterbenden Alt-Nazis ist über ihre politischen Interessen hierzulande herzlich wenig bekannt.

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Das ist natürlich ein ganz falscher Lebensentwurf: hätte Frau Klarsfeld es doch bloß gemacht wie Schwarzer, deren Au-pair-Mädchenzeit in Paris genauso zeitlich begrenzt war wie die Liebe zu einem Mann, dann wäre sie jetzt noch eine echte ernstzunehmende Deutsche. Weil die Alt-Nazis aussterben, braucht man anständige Personen eh nicht mehr. Und den Blick auf die Neo-Nazis gar nicht mehr zu wagen. Aber halt, irgendwie tut Schwarzer es dann doch:

Gleichzeitig mit mir hat die CDU in Nordrhein-Westfalen Mevlüde Genc eingeladen, zur Wahl anzutreten. Wir erinnern uns: Frau Genc war eine der Überlebenden bei dem rassistischen Brandanschlag 1993 auf das Haus der Familie in Solingen. Zwei Töchter, zwei Enkel und eine Cousine von ihr starben in den Flammen. Mevlüde Genc, 69, ist trotzdem in Deutschland geblieben und hat zum 10. Jahrestag des Grauens 2003 eine anrührende Rede gehalten: Frei von Rache und getragen von der Bereitschaft zur Versöhnung. Diese Frau steht also für wahre Integration. In der Gesellschaft von Mevlüde Genc werde ich mich wohl fühlen in Berlin.

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Jetzt muß ich doch schlucken. Eine Frau, die Unbeschreibliches erlitten hat und dennoch versöhnungsbereit ist, steht für »wahre Integration«? Ist diese Art von vorbildlicher Integration nicht eventuell ein bißchen zu viel verlangt von unseren Migranten und deren Kindern? Und darf Frau Genc in Berlin bei der Bundesversammlung ihr gewohntes Kopftuch tragen, oder fühlt sich Alice Schwarzer in ihrer Gesellschaft dann gleich wesentlich weniger wohl, ist das Kopftuch für sie doch ein eindeutiges Bekenntnis zum Islamismus und zum Dschihad gegen die Ungläubigen? Man muß es wohl so sehen: Denkschwache Ideologen wie Schwarzer haben Probleme nicht nur mit der Realität, sondern vor allen Dingen mit der Humanität. Dies beiseite gesprochen. Denn verstehen wird Schwarzer diese Einwände sowieso nicht.

Jetzt aber zu Alice Schwarzers eigentlichen Gründen, die ihrer Meinung nach gegen Frau Klarsfeld sprechen:

Wahrscheinlich hat die Linke noch nicht einmal geahnt, dass Beate Klarsfeld selbstverständlich eine Anhängerin von Nicolas Sarkozy ist, dem konservativen Präsidenten, der für die Linke vermutlich des Teufels ist. Sie ist unter anderem für Sarko, weil dessen Familie ein durchaus ähnliches Schicksal erlitten hat wie die Familie Klarsfeld. Die Welt ist eben komplizierter als Frau/Mann, rechts/links, Gut/Böse.

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Nachdem Sarkozy, der unbeliebteste französische Präsident aller Zeiten, mit seinem Schulterschluß mit Merkel zurecht noch unbeliebter wurde, nun panikartig rechtsnationale Töne anschlägt, um Marine Le Pen Stimmen abzujagen, ist er ohnehin unwählbar geworden. Daß deutsche Zeitungen nicht über die Sarkozy-Affären (Karachi, Fadettes, Bettencourt, Ermittlungen gegen seinen Geheimdienstchef, die Gaddhafi-Wahlkampfkosten-Affäre u.a.) berichten, die gerade jetzt losbrechen, ist man ja schon von der deutschen Presse gewohnt. Da versteht wohl niemand Französisch mehr, selbst wenn sich Journalisten wie Gero von Randow (ZEIT) und Hans-Hagen Bremer (TAGESSPIEGEL) ungeniert  als Auslandskorrespondenten bezeichnen lassen.

Angesichts dieser Unübersichtlichkeit behält Schwarzer doch lieber ihr schlichtes Weltbild vom Mann als Täter und der Frau als Opfer bei und wählt den Mann Gauck. Dann bleibt alles hübsch übersichtlich in der Ordnung.

Aber ein Rechtfertigungsbedarf blieb:

Es gab in den Medien Stimmen, die es unpassend fanden, dass ich mich „von der CDU nach Berlin schicken“ lasse. Nun, ich muss sagen, jemand anders hat mir die Aufgabe der Wahlfrau in diesen vergangenen Jahrzehnten noch nie angeboten, weder die SPD, noch die FDP, und die Grünen schon gar nicht. Warum sollte ich also nicht auf Anregung der CDU hin das Staatsoberhaupt mitwählen? Schließlich setzt eine Partei mit den parteiunabhängigen BürgerInnen, die sie für würdig erachtet, den Bundespräsidenten zu wählen, Zeichen. Und das Zeichen, das man mit mir setzt, ist unmissverständlich: Frauen und Emanzipation.

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Genauso ist sie als Kachelmann-Vor-und Nachverurteilerin ausgerechnet bei der BILD gelandet: andere haben sie ja nicht gefragt, ob sie mal als Gerichtsreporterin & außergerichtliche Nebenklagepartei dilettieren wolle, und wer ihr persönlich eine Bühne und Quote beschert, setzt naturgemäß ein Zeichen für Emanzipation. Die Nackedeis in BILD, seit dem Weltfrauentag 2012 symbolträchtig von S.1 auf S.3 verbannt, störten allenfalls am Rande; so wie bei der CDU die hartnäckigen Abtreibungsgegner ein zu vernachlässigendes Phänomen darstellen:

Natürlich ging meine Nominierung CDU-intern nicht so ganz glatt durch. Das wäre ja auch beunruhigend. Der NRW-Generalsekretär Oliver Wittke betonte bei seinem Vorschlag, man wolle damit zwar mein „Lebenswerk würdigen“, aber keineswegs „jede Äußerung in der Vergangenheit gutheißen“. Einige Vorstandsmitglieder hatten ihrem Generalsekretär nämlich bereits im Vorlauf Zunder gemacht: Frau Schwarzer gelte doch als „glühende Abtreibungsbefürworterin“. Die aktive Lebensrechtlerin und Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Mechthild Löhr, verstieg sich sogar zu der unerhörten Behauptung, ich hätte „zur Abtreibung aufgerufen, als wäre es ein Verdienst“.

Nun, meine Wahl als Wahlfrau erfolgte dann dennoch ohne Gegenstimmen. Die Kanzlerinnenpartei will im Jahr vor der Bundestagswahl schließlich ihr modernes Gesicht zeigen.

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Das soll man ihr dann doch nicht nachsagen, daß sie jetzt auf Parteilinie sei, nur weil die CDU ihr ›Lebenswerk‹, das Archiv des FrauenMediaTurms, in fragwürdiger Art und Weise subventioniert. Und schon folgen »klärende Anmerkungen zur Abtreibung«, auf die einzugehen den Rahmen eines Blog-Eintrags sprengen würde. Wenn die Wahlfrau Alice Schwarzer der CDU angeblich einen modernen Anstrich verpaßt (dabei repräsentiert sie einen Steinzeit-Feminismus, von dem sich Intellektuelle schon immer und jüngere Frauen schon seit langem abgewandt haben, wie die seit Jahren schwächelnde Auflage der EMMA belegt), dann machen es die anderen Parteien auch nicht besser:

Und die SPD und die Grünen? Auch sie machen Klientelpolitik mit ihren Repräsentanten. Die Grünen schicken den Regisseur Sönke Wortmann („Der bewegte Mann“). Und die Sozialdemokraten den Comedian Ingo Appelt. Hallo Fans, wir lieben euch.

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Und die CDU liebt nun mal die Schwarzer-Fans. Da steht sie in einer Reihe mit Wortmann und Appelt, auch wenn deren Fangemeinde weitaus größer ist. So einfach ist das. Zu dumm, daß Schwarzer nicht expressis verbis erklärt, warum sie eigentlich Gauck wählt, mit dem sie nichts verbindet. Wohl nur deshalb, weil sie es nicht vermocht hat, die Ehre abzulehnen, die ihr mit der Wahl zur Wahlfrau zuteil wurde. Zuzutrauen ist ihr diese Charakterschwäche allemal.

Was sonst könnte ihr Motiv sein?  Sie schafft es ja noch nicht einmal, in  dem geschützten Raum ihres Blogs auch nur ein ein einziges Argument pro Gauck abzuliefern.

Ihren Kolleginnen und Kollegen in der Bundesversammlung wird es nicht anders ergehen: sie wählen Gauck entweder deshalb,, weil sie der Eitelkeit unterliegen, ihn wählen zu dürfen, oder weil sie von der jeweiligen Partei, die ebenfalls keine Gründe für die Wahl von Gauck hat (außer dem Wirtschaftsflügel der FDP), dazu gezwungen wurden.

Von Alice Schwarzer hätte ich mir weniger an realpolitischer Anpassung erwünscht. Aber wenn es ums Ego geht…

9 Gedanken zu „Alice Schwarzer: Bloß keine Frauenquote für Bundespräsidenten!

    • Danke für diesen Hinweis – ich hatte mich der Angelegenheit ja bereits andernorts angenommen und dabei auf die Recherche von Jens Blecker hingewiesen: eine chronologische Darstellung mit allen Unstimmigkeiten der jeweiligen Förderungen wird noch kommen!

  1. The European bringt eine Edition zur Wahl des Bundespräsidenten

    http://www.theeuropean.de/start


    Bitte dieses Mal fünf Jahre!

    Drei Präsidenten in zwei Jahren. Man ist versucht, den Delegierten der Bundesversammlung am 18. März zuzurufen: „Aber dieses Mal bitte für fünf Jahre!“ Dabei sind die Frauen und Männer, die dort den nächsten Bundespräsidenten wählen, nicht die, die an den Entwicklungen
    der vergangenen Jahre in Schloss Bellevue schuld sind.
    Dennoch betrifft die Frage nach dem geeigneten Kandidaten,
    die die Nominierung und dann Wahl von Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck begleitet hat, gerade sie: Wie soll das ideale Staatsoberhaupt Deutschlands im 21. Jahrhundert denn aussehen?
    Horst Köhler wurde eine politisch nicht als klug gewertete
    Aussage zum Verhängnis: Er trat zurück. Er gilt seitdem als unpolitischer Präsident. Der Gegenentwurf dazu war Christian Wulff. Der mit den Wassern des Parteienbetriebs gewaschene Niedersachse würde sicher nicht so schnell amtsmüde werden oder von der Fahne gehen, war das Kalkül der Bundesregierung. Eine plausible
    Überlegung, es kam anders.
    Bitte dieses Mal fünf Jahre!
    Nach dem Rücktritt von Christian Wulff muss man sich fragen, wie wir es in diesem Land mit der Milde halten, wie mit der Schadenfreude und wie mit dem Neid. Die Causa Wulff hat, jenseits der berechtigten Anfragen an den zehnten Präsidenten der Republik, ein grelles, hässliches
    Scheinwerferlicht auf die Gesinnung der Deutschen
    geworfen. Der Nachfolger hat jetzt jede Menge zu tun. Zum Glück ist er ein Prediger; Joachim Gauck wird den Deutschen ins Gewissen reden müssen.
    Diese Sonderausgabe unseres Meinungs- und Debattenmagazins
    The European zur Wahl des Bundespräsidenten
    enthält die pointiertesten Kommentare zu dem Thema. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim diskursiven Nachdenken über die Zukunft des Amtes des Bundespräsidenten!
    Mit besten Grüßen
    Ihr
    Alexander Görlach
    Herausgeber und Chefredakteur“

    Die Edition zur Wahl des Bundespräsidenten
    Am kommenden Sonntag wählt die Bundesversammlung den elften Präsidenten Deutschlands – den dritten in zwei Jahren. Von Horst Köhler über Christian Wulff zu Joachim Gauck. Zur Wahl haben wir die pointiertesten Kommentare in einer PDF-Edition zusammengetragen. Es kommentieren u.a. Wolfram Weimer, Theo Waigel und Heribert Prantl.

    Die PDF kann man kostenfrei herunterladen.
    Es sind weitere sehr interessante Beiträge verschiedener Journalisten enthalten.

  2. „Beate Klarsfeld: Die Unbeirrbare“ Frankfurter Rundschau
    http://www.fr-online.de/gauck-folgt-wulff/bundespraesidentenwahl-beate-klarsfeld–die-unbeirrbare,11460760,11898386,item,2.html

    „Gegen das Schweigen

    In vielen Ländern ist ihr diese Anerkennung längst zuteil geworden. Das israelische Parlament, die Knesset, hat Beate Klarsfeld neben zahlreichen Auszeichnungen bereits zweimal für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. In Frankreich gelten Beate und Serge Klarsfeld, ein in seiner Heimat bekannter Historiker und Anwalt, als „des intouchables“, Unberührbare. So nennen die Franzosen herausragende Persönlichkeiten, deren Worte Gewicht haben und deren Verdienste niemand mehr in Frage stellt. Beide sind Mitglied der Ehrenlegion, die höchste Auszeichnung, die Frankreich zu vergeben hat.“

    „Die Deutschen tun sich schwer mit dieser Mahnerin. Sie wurde zweimal für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen, zweimal wurde der Antrag abgewiesen. Beate Klarsfeld hielt der im Wegsehen und Stillschweigen geübten Wirtschaftswundergesellschaft immer wieder den Spiegel vor. Sie ließ dem Land keine Ruhe, in dem NS-Verbrecher wie der einstige Chef der Gestapo in Paris, Kurt Lischka, der für die Deportation von 76000 französischen Juden verantwortlich war, nichts zu fürchten hatten. Sie fand ihn im Telefonbuch, Lischka lebte unbehelligt in Köln. Die Klarsfelds brachten ihn vor Gericht.“

    Ein couragierte Persönlichkeit, diese Beate Klarsfeld!
    Kann man sie wirklich mit Joachim Gauck vergleichen?:

    „Gauck und Klarsfeld – starke Charaktere“ Frankfurter Rundschau

    http://www.fr-online.de/gauck-folgt-wulff/analyse-gauck-und-klarsfeld—starke-charaktere,11460760,11724638.html

  3. Immerhin dokumentiert AS zum wiederholten Male, dass ihre politische Entwicklung vor mehr als 25 Jahren zum Stillstand gekommen ist. Wie schreibt sie:

    „Denn erstens entrechtet die Eheschließung dank des langen Kampfes engagierter JuristInnen in Deutschland die Frau nicht mehr – wie noch vor wenigen Jahren.“

    Die von ihr angesprochene Änderung des Scheidungsrechts ist diejenige durch das erste Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts – dies stammt vom 14.06.1976 und trat am 01.07.1977 in Kraft (http://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Gesetz_zur_Reform_des_Ehe-_und_Familienrechts).

    Dies als eine Reform zu bezeichnen, die vor „wenigen Jahren“ stattfand, ist bestenfalls und höchst wohlwollend als „rührend“ zu kennzeichnen – selbst für mich als „Silberrücken“ im Bereich des Familienrechts ist das Eherecht vor 1977 nichts als graue Rechtshistorie…

    • Tja, das ist das Problem – welche Reform meinen die EMMAs bloß? Dank ihrer Rechtsunkenntnis behaupten sie ja ständig, daß Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar gewesen sei, bevor 1997 das Wort ›außerehelich‹ aus dem Vergewaltigungstatbestand gestrichen wurde. Natürlich war sie schon immer als Körperverletzung und Nötigung strafbar.

      Ich befürchte mal, daß sie diese Reform meinen, sie aber im Zusammenhang mit dem lieben Herrn Gauck und der lieben Frau Schadt nicht allzu deutlich aussprechen wollten. Das wäre dann doch zuuu dreist gewesen…

  4. Als Service für die Säumigen Link zu den aktuellen Auslassungen der multimoralischen Derangierten:
    http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/311210_menschen-bei-maischberger

    Auch die FAZ-online brint das Irr(itiend)e im Titel auf den Punkt:

    FAZ.NET-Frühkritik
    „Eine Lesbe streitet mit einem Schwulen über heterosexuelle Prostitution“

    14.03.2012 · „Ob Billigsex oder Edelpuff: Schafft Prostitution ab!“ Ein heikles Thema in der Talkshow „Maischberger“. Das hätte ein gewisses Abstraktionsvermögen gebraucht. Aber das ist wohl zu viel verlangt.

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/faz-net-fruehkritik-eine-lesbe-streitet-mit-einem-schwulen-ueber-heterosexuelle-prostitution-11683552.html

  5. Köstlich als Frühstückslektüre: „…für die Schizophrenie im fundamental-feministischen Denken bin ich nicht verantwortlich, ich zitiere bloß…“ , „…Unordnung in solchen Köpfen ist nur noch Messies nachvollziehbar…“
    Nur leider schicken die Privatsender den Messies Coaches zum Aufräumen in Haus; die ÖR-Anstalt ARD gibt einer solchen geistigen Messie immer und immer wieder der völlig überforderten Maischberger auf den Hals, als wolle man Sandra Maischberger rausmobben.
    Toll wie die im Geiste unsortierte Schwester Nr. 1 den nicht weniger homosexuellen und hilflosen Geschäftsführer Beck (u.a. als naiv) niederbrüllte (Macho und Grau-Rücken-Gehabe, das den einst in einer Talk-Show – sieh Youtube – vorgeführten Klaus Löwitsch grün vor Neid werden ließ.); da er ihr nicht wie jeder andere heterosexuelle Mann als potentielle Freier als Schwein in Frage kam.
    Schon ihre eigene geistige Mehrfach-Prostitution gegenüber BILD (Werbung: „Jede Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht.“ und als offensichtlich überforderte Gerichts-„Reporterin“) hat gezeigt, dass sie selbst nicht mal eine Doppel-Moral hat(te). Warum sollte das in der Super-Gauck-„Wahl“-Frage anders sein?
    Die Wahlmänner und -frauen sollen das Spektrum der Bevölkerung abdecken. Alice Schwarzer schafft dies mit ihrer multiplen-„komplexen“ Persönlichkeit und ihrer „Wandelbarkeit“ (die andere als Prinuipienlosigkeit entlarven würden -siehe oben BILD) mit ihrer One-Woman-Show nahezu im Alleingang. Den Rest – um diesem Amt wieder zur Ehre und Würde zu verleihen – deckt dann der F-Wort-Fanatiker und Neu-Frauenversteher Ingo Appelt ab. Die beiden Abdeckenden sollten nicht nur beieinandersitzen, sondern Hand in Hand zu ihrer Volksvertretungs-Abdecker-Amtshandlung „schreiten“ …

    BTW:
    Was sagte die wie üblich derangierte Fachfrau für Moral und Prostitutioon heute Nacht so „schön“ bei der Kurz-Zwischendiskussion über Verhinderung/Reduzierung von Vergewaltigungen durch Prostitution/Bordelle: Vergewaltiger gehen nicht ins Bordell.
    Nun gut:
    Prozess: Vergewaltigung im Bordell
    RA Dr. Böttner | vor 46 Stunden — … Vor dem Oldenburger Landgericht muss sich sich ein 22-jähriger Mann wegen Vergewaltigung und besonders schwerem Raub verantworten. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann im … Vergewaltigungsvorwurf führt zu vorläufigem Unterrichtsverbot nach Wiederaufnahmeverfahren Kam es zu einer Verg… » (+2)
    http://www.strafrecht-bundesweit.de/2012/03/prozess-vergewaltigung-im-bordell/
    http://www.mainpost.de/regional/franken/Junge-Frau-vergewaltigt-Taeter-gab-sich-als-Polizist-aus;art1727,5448347

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