Über diesen Blog
Warum habe ich mich entschlossen, neben einer Homepage
auch noch einen Blog zu betreiben?
(Nun ja, ich will es mal mit einem Blog versuchen – ob ich die technischen Fertigkeiten dafür mitbringe, wird sich herausstellen…).
Seit 2010 beschäftige ich mich mit Medienkritik, angeregt durch den Hype, der um Helene Hegemann entstand. Seinerzeit ist mir die fehlende Selbstkritik der Presse, die jegliche literarische Maßstäbe verloren hatte, unangenehm aufgefallen; selbst nachdem Internet-Blogger den plagiatorischen Charakter des bejubelten Erstlings ›Axolotl Roadkill‹ entlarvt hatten, gab es kein Einsehen. Der daraufhin entstehende Essay war zwar schon umfangreich, aber immer noch nicht abgeschlossen, als ich im Juni 2010 durch Lektüre des SPIEGEL-Artikels und des Artikels von Sabine Rückert in der ZEIT auf das Kachelmann-Verfahren aufmerksam wurde, das nicht nur Medien- und Gesellschaftskritik, sondern auch Justizkritik herausforderte. Und damit wollte ich nicht hinterm Berg halten, sondern fing an, in einem Forum zu posten.
Ich habe das Internet als wichtiges Korrektiv erlebt, als Möglichkeit, dem persönlichkeitsrechtsverletzenden Vorverurteilungsfuror der Mehrheit der Massenmedien etwas entgegenzusetzen. Habe die verheerenden Auswirkungen des Feminismus à la Alice Schwarzer auf den Rechtsstaat analysiert, der die Unschuldsvermutung gefährdet und der schon seit langem in der Gesetzgebung (Opferschutz und Nebenklage) sowie in der Rechtsprechung angekommen ist. Ich hatte ein Forum gefunden, in dem, von Ausnahmen abgesehen, ein vernünftiges Gesprächsklima herrschte.
Das blieb nicht so, und ein Blick in andere Foren oder Kommentarspalten offenbarte, daß es oft an Niveau mangelte, wenn nicht gar überwiegend nur getrollt und gepöbelt wurde. Moderation ist notwendig – so viel habe ich gelernt. Es ist keine Zensur, wenn Rechtsverletzungen nicht zugelassen werden: auch die Meinungsfreiheit gilt nicht schrankenlos.
Natürlich haben auch bloß sinnfreie, uninformierte, polemische und rein emotionale Beiträge noch Meinungscharakter; aber sie sind schon so allgegenwärtig, daß sie nicht auch noch das Internet verstopfen müssen. WENN das Internet denn ein Gegengewicht zu den etablierten Mächten sein soll, eine Möglichkeit des Bürgers, sich einzumischen.
Hier jedenfalls soll ein Ort entstehen, an dem, frei von persönlichen Attacken, zur Sache geredet werden soll – gerne informiert, kritisch, streitbar, mit Witz und Humor…
Utopien entwerfen darf man ja wohl noch.
Herzlich willkommen!
Gabriele Wolff
Über Wollschläger bin ich durch Zufall auf diesen Blog gelangt. Und lese im Zusammenhang mit dem Israel-Gedicht von Günter Grass: „Alle anderen jüdischen Kommentatoren, ob Deutsche oder Israeli, ob Medienschaffende oder Politiker, die sich bislang zu Wort gemeldet haben, haben ihn mit diesen Etiketten [des Antisemitismus, Th.R.] versehen.“ Hier ein Link, der Ihnen offenbar entgangen ist. Der Beitrag wurde auch in der taz abhedruckt:
http://www.kontextwochenzeitung.de/meta/suche.html?tx_newssearch_pi1%5Bcontroller%5D=News Nicht das Gedicht von Grass ist antisemitisch, wohl aber die Suggestion, alle „jüdischen Kommentatoren“ würden sich so verhalten, wie es der Großteil der Deutschen im nationalsozialistischen Deutschland getan haben, nämlich unkritisch gegenüber dem Kollektiv, dem sie sich zugehörig fühlten. Zahlreiche „jüdische Kommentatoren“ von Noam Chomsky bis Felicia Langer teilen die Ansicht von Grass und haben sie weit schärfer noch formuliert.
Sehr geehrte Frau Wolff,
ich erlaube mir erneut, Sie auf einen gestern ins Internet gestellten Artikel aufmerksam zu machen, der Sie interessieren könnte, dieses Mal hoffentlich mit dem richtigen Link und dem richtigen Datum – zur Berichterstattung über den Absturz der German Wings Maschine: https://medienschafe.wordpress.com/2015/03/30/out-of-control-airbus-crash-und-piloten-rufmord/
Leider habe ich (noch) nicht herausfinden können, wer den blog: medienschafe. wordpress. com. betreibt.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Dohmeier
Sehr geehrte Frau Wolff,
mit großem Interesse lese ich Ihren blog. Ihre peniblen Untersuchungen der Veröffentlichungen zum Absturz von MH 17 haben mich sehr beeindruckt. Ich nehme daher an, dass dieser heute auf einer „neurussischen“ Seite erschienene Artikel Sie interessieren wird:
https://cassad-eng.livejournal.com/2908.html
Warum sollte ich mich für ein Stück über Faschismus-Theoriee von März 2014 interessieren? Ich befürchte, daß Sie einen falschen Link erwischt haben.
Ich habe jetzt gesucht und den richtigen Link gefunden:
http://cassad-eng.livejournal.com/133434.html
Es ist aber wieder einmal ein Artikel, dessen Schlußfolgerung von der Intention des Autors getragen ist, zu dieser Schlußfolgerung zu gelangen. Und dazwischen wird einem erläutert, was man auf welchem Bild zu sehen hat. Damit kann ich nicht viel anfangen.
Sehr verehrte Frau Oberstaatsanwalt*)!
Leider bin ich erst heute auf diesen Blog aufmerksam geworden, und kann nur sagen: ich fand ihn auf Anhieb sehr interessant und ansprechend — Chapeau!
Ich erlaube mir, auf Ihren jüngsten Artikel (zu »Bellingcat«) zu verlinken und Ihren Blog in meiner Blogroll, zunächst einmal in der Sektion »Un(ein)schätzbare« — kontaktieren Sie mich, falls Sie in eine andere Schublade wollen 😉 — zu vermerken.
Ihren weiteren Artikeln mit Interesse entgegegensehend, verbleibe ich
Mit vorzüglicher Hochachtung
LePenseur
—–
*) für Österreicher geht’s einfach nicht ohne Titel 😉 … und als Feminismus-Kritiker geht’s hinwieder nicht mit weiblichen Titulaturen, die mit dem im Deutschen doch notwendigen Zusatz »Frau« bzw. »Herr« eine unschöne Redundanz ergeben. In Österreich, wo unter Juristen unseres Alters der Doktorgrad fast allgemein üblich ist, wäre die Anrede »Sehr verehrte Frau Doktor!« natürlich geschmeidiger möglich.
Tja — mit dem »Tschüß« zum Ende eines Telefonates und der Tunke zum Wiener Schnitzel sind das halt so die Probleme, die man als Österreicher mit den lieben Piefkes hat (und umgekehrt, wie ich fürchte …)
Hauptsache, Sie vergessen den Zusatz „a. D.“ nicht. 😉
Vielen Dank für die Hinweise zu MH17 und Bellingcat und Co. Es gibt da ein Detail, das ich leider nicht verifizieren kann. Haben Sie darüber Informationen?
Das 156. Fla-Raketenregiment der ukrainischen Armee wurde ja wenige Tage vor dem dem Vorfall im Raum um Donetsk in Stellung gebracht. Und hier beginnt etwas, das ich weder verstehen noch verifizieren kann.
Nach dem Vorfall gab es am 5. August eine ukrainische Nachricht, das der Kommandeur des 156. Fla-Raketen-Regimentes und weitere Offiziere und Mannschaften dieses Truppenteils am Abend des 3. August „abgeholt“ worden seinen. Weder der ukrainische Geheimdienst SBU noch die ukrainische Justiz wollten dies bestätigen.
Ich hatte es später in russischen Nachrichten gesehen und wollte es am nächtsten Morgen ausdrucken… da war es weg! Es gab nie eine englische oder deutsche Übersetzung, jedenfalls habe ich keine gefunden. Jetzt hat Google „Alzheimer“ und man findet nichts mehr.
ES wäre sicher interessant, zu erfahren, was diese Leute wissen/wussten (?) denn sie waren möglicherweise entweder Beteiligte oder Zeugen. Aber ich fürchte, um sie zu fragen, kommen wir alle zu spät, oder sind diese Leute noch irgendwo aufgetaucht? Ich fürchte nein. Leider habe ich den Namen des Kommandieren Offiziers vergessen und weis nur noch den Dienstgrad… Oberst. Ich habe versucht, weitere Artikel aus der Zeit vor dem Abschuss von MH17 über das 156. Fla-Raketen-Regiment und iohren Kommandeur zu finden und erinnere mich, das es da was gab… nichts.
So gar die englische, spanische und die deutsche Wikipedia sind bereinigt worden, wo alle Einheiten der ukrainischen Luftabwehr aufgelistet waren. Nichts, alles weg.
Aber spätestens seit der Bereinigung des Lebenslaufs von Herrn Jazenjuk im Mai 2014 hat man keine Illusionen mehr.
George Orwell und die Gedankenpolizei aus „1984“ sind angekommen.
Ihre Arbeit werde ich weiter verfolgen, denn ihre Aufarbeitung dessen, was in den Medien heute geschieht ist sehr wertvoll.
hasegawa
Die Quelle, die ich kenne, war „natürlich“ keine ukrainische, sondern eine russische:
http://rt.com/news/194848-mh17-ukrainian-missile-buk/
Ich glaube nicht, daß diese SBU-Ermittlung jemals von den ukrainischen Behörden bestätigt werden wird. 😉
Sie wäre aber, falls es einen Buk-Beschuß gab (er kann schließlich auch fehlgegangen sein nach den „ukrainischen“ Modernisierungen, die in diesem Artikel als gefährlich und unzulänglich beklagt werden), ein weiteres Puzzlestück zu der Annahme, eine interessierte dritte Seite außerhalb der Armee habe die Attacke auf MH 17 orchestriert.
Hallo Frau Wolff, an dieser Stelle einfach mal einen ‚Herzlichen Dank‘! für Ihre tolle Arbeit mit diesem Blog. Ich bin über das Thema Ukraine hierauf aufmerksam geworden und Ihre Artikel sowie Kommentare sind mir eine wichtige Hilfe bei der Orientierung und Meinungsfindung gewesen. Ich schätze Ihre sachliche Grundhaltung, aber auch die rhetorische und gedankliche Schärfe Ihrer Argumentation. Weiterhin viel Erfolg dabei!
Herzlichen Gruß
Thorsten
Kompliment für deinen Blog!