Ukraine: Informationskrieg um MH17 (6)

Paris Match Buk 0Fortsetzung von:

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/09/28/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-1/

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/10/23/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-2/

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/01/19/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-3/

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/05/24/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-4/

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/07/29/informationskrieg-um-mh17-5/

Am 13. Oktober wird der sogenannte „final report“ des Dutch Safety Board über die Ursache des „Absturzes“ von MH17 und die sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen für die Sicherheit des Luftverkehrs erscheinen.

Es ist schon merkwürdig, daß sich in diesem Vorfeld einerseits ein weiterer Qualitätsverfall der Leitmedien, der Pressemitteilungen des JIT (strafrechtliche Ermittlungen) und des DSB (Flugunfalluntersuchung) und der üblichen Internet-Mainstreamer (Bellingcat und der schmerzbefreite Niederländer, der unter ukraine@war bloggt und unter Dajey Petros tweetet) vollzieht – während andererseits alternative Blogger die vom Mainstream übernommene MH17-Version des ukrainischen Geheimdienstes SBU hinterfragen und entschieden widerlegen.

Am Ende meines letzten Artikels vom 29.7.2015, in einem update vom 8.8.2015, schrieb ich:

„Marcel van den Berg überraschte am 4.8.2015 mit einem Beitrag, in dem er die CNN-“Enthüllungen” über den Inhalt des im Oktober zu erwartenden Berichts des Dutch Safety Board, genauso wie ich, als Propaganda entlarvte. Die indes gedankenlos von den Mainstream-Medien, so auch in den Niederlanden, verbreitet wurde – weil sie eben so schön in den vorurteilsbehafteten Erwartungshorizont paßt.

4.8.2015

CNN leak on DSB report which blames pro-Russian rebels for shooting down plane is nonsense!

Posted on August 4, 2015 by admin in Uncategorized // 35 Comments

At July 16 CNN reported with big headlines : First on CNN: Sources say MH17 report blames Russian missile for shooting down plane. 

This article is complete nonsense however many media copied the CNN article. For instance the Dutch NOS and RTL Nieuws.

[…]

Another indication that the DSB cannot mention the location of the launch is that as recent as June 20 Dutch members of the JIT took ground samples of the supposed launch location near Snizhne. (source) and NOS.

https://www.youtube.com/watch?v=qwizOTI_8o8

http://nos.nl/artikel/2043247-video-mh17-onderzoekers-aan-het-werk-in-oost-oekraine.html

http://www.whathappenedtoflightmh17.com/cnn-leak-on-dsb-report-which-blames-pro-russian-rebels-for-shooting-down-plane-is-nonsense/

Die von ihm verlinkten Quellen – ein Video der DNR vom 20.6.2015 mit einigermaßen verständlichen niederländischen Untertiteln und der Artikel des staatlichen niederländischen Fernsehens zu diesem Video waren mir bislang unbekannt. Demnach wurden also Bodenproben von dem vom SBU, ukraine@war und Bellingcat (in dieser Reihenfolge) behaupteten Abschußort einer Buk südlich von Snischne entnommen. Unter freundlicher Mitwirkung der “Rebellen” und der OSZE. Endlich!

Es wird Zeit, daß diese virtuelle Story endlich einmal überprüft wird, wenn schon Beweise aus den USA und der Ukraine ausbleiben. Schon den ersten Realitäts-Check hat der Comicstrip von Bellingcat ja nicht überstanden, wie in meinem letzten Beitrag nachzulesen ist.

Welchem trüben propagandistischen Internet-Netzwerk Bellingcat im Rahmen seiner “Beweisführung” blind folgte und folgt, hat Hector Reban am 1.8.2015 hier akribisch aufgelistet:

https://hectorreban.wordpress.com/2015/08/01/17-july-buk-sightings-planting-evidence-in-advance/

Daß die Lektüre sich lohnt, verraten bereits die hilflosen Bellingcat-Reaktionen auf Twitter, werden ihre Mitarbeiter doch in diesem Artikel als tumbe Follower politischer social media-Infokrieger mit besten Kontakten zum ukrainischen Militär und dem SBU entlarvt, der mühelos ins Internet einspeisen konnte, was ihm beliebte:

Tweet Toler Reban 2.8.2015https://twitter.com/AricToler/status/627818319748403200

Tweet Higgins Reban 2.8.2015

https://twitter.com/EliotHiggins/status/627836735209242624

Natürlich mußte auch der SBU-Informant WowihaY in Kenntnis gesetzt werden. Das wäre wohl die beste Lösung, Bellingcat zu schließen. Denn noch eine Propaganda-Schleuder mehr brauchen wir wirklich nicht. Aber diese Lösung dürfte das Atlantic Council, das so viele Hoffnungen in Higgins’ kongeniale Mitarbeit mit dem Touch des alternativen Journalismus setzt, wohl nicht zulassen.  ;-)“

Seitdem ist einiges passiert.

Zu den schlechten Nachrichten gehört diese hier. Erstmals gaben das Joint Investigation Team (das strafrechtliche Ermittlungsteam, NATO-Staaten plus des erst im Dezember zugelassenen Staates Malaysia unter Führung der Niederlande nebst der beschuldigten Ukraine, die wie alle andere Teilnehmer ein Vetorecht gegen mißliebige Presseveröffentlichungen des Gremiums hat) und das DSB (Dutch Safety Board, verantwortlich für die Flugunfalluntersuchung, die sich auf die Absturzursache und Empfehlungen zu deren zukünftiger Vermeidung beschränkt), gleichlautende Presseerklärungen heraus.

Der DSB preliminary report vom 9.9.2014 mit dem Ergebnis „Kriegseinwirkung“ hätte bereits gereicht, um Schlußfolgerungen für die Luftverkehrssicherheit zu ziehen.

Aber Staatsanwalt Fred Westerbeke hatte uns ja bereits am 17.7.2015 darüber informiert, daß diese Flugunfall-Untersuchung ein Sonderfall sei:

Herr Westerbeke, die Ermittlungen im Fall MH17 werden von zwei Gremien geführt: vom Niederländischen Sicherheitsrat und von Ihrem Internationalen Ermittlungsteam. Worin unterscheiden sich diese Ermittlungen?

Der Sicherheitsrat geht normalerweise nur der Frage nach, ob es sich um einen Unfall gehandelt hat. Wenn nicht, dann übergibt er den Fall der Justiz. Bei MH17 gab es international den Wunsch, dass sich der Sicherheitsrat auch mit den Ursachen des Absturzes befasst. Hier gibt es Überschneidungen mit den kriminalistischen Ermittlungen, die wir durchführen. Aber wir müssen vor Gericht nicht nur beweisen können, was passierte, sondern auch, was nicht passierte. Wir fragen danach, wer verantwortlich dafür war, das macht der Sicherheitsrat nicht.

Aber arbeiten Sie dabei mit dem Sicherheitsrat zusammen?

Wo es der gesetzliche Rahmen erlaubt, führen wir Ermittlungen zusammen durch. Die Rekonstruktion des Flugzeuges etwa wird gemeinsam gemacht. Wir treffen uns jeden Monat, um die Verantwortlichkeiten aufzuteilen und zu schauen, wo wir einander helfen können und wo, aufgrund der Unparteilichkeit der beiden Ermittlungen, nicht.

http://www.nzz.ch/international/europa/die-gefahr-eines-russischen-vetos-ist-da-1.18581057

Der Neutralität des DSB hat es gewiß geschadet, daß am 11.8.2015 (ab dem 10.8.2015 fanden die Abstimmungsgespräche der an dem DSB-Abschlußbericht vom 2.6.2015 beteiligten Staaten, also auch Rußlands, statt) folgende inhaltslose, aber pressewirksame Mitteilungen erfolgten [Hervorhebungen von mir]:

DSB Intro

           Persberichten 11 aug. 2015

Investigation into possible Buk-missile-parts

In cooperation with the Dutch Safety Board (DSB) the Joint Investigation Team (JIT) investigates several parts, possibly originating from a Buk surface-air-missilesystem. These parts have been secured during a previous recovery-mission in Eastern-Ukraine and are in possession of the criminal investigation team MH17 and the Dutch Safety Board.

The parts are of particular interest to the criminal investigation as they can possibly provide more information about who was involved in  the crash of MH17. For that reason the JIT further investigates the origin of these parts. The JIT will internationally enlist the help of experts, among others forensic specialists and weapon-experts.

At present the conclusion cannot be drawn that there is a causal connection between the discovered parts and the crash of flight MH17.

The JIT conducts the criminal investigation and the DSB the investigation into the cause of the crash. Both investigations are conducted separately but JIT and DSB occasionally share material. In its final report the Dutch Safety Board will report on the discovered parts.

http://onderzoeksraad.nl/en/onderzoek/2049/investigation-crash-mh17-17-july-2014/onderzoek/1650/investigation-into-possible-buk-missile-parts#fasen

Identisch auf der JIT-Seite:

https://www.om.nl/vaste-onderdelen/zoeken/@90384/investigation-into/

Das ist eine Null-Nachricht: mögliche Teile einer Buk-Rakete werden weiter untersucht. Zukünftig werden internationale Experten zu deren Erforschung herangezogen. Zur Zeit ist ein kausaler Zusammenhang dieser Teile mit dem MH17-Absturz nicht gegeben. Und wie lange wurde schon, bislang ergebnislos, untersucht? Ist es nicht bekannt, daß am Absturzort zahlreiche Waffenteile zu finden sein müssen, weil die ATO- Kräfte Kiews ab dem 23./24.7.2014, entgegen der UN-Resolution 2166, dort eine, wie üblich erfolglose, Offensive starteten?

Die russische Delegation der Flugunfalluntersuchung fragte vergebens nach den Gründen, aus denen die offensichtlich Monate zurückliegenden Funde erst jetzt bekanntgegeben wurden; sie bekam nicht einmal eine Antwort auf die Frage, wo genau diese „möglichen“ Waffenfragmente gefunden worden waren – und durfte sie selbstverständlich auch nicht in Augenschein nehmen:

Netherlands provides no response on alleged Buk missile debris — Lavrov

August 24, 14:04 UTC+3
[…]

VLADIMIR, August 24. /TASS/. The Dutch investigators have failed to answer Russia’s questions on the Buk missile debris allegedly found at the Boeing crash site in eastern Ukraine, Russian Foreign Minister Sergey Lavrov told a youth forum in the Vladimir region, central Russia, on Monday.

Speaking at the event called Territory of Meanings on the Klyazma, Lavrov said the Dutch Safety Board which conducts the investigation into the July 2014 crash held a number of meetings recently.

„We asked them questions, in particular, why the report on the Buk missile parts which they found several months ago comes only now, and asked them to show them, and they did not. We asked where they had found them – and they did not tell us either,“ Lavrov said.

„We strive to carry out a fair investigation into the tragedy and all the key facts were concealed and are being concealed,“ he said.

[…]

http://tass.ru/en/world/816060

Daß von amtlicher Seite Erleuchtung kommen wird, ist daher stark zu bezweifeln. Sämtliche Fragen Rußlands sind nicht beantwortet worden:

[…]
Bis zum heutigen Tag gibt es keine Antworten auf die Fragen, die von Russland im September 2014 bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates erläutert wurden:

a.
Warum verweigert die Ukraine Funkgespräche zwischen den in der Nähe von Donezk am Tag der Katastrophe stationierten Militäreinheiten für die Untersuchung frei zu geben?

b.
Warum ist die Ukraine nicht bereit Informationen über den Verbrauch von Luft-Luft- und Boden-Luft-Raketen bereitzustellen?

c.
Warum wird keine Auskunft über die Flugpläne der ukrainischen Luftstreitkräfte am Tag der Katastrophe erteilt?

d.
Warum wird keine Auskunft über die Bewegungen der ukrainischen Bodentruppen am Tag der Katastrophe erteilt?

e.
Wieso wurden am Tag der Katastrophe die Aktivitäten der ukrainischen Radareinheiten bemerklich erhöht?

f.
Warum haben die ukrainischen Behörden den Luftraum für Zivilflugzeuge über den Kampfgebieten in der Ostukraine nicht gesperrt?

[…]

Russische Botschaft Wien, am 22. Juli 2015

http://pressejournalismus.com/2015/08/boeing-mh17-pressemitteilung-der-russischen-botschaft-wien/

Die Liste der Fragen, die Oleg Storchevoy, Leiter der russischen Luftfahrtbehörde und russischer Repräsentant bei der Flugunafalluntersuchung, im September 2014 dem DSB übersandte, war dann noch etwas detaillierter: sie wies 24 Fragen auf:

https://translate.google.com/translate?hl=en&sl=ru&tl=en&u=http%3A%2F%2Fold.favt.ru%2Ffavt_new%2F%3Fq%3Dnovosti%2Fnovosti%2Fnovost%2F4238&sandbox=1

John Helmer notierte hierzu am 13.9.2015:

On September 25, RosAviation released the text of the letter Storchevoy had sent to DSB itemizing the evidence the DSB investigation should cover for its final report. Here is the 24-point release. Point 3 is a priority for evidence: “Pathological examination of the dead passengers and crew members, including the presence of submunitions and other foreign bodies and substances.”

At DSB Chairman Muller was asked to confirm he had read Storchevoy’s letter, and to say what reply he had sent. He refuses to say.

http://johnhelmer.net/?p=14084

Falls alle diese Fragen, die überwiegend ohne Mitwirkung der Ukraine nicht beantwortet werden können, im “finalen” DSB-Bericht vom 13.10.2015 ausgeklammert bleiben, dann wissen wir immerhin, wer dafür verantwortlich ist. Die Niederlande nämlich, folgt man der Aussage des leitenden Staatsanwalts Fred Westerbeke in seinem Interview vom 27.10.2014:

SPIEGEL ONLINE: Wenn Sie tatsächlich die Beteiligung der ukrainischen Luftwaffe am Abschuss von Flug MH17 in Betracht ziehen – ist es dann nicht absurd, dass die Ukraine an den Ermittlungen beteiligt ist?

Westerbeke: Natürlich ist das ein Problem. Aber wir können nicht ohne sie ermitteln. Ich möchte übrigens eines klarstellen: Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass Kiew nicht absolut offen mit uns umgehen würde. Sie geben uns alle Informationen, die wir haben wollen.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mh17-ermittler-westerbeke-ueber-den-absturz-in-der-ukraine-a-999193.html

Genau das ist das Problem: was wollen die niederländischen Ermittler von den Kiewer Behörden haben? Nicht einmal den kompletten Funkverkehr der ukrainischen Fluglotsen mit MH17 seit Beginn des Eintritts in den ukrainischen Luftraum?

Umso erfreulicher, daß sich die im medialen Strafgericht vorgelegten social media-„Beweise“ für die Mainstream-Anklage gegen die Separatisten und/oder Rußland bei näherer Analyse als Pseudo-Beweise herausstellen. Unglaubhaft war die SBU-Geschichte ja von Anfang an, und man mußte schon von einer gewissen Naivität sein, um die gar nicht mal sehr kunstvoll ausgelegten Indizien unüberprüft als solche zu anzuerkennen. So naiv wie dieser Mitarbeiter von Bellingcat beispielsweise, der zu diesem klassisch unscharfen Foto einer Buk in Snischne in diesem Tweet:

Tweet GirkinGirkin 1https://twitter.com/GirkinGirkin/status/489884062577094656/photo/1

abgesetzt am 18.7.2014 um 0:27 Uhr [Ortszeit EEST = plus 10 zur angezeigten Twitter-Zeit] anmerkte:

Daniel Romein – February 15th, 2015

Ok, the tweet itself indeed was posted much later, but at the photograph we clearly can see it was not 12:27 am, because that was after midnight. Still even when the person would have tweeted a random photograph, how to explain a video being uploaded of a Buk missile launcher the same day? Or maybe the same person also had a video of a Buk driving through Snizhne somewhere and uploaded this one as well? How often do Buk missile launchers drive through Snizhne? Is it just a coinsidence? And how well this coinsidence matches with the US satellite image, the Torez photographs of 17 July 2014, the audio recordings and the fact that the same day a Buk missile launcher was seen in Donetsk, Zuhres and Torez. Isn’t that a bit too much coinsidence?

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/01/27/is-this-the-launch-site-of-the-missile-that-shot-down-flight-mh17/comment-page-2/#comment-9802

Ja, das ist in der Tat kein Zufall, daß auf den ersten unkritischen Blick alles so schön zusammenpaßt…

Nachfolgend wird der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich der „social media-Beweise“:

  1. Die Wölkchenfotos von Pawel Aleinikow aus Tores (angebliche Buk-Raketen-Abgasspur)
  2. Das Video der Buk auf dem Volvo in Zuhres (zwischen Donezk und Tores)
  3. Die Paris Match-Fotos von Volvo und Buk in Donezk
  4. Das Lugansk-Video von Innenminister Awakow vom 18.7.2014 (angebliche Flucht der Tat-Buk auf dem Volvo nach Rußland)
  5. Das Snischne-Video, das eine Buk südlich aus Snischne herausfahrend, zeigt

dargelegt. Man könnte diese Betrachtung, ähnlich wie der SPIEGEL es seinerzeit tat, betiteln:

Virtuelle Wahrheit in Trümmern

I. Das Wölkchenfoto

MH 17 Titelfoto[die Fotoshop-Version, die von WowihaY am 17.7.2014 um 19:23 Uhr verbreitet wurde]

https://twitter.com/wowihay/status/489807649509478400

Am 6.9.2015 hat der niederländische Blogger Hector Reban noch einmal zusammengefaßt, was bis dahin an kritischen Stellungnahmen zu diesem Foto von Pawel Aleinikow, das angeblich den Rauch der Buk-Rakete, die MH17 getroffen haben soll, zeigt, zusammengetragen wurde.

The mystery of the two faced launch plume

6 september 2015 / hectorreban

In the Infowar that started within moments after the crash of flight MH17, which cost the lives of 298 people, the Ukrainians dealt the first blow. Within hours they disseminated intercepted phonecalls with ¨confessions¨ and images of the alleged murderweapon on its route to the alleged crimescene. It was a trail of evidence showing an obvious suspect, an clearly identified weapon and a more or less fixed site of action, ready to be picked up by every media outlet that wanted to blame the right side.

[…]

https://hectorreban.wordpress.com/2015/09/06/the-mystery-of-the-two-faced-launch-plume/

Zu Rebans wichtigsten Quellen gehört Max van der Werff. Er war der erste, der die Angaben des Fotographen Pawel Aleinikow überprüft hat, die zum Teil stark variieren; vor seinem Interview mit RTL äußerte sich der Fotograph erstmals zum Zustandekommen der beiden Fotos, die angeblich einen Buk-„Kondensstreifen“ zeigen sollen. Im November 2014 offenbarte er sich gegenüber dem russischen oppositionellen Journalisten Sergeij Parkhomenko; der sich als Bellingcat-Fan outete und am 17.3.2015 seine eigene Studie – unter Wiedergabe der Angaben Aleinikows von November 2014 ihm gegenüber – mit einem recht ähnlichen Ergebnis wie Bellingcat veröffentlichte:

https://meduza.io/feature/2015/03/17/sled-nad-torezom

Wölkchenfoto mit Exif-Daten von Parkhomhttp://ic.pics.livejournal.com/cthulhu985/12322546/968/968_original.png

Eine englische Übersetzung von Aleinkows Aussagen gegenüber Parkhomenko befindet sich sinnigerweise hier, finanziert durch die Free Russia Foundation unter dieser Adresse:

HEAD OFFICE
The Ronald Reagan Building
1300 Pennsylvania Ave NW, Suite 700
Washington DС 20004:

Nemzow-Report “Putin. War”.

http://www.4freerussia.org/putin.war/

S. 47:

The author of the photograph informed Sergei Parkhomenko the following about the circumstances of the shooting: „During the day, while I was in my own apartment in a building on the outskirts of Torez, I heard thunder, much stronger than the customary sounds of artillery firing, mortar explosions or the volleys of a Grad. I ran to the window and saw that the wind was slowing erasing a smoke trail over the horizon. My camera lay on the windowsill. I grabbed it and raced up the stairs to the roof in order to take the picture from there. I clicked the first time. I saw that directly across the scene electrical wires were visible.

I twisted the zoom to the maximum and took a second photo. Then, I turned and saw that from the other direction, in the north (that is, right in the direction of Grabovo) there was a column of thick black-blue smoke. I decided that a missile had landed on some gas station or oil tank. I crawled to the other side of the roof in order to take a picture from there, where the wires and antennas didn’t get in the way.

I crawled over for about three minutes – then made the third shot. I didn’t know that in the third shot there was smoke from the plane that had just crashed: I didn’t see any plane. Therefore I didn’t start shooting further: if I had known what event had been captured in the frame, I would have taken some more photos, of course, but I only learned a few hours later exactly what had happened. I then sent the pictures to a friend, and he uploaded them to Twitter.“

Praktisch alles an dieser Erzählung ist unwahr.

So benutzte er für das im WowihaY-Tweet präsentierte Wölkchenfoto nicht den maximalen Zoom, sondern wählte eine Brennweite von 180 mm bei Nutzung eines Objektivs mit einer Brennweite von 55-300 mm:

2. Foto van den Berghttp://www.whathappenedtoflightmh17.com/three-issues-with-the-fake-photo-claim-of-max-van-der-werff/

Aleinikow machte nicht nur ein Foto von der Absturzstelle, sondern mindestens sieben:

9 fotos what happened(Quelle: die ursprüngliche Version des zuvor angegebenen Artikels von Marcel van den Berg vom 21.5.2015, die nicht gespeichert wurde)

Eine weitere (nahezu identische) Übersetzung seiner Angaben wurden in der Daily Mail vom 22.3.2015 veröffentlicht, die so tat, als habe sie Aleinikow interviewt; vermutlich hat sie aber ebenfalls nur die Parkhomenko-Studie vom 17.3.2015 übersetzt. So arbeitet der Boulevard nun mal:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3006066/MoS-s-vital-clue-hunt-shot-MH17-Investigators-believe-missile-vapour-trail-photo-points-blame-Russia.html

Max van der Werff machte sich jedenfalls auf die Reise, um diese Angaben zu überprüfen.

MH17 – ‘Buk launch photo’s’ are cheats

May 20, 2015

One of the reasons I visited the MH17 crash area in April 2015 was my desire to verify the authenticity of the only two existing photos showing a smoke plume claimed to be generated by a Buk missile.

[…]

During my stay in Donbass most people were very friendly. However, as I asked an inhabitant of building 2 to give me access to the roof he insisted I show my passport plus a document proving my legal status. After I did just that and explained the purpose of my request only then the man relaxed.
Then I showed him both plume photo’s. “These photo’s are fake”, he said. “Everybody knows that”. We took the elevator to the top (ninth) floor.

“Here, this is Pasha’s apartment”, the man said. “He is a master photographer. A real expert. Unfortunately he chose to join the wrong side and left.”

Video Max Dach AleinikowThe video is clear proof of the fact there are no cables on the roof as shown in the ‘cable picture’ which RTL News on December 22nd presented as scoup and new “crucial evidence” in the MH17 case. And these cables were never there because on the part of the roof from where the trees in the foreground are visible there is no higher point to which the cables could have been attached.

[…]

http://7mei.nl/2015/05/18/mh17-buk-launch-photos-are-cheats/

Das war der erste kritische Bericht über Aleinikow, dessen Identität, obwohl in Internetkreisen weithin bekannt, hier erstmals öffentlich enthüllt wurde, und über seine Aussagen zu den Fotos. Von RTL (nach dem Austausch mit Parkhomenko, aber wohl ebenfalls im November 2014) wurde er später nur oberflächlich und von Bellingcat (vermutlich im Januar 2015) praktisch gar nicht befragt. Die wollten seine Fotos lediglich für ihre Zwecke benutzen, und dabei stören harte überprüfbare Fakten über die Enstehung der Fotos nur.

Am 26.7.2015 setzte Max van der Werff nach und veröffentlichte diesen bemerkenswerten Artikel, dem ich hier lediglich das für mich stärkste Bild entnehme – eine Aufnahme des „Abschußortes“ vom 7.6.2015, auf dem an derselben Stelle wie auf dem Aleinikow-Foto von 2014 dunkler Rauch aufsteigt.

Tweet Max Überlagerung RT-Bellingcathttps://twitter.com/MaxvanderWerff/status/645334196320210944

Max van der Werff geht den möglichen Ursachen auf die Spur:

MH17 – ‘Buk plume’ burns witness – Part I

July 26, 2015

[…]

Launchsite 7.6.2015In total Yana took 11 photos showing the plume. Photos were taken from a 6th floor balcony in the same building as the ‘Buk plume’ photo (taken from the 9th floor).

[…]

Launchsite Max KarteFollowing the line of sight from the photographer to the claimed launch site twelve kilometers South East we find a few candidates:

There’s a coal mine or stash [Lutugina-Mine] at around 4,6 kilometers.

[…]

Others suggested the most likely source of the smoke is Voskresenskaya mine about 5,5 kilometers from the photographers point of view.

[…]

Launchsite Max overlappinghttp://7mei.nl/2015/07/26/mh17-buk-plume-burns-witness-part-i/

http://kremlintroll.nl/?p=348

Damit war die basislose Bellingcat-These, daß der bei starker Kontrastierung der Aleinikow-Fotos links von den weißen Wölkchen erkennbare dunkle Rauch die initialen Abgase einer Buk-Rakete seien, die sich wegen einer tatsächlich nicht vorhandenen Inversions-Wetterlage halt extrem unterschiedlich zu der weißen Rauchsäule entwickelt hätten, aus dem Rennen:

Examining the MH17 Launch Smoke Photographs

January 27, 2015

By Daniel Romein

[…]

Bellingcat Launchsite 27.1.2015[…]

https://www.bellingcat.com/resources/case-studies/2015/01/27/examining-the-mh17-launch-smoke-photographs/

Sowohl Max van der Werff (dessen letztes Foto sich auf S. 80 des nachfolgend zitierten Kobs-Berichts befindet) als auch Hector Reban beziehen sich auf die deutschsprachige Studie von Michael Kobs „Bellingcat – The Launchsite“ vom 22.3.2015, jetzt mit neuem Link und auch online lesbar:

http://de.scribd.com/doc/267001590/Bellingcat-the-Launch-Site

Dort findet man bereits kritische Untersuchungen der SBU-Telefon-„Mitschnitte“ und eine detaillierte Untersuchung der Einbettung der Aleinikow-Fotos in einen künstlichen social-media-Raum, der von den ideologisch motivierten Pro-Kiew-Akteuren zielgerichtet und zweckbestimmt bespielt wurde. Ab S. 60 geht es um die Wölkchen-Fotos. Dort heißt es:

Kobs Launchsite, S. 76Aus den bekannten Informationen ergibt sich also eine Timeline und eine einzige zusätzliche Bedingung: Die Rauchsäule muss sich mit der gleichen Windgeschwindigkeit in dieselbe Richtung bewegen, wie die Rauchfahne der Trümmer.

Und hier beginnt das Problem von Bellingcat. Bis hier hin hatte das Bellingcat-Team schon einen weiten Weg zurückgelegt, um eine russische BUK aus einem russischen Konvoi auf den Tieflader nach Donezk zu schreiben, um diese BUK als jene fahrende BUK in Snizhne zu definieren und diese dann wiederum ungesehen auf den Tieflader und nach Luhansk zu hieven. Damit aber diese BUK nun auch geschossen hat, muss die Rauchsäule unbedingt irgendwo im Süden von Snizhne verankert werden, und zwar egal was die offensichtliche Logik sagt.

Also interpretiert Bellingcat die Zeiten schlichtweg um. Zuerst schätzt der Fotograf, dass er 30 Sekunden nach der „Explosion“ auf dem Dach war und Foto 1 schoss, welches nachweislich nicht vom Dach geschossen wurde. Abgesehen von der Verlässlichkeit seiner Erinnerung und dieser sportlichen Leistung muss man doch fragen: welche Explosion hat er gehört? War es der Start der Rakete, welchen Bellingcat allzugern in 12200m Entfernung sehen will? War es die Explosion des Sprengkopfes in 10000m Höhe und ebenfalls in 12000m Entfernung? Oder war es die Explosion der Tanks am Boden in etwa 9000m Entfernung? Um das Zeitproblem zu lösen, schreibt Bellingcat nun folgendes:

“According to the photographer, the first picture was taken about 30 seconds after the explosion. Because we know that flight MH17 was hit around 16:20 EEST, the camera’s time stamp was approximately 4 minutes to 4 minutes and 30 seconds ahead of the real time. The metadata (or Exif data ) of the original files show that all date and time properties like camera date, digitized date, modified date, and file date show a date of 17 July 2014 and times of 16:25:41 and 16:25:48.”

Ginge es nicht um ein Kriegsverbrechen sondern um den Mathewettbewerb einer Grundschule, dann hätten sie vermutlich schallendes Gelächter geerntet. Aus der groben Schätzung um wie viel die Uhr der Kamera falsch gegangen sein muss, wissen wir, dass sie es nicht wissen. Also musste die Zeit so gedreht werden, dass sie zu der längst gefassten Schlussfolgerung passt: Die Paris-Match-BUK von Snizhne war es! Und wie CORRECTIV bewiesen hat: Zeugen findet man überall.

[S. 76]

Ergebnis seiner Analyse (die von Zeitsequenzen ausging, die den Bellingcat-Manipulationen noch sehr entgegenkamen – denn ein Raketenflug von nur 15 Sekunden ist genauso unrealistisch wie eine Zeit zwischen Abschuß und Aufschlag von nur 45 Sekunden):

Und diese Alternative bedeutet zunächst, die eingestellte Zeit im Fotoapparat stimmt mit der Ortszeit überein. Die Fotos wurden zu der Zeit gemacht, die in den NEF-Metadaten gespeichert sind. Der Wind bläst mit etwa 4 m/s nach Westen, was sowohl mit dem Wetterbericht als auch mit den Videos vom Geschehen übereinstimmt. Das aber bedeutet dann, dass die Rauchsäule auf den Fotos nur ca. 5000m vom Fotografen entfernt ist. Und es bedeutet, dass sie vor dem ersten Foto bereits 1500m Wanderung mit dem Wind nach Westen hinter sich hat. Ihr Startpunkt sollte demnach nördlich der N21 auf halbem Weg zwischen Torez und Snizhne gefunden werden.

[S. 80]

Damit war nun der SBU-ukraine@war/Roland Oliphant/Bellingcat/Parkhomenko Abschußort südlich von Snischne (jeweils mit Varianten, aber immer südlich von Snischne) genauso diskreditiert wie der ohnehin lachhafte von Bensmann/Correctiv nördlich von Snischne im Dorf Puschkin propagierte.

Der Fokus richtete sich nun auf einen Rauchursprung in ca. 5 km Entfernung vom Fotografen: eben die Lutugina Mine in 4,6 km Entfernung und die Voskresenskaya Mine in 5,5 km Entfernung vom Fotographen.

Daß die weißen Wölkchen in 12 km Entfernung zum vom SBU favorisierten Abschußort südlich von Snischne in diese Fotos nicht hineinpassen, hat Michael Kobs hier thematisiert:

Weder die CORRECTIV-Zeugen im Dorf Puschkin, noch die REUTERS-Zeugen in Chervonyi Zhovten erwähnten das Rauchgebilde, obwohl es laut Fotograf und anderer Quellen nicht zum Kriegsalltag zu gehören scheint. Zudem hätte – entsprechend der Relationen in den Fotos – diese Rauchsäule in der Entfernung von Chervonyi Zhovten einen Durchmesser von etwa 100m und wäre laut Windrichtung genau auf das Dorf zugewandert.

[S. 83]

Ein deutlicher Hinweis auf eine Foto-Manipulation, denn einen Durchmesser von 100 m hat der Kondensstreifen einer Buk-Rakete kurz nach dem Abschuß gewiß nicht.

Als Kommentar zu Hector Rebans Artikel vom 6.9.2015 veröffentlichte Michael Kobs am 7.9.2015 diese englischsprachige erweiternde Betrachtung zum angeblichen SBU- und Bellingcat Abschußort:

Launch spot by numbers

https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

7 september 2015 om 14:48

Here is a carefully revised version in favor of the alleged launch spot.
Maybe someone out there gets the numbers straight into a conclusive timeline of the events:
https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

https://hectorreban.wordpress.com/2015/09/06/the-mystery-of-the-two-faced-launch-plume/comment-page-1/#comment-68

Aufgegriffen und ebenfalls veröffentlicht von Marcel van den Berg (der zwar immer noch glaubt, daß es „die Russen“ waren, der aber zu erkennen scheint, wer trickst und täuscht und wer in der Sache recht hat):

Issues with BUK contrail photo

Posted on September 7, 2015 by admin in Launch location, Research //

http://www.whathappenedtoflightmh17.com/issues-with-buk-contrail-photo/

In seiner neuen Studie widmet sich Michael Kobs einem weiteren Bellingcat-Artikel vom 7.8.2015, in dem eine irrwitzige russische Internet-Untersuchung (Schattenkalkulation anhand eines verschwommenen Details aus dem zweiten Aleinikow-Foto) den angenommenen Entstehungszeitpunkt unterstützt und die eigene Behauptung einer Fehlfunktion der Kamera-Uhr von 4 – 4,5 Minuten auf 3 Minuten reduziert wird. Merke: wenn jemand den eigenen Manipulationen auch nur bedingt auf die Beine hilft, dann greift man selbst auf obskure russische Quellen zurück:

Eventually, the administrator revealed the time of the photograph numbered 4328, which was in between the two leading vote-getters (4325 and 4330). This photograph was taken at August 1, 2015 at 4:35:46pm with the azimuth of 260.52, which corresponds to a July 17, 2014 time of 4:21:29pm. The administrator later calculated what he saw as a more accurate time based on the line alignment in the two photographs: 4:22:40pm on July 17, 2014.

If the results of the “shadow poll” experiment are trusted, the camera’s internal clock was about 3 minutes fast. It is difficult to conclusively say the exact minute – let alone the second – that the launch photograph was taken due to the margin of error in the shadow exercise and the impreciseness of the camera’s internal clock. However, this exercise in tandem with the self-reported EXIF data demonstrates that the launch photograph was indeed taken soon after 4:20pm, the time of the MH17 downing.

https://www.bellingcat.com/resources/case-studies/2015/08/07/shadow-of-a-doubt/comment-page-1/

Hat Bellingcat irgendetwas zu bieten über Explosionsgeräusche, deren Schallgeschwindigkeit oder über die Zeit, die der Absturz der MH 17 in Anspruch nahm? Also über die frühestmögliche Zeit, in der die beiden Wölkchenfotos überhaupt entstanden sein können? Nö. Ist ja auch egal.

Von dieser neuen zugestandenen russischen timeline Bellingcats ausgehend, belegt Michael Kobs, daß – wie wir aus den von Max van der Werff veröffentlichten Fotos vom 7.6.2015 schon wissen – auch aus rechnerischen Gründen der Ursprung des dunklen Rauchs mit dem vermeintlichen Abschuß einer Buk-Rakete nichts zu tun haben kann. Allein aufgrund der Weg-Zeit-Berechnung der Wanderung des weißen „Kondensstreifens“ innerhalb der sieben Sekunden, die zwischen Aleinikows beiden Wölkchenfotos liegen, ergibt sich, daß der „Abschuß“ weit links von der dunkleren Wolke stattgefunden haben muß (wenn überhaupt):

Kobs Launchsite by numbers, 4,1Kobs Launchsite by numbers 4,2https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

[S. 4]

We know the blue figure was corrected towards the red figure and we know that the missile probably flew a little longer than 30 seconds. (If you apply the acceleration/deceleration of a missile to a curved flight path according to the Almaz Antey graphic you get 33 seconds.)

In other words, the alleged launch spot at the burnt field is out of reach!

Without knowing the wind speed and wind direction it is a fact that the alleged launch spot demands a delay of 11 or 12 times 7 seconds (77-84 s), not more and not less.

https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

[S. 5]

So lange wird der Wind nicht stehengeblieben sein, nur um den aus politischen Gründen a priori feststehenden „Abschußort“ zu rechtfertigen. Welche Schlußfolgerungen erlaubt dieses Ergebnis?

There are some possible reasons for the mismatching data:

– The launch spot is wrong

– The contrail is unrelated to the downing of MH-17

– The EXIF data were altered

https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

[S. 7]

Letzteres ist allerdings mehr als nur unwahrscheinlich, bedenkt man, daß die Rauchwolke nach der Explosion beim Aufschlag zum Zeitpunkt des ersten Fotos von Aleinikow vom Absturzort um 16:30 Uhr bei Grabowo schon gut 2,8 km gewandert war:

Kobs Launchsite by numbers 8https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

[S. 8]

A backwards estimation

We already know that the fall of MH-17 took probably more than 105 seconds (1 minute and 45 seconds) and began at 16:20:03h EEST.

We also know that the reported wind speeds for that day ranges from 4m/s up to 7m/s.

2820m/7m/s = 410s (6 minutes and 50 seconds)

2820 m / 4m/s = 717.5s (11 minutes and 57.5 seconds)

So the image DSC_9267.nef [das erste mit der Rauchwolke am Absturzort Grabowo] should be taken between 16:28:38h and 16:33:45 h EEST.

Comparing this result to the EXIF-time of the image 16:30:06.50 there is no reason to believe that the internal clock of the camera was not perfectly right.

https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

[S.8]

Die genaue Aufnahmezeit des Fotos 9267 stammt aus der oben erwähnten Parkhomenko-Studie vom 17.3.2015. Wenn also die Exif-Daten der Fotos stimmen und wenn die zutreffende Sichtlinie des Fotographen, verlängert man sie über die ca. 5 km vom Fotographen entfernt befindlichen Himmelsphänomene hinaus, laut Michael Kobs ins Zentrum von Snischne führt, dann ergibt sich eine realistische dritte Möglichkeit: wir könnten es bei den weißen Wölkchen mit einer Photoshop-Fälschung zu tun haben.

Hopefully, the timecode of DSC_9273.nef reveals the real wind speed and we get the timeline for the images straight. Otherwise a deliberate fraud cannot be excluded. Bits and bytes and pixels and Exif-Data can be manipulated.It’s much harder to fake physics and math.

https://www.dropbox.com/s/pa7v8o76zsm3mbr/Launch%20spot%20by%20numbers.pdf?dl=0

[S. 8]

Hier nun ist Marcel van den Berg gefragt, der zwar in seinem am 21.5.2015 gegen Max van der Werff gerichteten Artikel das Foto 9273 veröffentlichte, diesem allerdings eine Liste beigesellte, in der dieses Foto nicht aufgeführt ist; stattdessen taucht ein möglicherweise von Aleinikow am 17.7.2014 um 11:32 Uhr aufgenommenes Foto 9264 auf, das dieselbe Landschaft wie die beiden nachfolgenden veröffentlichten Wölkchen-Fotos zu zeigen scheint.

Crashsite aus whathappened, 55-300mm9 foto files what happenedhttp://www.whathappenedtoflightmh17.com/three-issues-with-the-fake-photo-claim-of-max-van-der-werff/

Leider schweigt er sich, wie u.a. aus der dort stattfindenden Diskussion ersichtlich, über die Person, die ihm die Fotos und die Liste zur Verteidigung Aleinikows gegen Max van der Werff überlassen hat, beharrlich aus und hält es auch nicht für erforderlich, sich bei seinem unbekannten Lieferanten nach dem Bildinhalt des Fotos 9264 oder nach dem Zeitpunkt der Aufnahme 9273 zu erkundigen. Letztlich läßt sich „open source intelligence“ (OSINT), die einseitig politisch dargeboten wird, nicht ohne die entsprechende Vernetzung mit an Einfluß interessierten Informanten erzeugen. Und die bleiben lieber im Dunkelfeld.

Auch der Versuch des niederländischen Bloggers Hector Reban, mit dem Autor der auf der Plattform „Medusa“ erschienenen Studie vom 17.3.2015, Sergeij Parkhomenko, über die Widersprüche in den Aussagen des Fotographen Aleinikow zu diskutieren, schlug fehl. Der Herausgeber beschied ihn kurz und knapp, wie Reban am 29.8.2015 berichtete:

„Hello Hector,

I have send your letter to Sergey Parkhomenko and we had a small talk about it. He doesn’t know who is mr. Aleynikov and he can’t give you any comments about it.

Иван Колпаков / Ivan Kolpakov
заместитель главного редактора / deputy editor-in-chief¨

https://hectorreban.wordpress.com/2015/08/29/mh17-putin-did-it-defenders-playing-dumb/

Diese Antwort will ich nun mal kommentarlos stehen lassen. Der russische Journalist und „Kremlkritiker“ Parkhomenko wird von Marcel van den Berg der Lüge bezichtigt, was seine Wiedergabe der Äußerungen Aleinikows ihm gegenüber angeht. Parkhomenko erwidert, er kenne Aleinikow nicht.

Hector Reban hat am 19.9.2015 diesen Bildern eine eigene, 47 Seiten lange, Studie gewidmet, die weitere Akzente setzt:

Conclusions reached: the photographer gave a lot of contradicting statements and the trail is probably not a BUK launch plume. It is hardly imaginable the pictures are genuine and still manage to comprise so much irregularities. Hence its very doubtful they will ever reach court benches.

Here you can download the PDF (3MB): The trail that wasn´t a BUK launch plume, a reconstruction

https://hectorreban.wordpress.com/2015/09/19/the-trail-that-wasnt-a-launch-plume-a-reconstruction/

II. Das Zuhres Video

Zuhres Video 1https://www.youtube.com/watch?v=Z6-O_xyER9Q

[Eine der vielen Versionen, die sich im Netz befinden; das „Original“ wurde kurz nach der Veröffentlichung gelöscht.]

Dieses geheimnisumwitterte Video soll die Buk auf dem Volvo, begleitet von einem VW-Transporter und einem Jeep, am 17.7.2014 gegen 11:40 Uhr in Zuhres (zwischen Donezk und Tores) zeigen.

Aber stammt es wirklich von diesem Tag?

Ole hat es sich noch einmal kritisch angesehen, und zwar in einer qualitativ guten Version, die erst in diesem Jahr vom pro-NATO-und Kiew-Aktivisten ukraine@war hochgeladen wurde:

Zuhres Video u@w 3.7.2015https://www.youtube.com/watch?v=LO4a3T4t7iw&feature=youtu.be

Ole kommentiert das Video so:

Ole

15 juli 2015 om 09:38

Hi,

looking again at the Zuhres video

two things can be noticed:

[…]

The second point is much more striking. There can’t be much doubt the wind on the video is from the south:
Zuhres Ole 1In the first seconds one of the birds on the ground behind the blue cubicle takes off to the right (against the wind, as already noted by Otto Lilienthal) but is blown slightly to the left by the wind. Also the branches of the trees are clearly blown to the left. That means the wind is coming from the south:

Zuhres Ole 2
The strength of the wind at that moment is approximately 5 on the beaufort scale (8-10 m/s):
“Branches of a moderate size move. Small trees in leaf begin to sway.”
https://en.wikipedia.org/wiki/Beaufort_scale

Now on July 17th there never was wind from the south in the region:

Or more reliable the official data from Donetsk Airport as provided by Charles Wood in this blog:
http://7mei.nl/2015/02/02/mh17-bellingcat-photo-proof-spoof/

For the time in question these winds were recorded at Donezk airport:
Time (UTC) Dir Speed (m/s)
2014-07-17 07:30 350 5.0
2014-07-17 08:00 350 6.0
2014-07-17 08:30 10 7.0
2014-07-17 09:00 10 6.0
2014-07-17 09:30 40 4.0
2014-07-17 10:00 50 5.0
2014-07-17 10:30 40 7.0

So on July 17th between 10:30 local and 13:30 local the wind was between North and North East!

The trees visible in the video are quite close to the opposite building as can be seen on the satellite image. So for eastern winds the trees should be shielded by the building and it is hard to imagine that by some weird tunneling effect the wind was turned from NE to S between the buildings.

The bottom line is, it appears highly unlikely the video was taken on July 17th.

A quick research shows that for example on July 14th there were southern winds predicted around noon:
http://meteo.ua/archive/329/zugres/2014-7-14
as well as on July 11th:
http://meteo.ua/archive/329/zugres/2014-7-11

https://hectorreban.wordpress.com/2015/07/10/an-alternative-track-trail-another-buk-on-another-day/comment-page-1/#comment-27

Mehr und mehr erweist es sich, daß alle diese Spuren gelegt wurden, um DIE Buk vom 17.7.2014, die MH17 abschoß (so die westliche und ukrainische Lesart, die immer noch nicht erwiesen ist), an jenem Tag im Besitz der Rebellen zu zeigen. Aber wer ist der Player im Hintergrund, der die gewogenen sozialen Netze mit Texten und Bildern versorgte? Ist es tatsächlich, wie ich schon lange vermutete, der ukrainische Geheimdienst SBU?

In meinem letzten Artikel hatte ich zum Zuhres-Video Folgendes geschrieben:

„Bellingcat ist auf diesen vom SBU gestreuten Spuren unterwegs und weit davon entfernt, ein harmloser open source-Nutzer zu sein. Er war und ist aktiv daran beteiligt, die Geheimdienst-Beweiskette aufrecht zu erhalten: nachdem die anonymen Erstposter der einzigen beiden „Beweisvideos“ eines Buk-Transports in Zuhres und einer freifahrenden womöglichen Buk, südlich aus Snischne herausfahrend, diese wieder gelöscht hatten, waren Bellingcat/Higgins binnen einer halben Stunde zur Stelle und luden die beiden gelöschten Videos wieder hoch. Hector Reban hat sich diesem Phänomen gewidmet:

The original link of the Zuhres vid was uploaded by an anonymous person who used the Youtube account only once, for uploading this video, and then deleted it. According to Marilyn Justice, writing in a reply on my ¨Over mij¨ page on this blog, the person who posted the Zuhres video had no ‘net presence’ before or after posting the video. So she started asking questions to Bellingcat´s Aric Toller [Toler]:

@mkj1951 @EliotHiggins @JSmithRus Won’t satisfy you, but here is the person who posted video: https://t.co/xFp0V0SJ7w — Aric Toler (@AricToler) December 30, 2014

MJ: [the original URL of the deleted vid; HR] … maybe u can explain where this came from (this is about the 15 sec video now removed)

AT: Was posted on Youtube and Twitter by “Андрей” on 7/17 with coordinates. That’s all we know.

MJ: My question – how was it found – zero identifiers by a person with no net presence before or after?

AT: I actually did find their Twitter account, but it was deleted. Probably created accounts just for video

MJ: That does not answer how it was found, sorry

AT: Won’t satisfy you, but here is the person who posted video: https://twitter.com/3Andryu/

So Aric Toller said he found a twitter account, but it is clear this twitter account found him or his boss Eliot Higgins, pointing them head on towards the Youtube vid for a quick download, exact coordinates for geolocation provided in the package too. But then again, because the genuine video has been deleted, it is impossible to say from which date this source originates.

Also from the vid showing a lone BUK on the road from Sniznhe to Pervomaiske on its way to its deadly encounter with MH17 oozes an equally funny smell, as Michael Kobs shows in his well documented report about the track trail evidence. As occured with the Zuhres video also this video had been posted from an account used only once for this particular purpose before it was deleted. Hence, again, no original date could be established.

In his report Kobs reaches a conclusion well fit for the alternative track trail that says all footage and photos could well have been made at another day: ¨Ob das Video überhaupt an diesem Tag entstanden ist, kann selbst Bellingcat nur raten¨ (Whether this video really was made at this day [the 17th] is even a mystery to Bellingcat¨) (page 13-15, see also note 1 for URL).

Fortunately the mysterious person made sure Eliot Higgins could download the evidence. Within the 24 minutes the vid was online it received so many clicks it reached the daily top thirty, which may have got the attention of Bellingcat whisperers. Nevertheless the poster made very sure the vid was picked up by the right parties. According to the Amnesty International Youtube DataViewer, which guarantees the right metadata of an uploaded video, three copies of the deleted lone BUK video were instantly re-uploaded within minutes by Eliot Higgins, Euromaidan and Torez.info [6].

Torez.info is a local website co-administrated by Vladimir Djukov, alias @WowihaY, the same person of two witness accounts and the first to tweet the incredible important picture of the alleged plume of a BUK launch. Obviously the source knew which way to go to get the right attention.

http://7mei.nl/2015/07/12/mh17-another-buk-on-another-day/

Natürlich konnte sich auch Higgins nicht mehr erinnern, wie er auf das Snischne-Video aufmerksam wurde, das er geistesgegenwärtig so schnell herunter- wie auch wieder hochgeladen hatte.“

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/07/29/informationskrieg-um-mh17-5/

Jetzt aber wissen wir es ganz genau. Der NATO-Blogger ukraine@war war offensichtlich ebenfalls rechtzeitig über das Zuhres-Video informiert worden und hatte es heruntergeladen, diese dem „Original“ nahe Version aber erst am 3.7.2015 wieder hochgeladen.

Entsprechend lud er am 14.7.2015 auch das rechtzeitig am 17.7.2014 gebunkerte „Original“-Video der Snischne-Buk wieder hoch und rühmte dessen einmalige Qualität:

Snischne video u@w, 14.7.2015https://www.youtube.com/watch?v=iE7wEhvYFos&feature=youtu.be

Hier der Vergleich mit dem von Higgins als „Brown Moses“ hochgeladenen Snischne-Video vom 17.7.2014:

https://youtu.be/MiI9s-zWLs4

Diesem kundigen Mann, der sich hinter ukraine@war bzw. Dajey Petros versteckt, kann man vertrauen, wenn er am 14.8.2015 ausplaudert, von wem das Zuhres-Video ursprünglich hochgeladen wurde:

Friday, August 14, 2015

Possible truck and tanks identified that escorted the Russian BUK that shot down MH17

This blog about how the BUK had entered Ukraine on the 17th of July 2014, shows this photo:

Zuhres Ural u@w 14.8.15It was a screenshot taken from the video that was shot from an apartment building in Zuhres and it was released by the SBU at that time. Yet they never released the video itself containing the truck. Only the part where the BUK could be seen on the loader.

It is a typical reinforced Ural truck, but it never got much attention.

[…]

Zuhres Panzer u@w 14.8.2015[…]

http://ukraineatwar.blogspot.nl/2015/08/possible-truck-and-tanks-identified.html

Und warum hat der SBU nur einen kleinen Teil des Zuhres-Videos veröffentlicht, in dem man die angeblichen militärischen Begleitfahrzeuge des Buk-Transports nicht sehen kann? Diese Frage ficht ukraine@war nicht weiter an: er schreibt zusammen, was zusammengehört. Wie es der SBU auf seiner Webseite am 19.7.2014 ebenfalls getan hat:

Zuhres SBU homepage 19.7.2014http://www.ssu.gov.ua/sbu/control/uk/publish/article?art_id=129099&cat_id=39574

Die Überschrift oberhalb der drei Fotos lautet in deutscher Übersetzung:

BUK-M als Teil des Terroristen-Konvois

(Donezk Oblast)

 Entsprechend wird in einem Artikel über die Pressekonferenz des SBU vom 19.7.2014 unterhalb dieser drei Fotos folgende Zeile angebracht:

A video still of the BUK-M1 system purportedly being transferred in a rebel convoy back to Russia, according to the Ukraine government. Photo: Ukraine Security Service

[…]

Phone calls intercepted by Ukraine revealed the BUK was intended to join a column of separatist fighters. Mr Nayda showed a photograph of the column including a tank and a truck carrying the BUK-M1 system.

[…]

http://www.smh.com.au/world/mh17-crash-we-have-proof-that-russia-participated-in-missile-attack-ukraine-spy-chief-20140719-zuwws.html

Da haben der Reporter Nick Miller bzw. seine Redaktion wohl etwas falsch verstanden: das Zuhres-Video soll die Buk auf dem Weg zum “Tatort” zeigen, nicht auf dem “Rückweg” nach Rußland.

Am 2.9.2015 wiederholte ukraine@war, daß das Zuhres-Video vom SBU verbreitet worden sei und schreibt die Verbreitung der angeblichen „Standbilder“ aus diesem Video, die den gepanzerten Ural-LKW mit Rebellen und einen Panzer zeigen, wiederum dem SBU zu.

Wednesday, September 2, 2015

Suncalcing the BUK and Vostok transport to Snizhne July 17th 2014

Basically, since the fatal July 17th 2014 it is already known that and how the Russian BUK was transported from Donetsk to Snizhne. That story never changed. Nevertheless Russian Trolls keep trying to blur the facts over and over again. And of course questions on details remain. These are (some of) these questions:

  1. What is the exact timing of the convoy?
  2. Did the Vostok convoy accompany the BUK or not?
  3. Why was the BUK not found on the 11:08 satellite image that Bellingcat purchased?
  4. Why did the BUK stop three times (first Donetsk, second after roundabout ‚Motel‘, third in Torez near Gas-station)
  5. Was there also an Oplot convoy of tanks to Snizhne?

[…]

Zuhres-video

The SBU had released a video of the BUK near Zuhres (as well as screenshots from unreleased video of other vehicles of the Vostok convoy):

[…]

http://ukraineatwar.blogspot.nl/2015/09/suncalcing-buk-and-vostok-transport-to.html

Diese Zuschreibung der angeblichen „Standbilder“ aus dem Zuhres-Video ist eigentlich überraschend, weil der niederländische Blogger bei seiner ersten Veröffentlichung dieser Bilder am 17.7.2014 eine andere Quelle angegeben hatte:

Thursday, July 17, 2014

Russian transport of BUK into Ukraine on July 17th

On 17/7 a Russian convoy had arrived in Ukraine which transported the BUK that shot down Malasian MK17. At about 13:30 the BUK must have entered the city Snizhne.

The convoy consisted of 3 tanks, 2 BTRs, a truck with militia, a truck with a heavy machine gun and a loader transporting the BUK.

Here are photos taken from this transport:

[Es folgen die bekannten drei Fotos]

(Source and translated from Inforesist)

[…]

http://ukraineatwar.blogspot.nl/2014/07/russian-transport-of-buk-into-ukraine.html
Klickt man den Link mit Übernahmen aus dem bekannten Pro-Kiew Desinformations-Portal „Inforesist“ von Dmitri Timtschuk an, der dem SBU genauso nahesteht wie dem ukrainischen Militär, (heute ist er ukrainischer Abgeordneter), stößt man jetzt auf eine bereinigte Seite: die Fotos des Ural-LKW und des Panzers, die ukraine@war dieser Quelle am 17.7.2014 entnommen hatte, sind entfernt worden: es ist nur noch diese Detailaufnahme verfügbar:

Zuhres Buk inforesist neuhttp://sprotyv.info/ru/news/2426-foto-kolonny-rossiyskih-terroristov-perevozivshey-zrk-buk-k-mestu-strelby-po-malaziyskomu

Der Text dieses Artikels lautet per Google-Übersetzung:

Photo column Russian terrorists carrying SAM „Buk“ to the place of firing at Malaysian airliner

07/18/2014 – 8:41

As reported by a group of „Information Resistance“, yesterday 07/17/2014 at about 13:30 near n.p.Snezhnoe it was fixed column terrorists .

The convoy was 3 tanks, 2 armored personnel carriers, truck with militants and a truck with a heavy machine gun.And also – a road towing vehicle with the gun carriage, which transported SAM „Buk“.

Das ist typisch für die Order des SBU am 17.7.2014: ob Zuhres oder Tores: erstmal wurden die Sichtungen und Bilder nach Snischne verlegt…

Glücklicherweise lassen sich gelöschte Beiträge im Internet oftmals nachverfolgen; hier ist der Original-Artikel, dem ukraine@war seine am 17.7.2014 präsentierten Bilder entnahm:

http://web.archive.org/web/20140718134336/http:/sprotyv.info/ru/news/2426-foto-kolonny-rossiyskih-terroristov-perevozivshey-zrk-buk-k-mestu-strelby-po-malaziyskomu

Hat ukraine@war vergessen, welcher Quelle er seine Erstveröffentlichung der „Standbilder“ aus dem Zuhres-Video verdankt? Oder geht er – m.E. zutreffend – davon aus, daß Timtschuk vom SBU beliefert wurde?

III. Die Paris Match-Bilder

Paris Match Buk 0http://www.parismatch.com/Actu/International/EXCLU-MATCH-Un-camion-vole-pour-transporter-le-systeme-lance-missiles-577289

Veröffentlicht am 25.7.2015, geändert am 29.7.2015, nachdem der Druck durch Internet-Blogger zu stark wurde.

Zunächst war das Foto nämlich mit der falschen Ortsbezeichnung Snischne (statt Donezk) veröffentlicht worden:

Paris Match Buk althttp://web.archive.org/web/20140728193957/http://www.parismatch.com/Actu/International/EXCLU-MATCH-Un-camion-vole-pour-transporter-le-systeme-lance-missiles-577289

Dann tauchte ein weiteres Bild auf:

Paris Match Buk 2https://wp4553-flywheel.netdna-ssl.com/wp-content/uploads/2015/01/PM2-BUK-Snijne17072014.jpeg

Das ist der Link, den Eliot Higgins in diesem Artikel vom 17.1.2015 verwandte; vermutlich hat Paris Match das Foto dort hochgeladen und Bellingcat den Link mit der französischen Version von „Snischne“ übermittelt. Denn Bellingcat ist weit entfernt davon, eine „open source“- Ermittlungsinstanz zu sein – diese Organisation ist Teil des westlichen medialen Mainstreams und kooperiert entsprechend:

New Images of the MH17 Buk Missile Launcher in Ukraine and Russia

January 17, 2015

By Eliot Higgins

The first image is one that appeared recently in the print edition of Der Spiegel, which was part of their joint investigation with Correct!v into the downing of MH17, which included visiting the same sites Bellingcat identified as being part of the route the MH17 linked Buk missile launcher travelled along on July 17th. This image shows the Buk missile launcher travelling through separatist controlled Donetsk on the morning of July 17th:

https://wp4553-flywheel.netdna-ssl.com/wp-content/uploads/2015/01/PM2-BUK-Snijne17072014.jpeg

[…]

This image, provided by and reproduced with the permission of Paris Match, is the second of two images of the MH17 linked Buk missile launcher taken in Donestk, the first of which was published in Paris Match on July 25th. Here we can see much more of the Buk missile launcher, including the netting covering the rear of the Buk that was also visible in the photograph of the Buk missile launcher taken in Torez on July 17th:

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/01/17/new-images-of-the-mh17-buk-missile-launcher-in-ukraine-and-russia/

Geht man der Sache auf den Grund, so erweist es sich, daß in der SPIEGEL-Print-Fassung jedenfalls kein Foto mit einem Paris Match-Logo abgedruckt war. Im vom Bellingcat herangezogenen SPIEGEL Print-Artikel „Wahrheit in Trümmern“ 3/2015, 10.1.2015, S. 61 wird das Bild ohne PM-Logo in einer sehr schlechten Qualität präsentiert:

Paris Match Buk Spiegel PrintIn der SPIEGEL-Video-Präsentation auf den Spuren Bellingcats (ein Unternehmen, das den SPIEGEL und die Correctiv-Journalisten Bensmann und Crawford, die das gemeinsam bewerkstelligten, bereits disqualifiziert) tauchte ebenfalls nur eine Version des Fotos ohne Paris Match Logo, allerdings mit einer merkwürdigen Beschriftung auf:

14ahttp://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/mh17-wer-hat-die-boeing-ueber-der-ukraine-abgeschossen-a-1011983.html

Heruntergeladen am 25.7.2014? Von wo?

Im leider unbebilderten online-Text dazu heißt es hierzu:

10.01.2015

Katastrophen

Wahrheit in Trümmern

Von Bensmann, Marcus; Buse, Uwe; Crawford, David; Goos, Hauke; Neef, Christian; Schnibben, Cordt; Stock, Jonathan

Ein halbes Jahr nach dem Abschuss einer Boeing der Malaysia Airlines tobt im Internet und in anderen Medien die Propagandaschlacht der Täter – mit Fotos und Videos, mit Dokumenten und Fälschungen. Ein Team von „Algemeen Dagblad“ und „Correctiv“ hat sich auf die Suche nach den Schuldigen gemacht.

[…]

Donezk, Ukraine, 11 Uhr Ortszeit

Auf der Schnellstraße N21 nach Luhansk fotografiert ein französischer Journalist am Stadtausgang von Donezk einen auffälligen weißen Volvo-Sattelschlepper mit einem roten Tieflader. Die N21 ist hier noch zweispurig, beide Fahrtrichtungen sind durch einen Mittelstreifen getrennt. Der Tieflader steht auf dem Standstreifen, in Fahrtrichtung Osten.

Auf dem Tieflader ist deutlich ein Kettenfahrzeug zu erkennen, das später als Buk-Abschussrampe identifiziert werden wird. Die französische Zeitung „Paris Match“, die das Bild am 25. Juli veröffentlicht, teilt auf Nachfrage mit, das Foto sei „morgens gegen elf Uhr“ gemacht worden.

[…]

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131242892.html

Woher die Autoren wissen wollen, daß Bild von einem „französischen Journalisten“ aufgenommen wurde, ist unklar. Dieses Foto ist von Paris Match jedenfalls definitiv nicht am 25.7.2014 veröffentlicht worden.

Tatsächlich war es bereits am 23.7.2014 veröffentlicht worden, sehr unauffällig, ohne Paris Match-Logo und ohne Quellenbezeichnung: als erstes Arbeitsergebnis von „notre grand reporter“ Alfred de Montesquiou, der die Blattlinie streng einhielt.

Die sah von Anfang an so aus:

Crash en Ukraine

L’échange téléphonique qui sème le trouble

Paris Match 18.7.2014Le Boeing qui s’est écrasé jeudi en Ukraine a probablement été abattu par un missile. Kiev et séparatistes pro-russes se renvoient la responsabilité.

Alors que les recherches continuent autour de l’appareil et que les boîtes noires ont été retrouvées vendredi matin, Kiev et les séparatistes pro-russes se renvoient la responsabilité. Jeudi, un avion de ligne de la Malaysia Airlines s’est écrasé dans l’est de l’Ukraine avec 298 personnes à son bord. Selon un membre de l’administration américaine ayant requis l’anonymat, Washington soupçonne fortement les séparatistes pro-russes d’être responsables du tir. «Rien n’indique que les forces ukrainiennes aient fait usage d’un missile et aucun ne manque dans leur arsenal», a-t-il précisé. Le vice-président Joe Biden a quant à lui estimé qu’il ne s’agissait probablement pas d’un accident.

[…]

http://www.parismatch.com/Actu/International/Crash-en-Ukraine-Tant-pis-pour-les-avions-C-est-la-guerre-576131

In der Folge werden insbesondere die vom SBU veröffentlichten Telefon-“Mitschnitte” als Beweis für die Täterschaft der Separatisten herangezogen. Und man sieht, daß bereits am 17.7.2014 eine u.a. auch für Paris Match tätige unabhängige Fotographin vor Ort war: Capucine Granier-Deferre.

Depuis Avril 2014, Capucine Granier-Deferre documente la crise qui oppose les forces ukrainiennes aux forces pro-russes, plongeant l’est de l’Ukraine dans une guerre civile.

http://capucinegranier-deferre.fr/bio/

http://capucinegranier-deferre.fr/mh17/

Unter der Nummer 7 ihrer MH17-Fotos findet man übrigens dasjenige, das im Paris Match-Artikel vom 24.7.2014 Alfred de Montesquiou zugeschrieben wird.

Denn jetzt kam der große Reporter Alfred de Montesquiou zum Zuge, der den Fall quasi im Alleingang aufbereitete:

Exclusif-Notre enquête sur les lieux du crash

Comment le MH17 a été abattu

Paris Match 23.7. ÜbersichtLe 23 juillet 2014 | Mise à jour le 23 juillet 2014
Alfred de Montesquiou, envoyé spécial en Ukraine
@@AdeMontesquiou

Notre grand reporter Alfred de Montesquiou s’est rendu sur les lieux du crash du MH17, Boeing 777 de Malaysia Airlines abattu dans l’est de l’Ukraine le 17 juillet dernier avec 298 personnes à son bord. Il a établi la carte de la tragédie à la recherche de preuves. Un premier document exceptionnel. 

L’infographie (ci-dessus) et la carte interactive (ci-dessous) ont été réalisées par les équipes de Paris Match sur les lieux du crash du vol Malaysia Airlines  MH17, dans la province séparatiste du Donbass à l’extrême est de l’Ukraine, près de la frontière russe. Elles sont accompagnées de photos prises par nos équipes dans l’heure qui a suivi le crash, puis durant les jours suivants.

[…]

http://www.parismatch.com/Actu/International/Exclusif-Ukraine-Notre-enquete-sur-les-lieux-du-crash-comment-le-MH17-a-ete-abattu-576889

Hier werden nur Fotos erwähnt, die „unsere Teams“ eine Stunde nach dem Absturz und in den darauffolgenden Tagen gemacht hätten.

Aber ganz oben befindet sich bereits das Foto der Buk auf dem Volvo in Donezk, das sofort in Beziehung gesetzt wird zu dem Video, das Innenminister Awakow am 18.7.2014 verbreitet hatte, und das die „Flucht“ dieser Buk nach Rußland am nordwestlichen Rand der Stadt Lugansk am 18.7.2014 zeigen soll.

Paris Match 23.7., BukIm Text dazu heißt es:

Belastende Bilder

Am Morgen des 17. Juli wurde ein Buk Raketenwerfer auf einem weißen Lastwagen auf dem Weg nach Snischne fotographiert, sechs Stunden, bevor das Flugzeug abgeschossen wurde. Eine Aufnahme, die von Paris Match erlangt/beschafft/gesichert* wurde.

Am nächsten Morgen um 4:50 Uhr wurde diese Transporteinheit durch ukrainische Behörden in Krasnodon gefilmt, 4,5 km von der russischen Grenze entfernt. Von den vier Raketen des Vortages sind nur noch zwei übrig geblieben.

Bei der falschen Ortsangabe Krasnodon blieb de Montesquiou auch noch, als man ihn darauf hingewiesen hatte, daß Innenminister Awakow den Aufnahmeort des Videos korrigiert und spätestens am 22.7. den wahren Ort Lugansk einschließlich Koordinaten angegeben hatte.

Tweet Paris Match HRI Krasnodonhttps://twitter.com/AdeMontesquiou/status/494593568548589568

*„récupérer“ hat, abhängig vom Kontext, zahllose deutsche Entsprechungen:

http://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/franz%C3%B6sisch-deutsch/r%C3%A9cup%C3%A9rer

Eins steht jedenfalls fest: es stammt nicht von den équipes von Paris Match, zu denen Capucine Granier-Deferre zwanglos hinzugezählt wird: deren Bild der Absturzstelle vom 17.7.2014, nach ihren eigenen Angaben zwei Stunden nach dem Absturz aufgenommen, ist in diesem Artikel vom 23.7.2014 ebenfalls veröffentlicht worden.

Und die Frage bleibt: von wo hat der SPIEGEL am 25.7.2014 dieses Foto „heruntergeladen“? Das winzige, am 23.7.2014 veröffentlichte, Foto scheidet als Vorlage eher aus.

Einen Tag später, am 24.7.2014, wird das Meisterstück von Alfred de Montesquiou veröffentlicht, in dem er sich als gnadenloser Aufklärer geriert. Daß er dabei die Wahrheit verbiegt und insbesondere seinen „Zeugen“ das Wort im Mund herumdreht, ist eine Sache:

Tweet Paris Match Max Videohttps://twitter.com/MaxvanderWerff/status/597507240359231488

Es geht um dieses Video, das de Montesquiou am 19.7.2014 in Roszypne, am Absturzort, drehte, und das zusammen mit dem Artkel vom 23.7.2014 online gestellt wurde:

http://www.parismatch.com/Actu/International/Sur-les-lieux-du-crash-du-MH17-en-Ukraine-576969

Wobei sich schon bei genauer Utersuchung der französischen Untertitel ergibt, daß der Zeuge von einem Flugzeug berichtete, das MH17 abgeschossen habe – überdies zeigt er in dieselbe Richtung, aus der auch MH17 kam.

Ortswechsel. Wassili: „Das Flugzeug kam aus dieser Richtung, und ging da lang, nach Malaysien. Es flog in Richtung Rostow.“

Paris Match Video 9„Das andere (= das andere Flugzeug) war dahinter, und es ist so gegangen.“ (zeigt in dieselbe Richtung, aus der MH17 gekommen ist).

Paris Match Video 10Da hatte wohl die Heimatredaktion ohne sein Wissen die unbrauchbaren englischen Übersetzungen des vor Ort tätigen Dolmetschers ersetzt.

Hier werden die „Übersetzungsfehler“ aus dem Russischen untersucht:

Paris Match does wrong translation of MH17 eyewitness. Leaves out other plane flew near MH17

Posted on September 2, 2015 by admin in Uncategorized //

[…]

http://www.whathappenedtoflightmh17.com/paris-match-does-wrong-translation-of-mh17-eyewitness-leaves-out-other-plane-flew-near-mh17/

Die andere Sache ist die, wie Paris Match an die Fotos der Buk auf dem Volvo in Donezk gekommen ist. Dazu schreibt Alfred de Montesquiou in seinem – sogar noch preisgekrönten! – Stück vom 24.7.2014:

Le massacre des innocents

[…]

Des témoins fiables ont ainsi montré à Paris Match la photo volée d’un système lance-missiles Buk en train d’être conduit, justement vers ­Snijne, le matin même de l’incident. L’arme est transportée par un semi-­remorque aisément reconnaissable : il est blanc avec un gros liseré bleu sur le capot, et un panneau jaune canari sur le bord. Or, le renseignement ukrainien a, depuis, fait circuler les images d’un semi-­remorque repassant la frontière russe à la nuit tombée, au lendemain du crash. On discerne sans peine le même camion. Détail troublant, les experts qui ont analysé l’image affirment que le Buk ne porte plus que deux missiles sur quatre…

http://www.parismatch.com/Actu/International/Vol-MH-17-Le-massacre-des-innocents-577249

Meine Übersetzung:

Auch haben glaubwürdige Zeugen Paris Match ein heimlich aufgenommenes Foto eines BUK-Systems gezeigt, das gerade, genau an diesem Morgen des Zwischenfalls, nach Snischne transportiert wurde. Er wird auf einem leicht wiedererkennbarem Sattelschlepper transportiert: er ist weiß mit einer großen blauen Verzierung auf der Kabine und hat ein kanariengelbes Schild an der Seite. Zudem hat der ukrainische Geheimdienst zwischenzeitlich die Bilder eines Sattelschleppers verbreitet, der die russische Grenze im Schutz der Dunkelheit am Tag nach dem Absturz wieder überquert. Man erkennt mühelos denselben Lastwagen wieder. Bezeichnendes Detail: Experten, die das Bild analysiert haben, bestätigen, daß die Buk nur zwei der ursprünglichen vier Raketen trägt.

Bezeichend ist das deshalb, weil ihm zuvor ein Waffenexperte versichert hat, daß die Russen als Standardpraxis immer zwei Buk-Raketen auf ein Ziel abfeuern.

Aha, glaubwürdige Zeugen haben ihm die beiden Fotos zugespielt. Die Tricksereien nehmen kein Ende – denn schon am nächsten Tag, dem 25.7.2014, stammt das als zweites veröffentlichte Foto, wie eingangs zu sehen und auch noch in der korrigierten Fassung vom 29.7.2014 behauptet wird, von einer „équipe de Paris-Match“.

http://www.parismatch.com/Actu/International/EXCLU-MATCH-Un-camion-vole-pour-transporter-le-systeme-lance-missiles-577289

Es gibt nur einen, der weiß, wer die Fotos aufgenommen hat: das ist unser open-source-champion Bellingcat. Aber leider beansprucht der Fotograph Quellenschutz für sich selbst. Im Licht der nachfolgenden Erkenntnisse würde ich meinen: zurecht.

Paris Match Romein Arnoldhttps://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/05/13/tracking-the-trailers-investigation-of-mh17-buks-russian-convoy/comment-page-2/#comment-16584

Schon diese obskure Vorgeschichte disqualifiziert die Fotos als Beweismittel. Daß sie als das zentrale Beweisstück für Bellincats Kunststückchen, diese Buk aufgrund einer „individuellen Fingerspur“, nämlich Eindellungen an der Gummischürze oberhalb der Radkette, als eine Buk aus einer Einheit im russischen Kursk zu „identifzieren“, ausscheidet, weil die Fotos viel zu verschwommen sind, habe ich schon vor langer Zeit dargelegt.

Zuletzt:

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/07/29/informationskrieg-um-mh17-5/

habe ich darauf hingewiesen, daß es keinen zeitnahen Tweet über die Sichtung dieses doch auffälligen Gespanns in Donezk am 17.7.2014 gibt und daß Bellingcat, weil der Volvo mit der Buk auf einem Digital Globe Satellitenbild von Donezk vom 17.7.2014 um 11:08 Uhr nicht zu sehen ist, auf dem er aber zu sehen sein müßte, die Aufnahmezeit schlicht auf 10:45 Uhr vorverlegte.

In der aktuellen grobschlächtigen Bellingcat-Zusammenfassung seiner bisherigen Findungen vom 8.10.2015 zu MH17 bleibt Bellingcat natürlich bei der veränderten Timeline von 10:45 Uhr und verwässert diese weiter:

Paris Match has claimed that the images were taken around 11 am on July 17,[5] and social media posts indicate that the Buk was in Donetsk after 9:40 am. SunCalc shadow analysis by the Ukraine@War blog suggests that the time the photograph was taken was approximately 10 am to 10:15 am.[6]

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/10/08/mh17-the-open-source-evidence/

Auch sonst wird mehr geschummelt als üblich. Denn hier heißt es plötzlich [Hervorhebungen von mir]:

The Motel, located in the east of Donetsk and used by separatist forces as a base, is close to locations described in social media postings by Donetsk locals who reported sightings of a Buk missile launcher being transported through the city. These sightings are also close to the location where two images showing a Buk missile launcher being transported on the back of a red low-loader were taken, later published by Paris Match[3] and Bellingcat.[4]

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/10/08/mh17-the-open-source-evidence/#_ftn4

Tatsächlich gibt es keine zeitnahen Sichtungen einer Buk auf einem Volvo, der durch Donezk fährt. Bezeichenderweise fehlen Fußnoten für die behaupteten Sichtungen. Und jetzt wird sogar behauptet, daß die beiden Volvo-Fotos aus Donezk „später“ durch Paris Match (am 25.7.2014) und durch Bellingcat veröffentlicht worden seien – die Fußnote 4 verweist auf seinen Artikel vom 17.1.2015.

[4] https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/01/17/new-images-of-the-mh17-buk-missile-launcher-in-ukraine-and-russia/

Als ob es die Vorveröffentlichungen durch Paris Match und den SPIEGEL nicht gegeben hätte.

Sämtliche Nebelkerzen können allerdings nicht verhindern, daß jeder Betrachter die Paris Match-Fotos „auf den ersten Blick“ spontan für Photoshop-Arbeiten hält: der LKW mit der praktischen Telefonnummer ist scharf, die Buk verschwommen? Die Buk schwebt geradezu oberhalb der Linie des Tiefladers (insbesondere auf dem zuerst veröffentlichten Foto, das allerdings als „zweites“ der Öffentlichkeit zu Bewußtsein kam – dem SPIEGEL und Bellingcat sei hierfür Dank).

Im Internet wurde dann schärfer hingesehen. Zum Beispiel hier (die Quelle habe ich leider nicht notiert):

Paris Match VolvoAber vielleicht ist dieses Teil ja verschiebbar? Was soll es überhaupt sein?

Ein anderer meinte, daß der vor dem Volvo geparkte Jeep hineinmontiert worden sein müsse:

Paris Match Fakehttp://fakemh17photo.blogspot.de/2015/03/the-donetsk-buk-was-photoshopped-w-e.html

Wie hoch das Fahrerhaus dieses Volvo-Modells ist, war umstritten. Michael Kobs hat seine ursprüngliche Ansicht, es sei 3,49 m hoch, revidiert und geht jetzt von einer Höhe von 3,31 m aus:

http://www.docdroid.net/BW42XSs/because-uw-said-so-part-3.pdf.html

(In diesen drei Beiträgen („Because U@w said so“) liefert er sich eine ergötzliche Auseinandersetzung mit ukraine@war und dessen sehr subjektiven SunCalc-Zeitberechnungen von Videos und Bildern, die immer genau das ergeben, was er sich so wünscht.)

Tja, und dagegen sieht der Toyota Jeep, der knapp halb so hoch ist wie der Volvo, doch wirklich etwas klein aus.

Ganz genau sah Ole hin, der die Spiegelungen des Armaturenbretts in den beiden Fotos miteinander verglich:

Paris Match Buk Spiegelung Ole(mit Dank an Ole)

Tatsächlich, die Spiegelung der Lüftungsschlitze (?) auf dem unteren Foto nimmt mehr Raum in dem Foto ein als in dem oberen. Ein klarer Hinweis auf Photoshop-Tätigkeit.

Glücklicherweise hat sich Michael Kobs dem Thema, ob die Fotos gefälscht sind, systematisch und detailliert gewidmet.

In seiner umfangreichen Studie „Haunt the Buk“ von September 2015, die viele weitere Themenbereiche berührt und die nachfolgend von Hector Reban vorgestellt wird, ist der wichtigste Aspekt wohl der, daß die Paris Match Fotos als Fake entlarvt werden:

Project ¨Haunt the BUK¨: Paris Match BUK-photo decisively debunked

11 september 2015 / hectorreban

Is the JIT ready for some serious investigation?

What everybody sees who has taken a clear look at it: it just doesn´t add up. The infamous Paris Match picture, a photo of a BUK launch installation waiting on the side of the road in Donetsk at the morning of July the 17th, 2014, shows some strange aspects, like a blurred BUK and a crystal clear unique truck.

Nevertheless, with eyes closed it could be main evidence for Russian involvement in the downing of flight MH17. Well, according to pro-NATO investigating team Bellingcat that is . But now is proven what everbody with a clear view and a clear mind already knew: it is fake on all levels. Shadows, perspective, digital content, they all seem to be manipulated to construct an image of a situation that never was there.

Its not the only target guestblogger Michael Kobs manages to deal a pretty tough blow. In his latest research report ¨Haunt the BUK¨, first issued in a German version, now revised and translated in English with an extra chapter on the Paris Match pictures, he takes on a whole array of doubtful evidence.

[…]

The in-depth investigation to the chain of evidence presented in this report lead to the following conclusions:

1.The BUK system did not drive in a convoy of the Vostok battalion;

[1a] Shadow-casting analysis. Kobs convincingly shows the truck with BUK should have been photographed at about 11:05-11:15 AM, debunking the claims made by Bellingcat and Ukraine-at-war.

2.The contents of the intercepted telephone calls are contradictive to the actual events;

  1. The presented intercepted telephone recordings show indications of manipulation;
  2. A part of the alleged BUK sightings in social media relate to an actual armored convoy without BUK. Another part is only the reproduction of the content of previously read messages. The main source was far away from the actual events and just echoed second-hand information on the Internet. At the same time the actual sources of that information are unknown and the information is not available to be verified;
  3. Those “sightings” in social media repeatedly reported details that contradict the facts. The fact that these details were mentioned, as well as the time they were mentioned, lead to the conclusion that social media have been used specifically to create a track in advance;
  4. At the same time of the alleged transport some efforts by Kiev officials can be observed to facilitate the later representation of a separatist convoys;
  5. Counter-evidence and information on the part of the separatists were either withheld from the public or temporally incorrectly classified and reproduced only to disfigure the content;
  6. The heart of this chain of evidence – the Paris Match photos – are demonstrably false.

The full report can be downloaded here

https://hectorreban.wordpress.com/2015/09/11/project-%C2%A8haunt-the-buk%C2%A8-paris-match-buk-photo-decisively-debunked/

Der Link zur Studie, die man online lesen kann (das ggf. erscheinende Anmeldeformular zu dropbox einfach wegklicken):

https://www.dropbox.com/s/uumdjvuqt09yzt2/Haunt%20the%20BUK%20%5Ben%5D%20rev2.pdf?dl=0

Ich würde hinzufügen: daß die Methode Bellingcat, das verschwommene Foto einer schrägstehenden Buk auf dem Volvo nach virtuellem „gerade“-Drehen mit dem Foto einer en face aufgenommenen Buk in Rußland zu vergleichen, als unbrauchbar widerlegt wurde, gehört mit zu den zentralen Erkenntnissen dieser Studie.

Kobs Haunt S. 55https://www.dropbox.com/s/uumdjvuqt09yzt2/Haunt%20the%20BUK%20%5Ben%5D%20rev2.pdf?dl=0

[S. 55]

Es ist nachvollziehbar, daß sich die Perspektiven unterscheiden müssen. Und wenn dann – angeblich – Details beider Fahrzeuge beim overlaying punktgenau übereinstimmen, kann man ziemlich sicher sein, daß die Fahrzeuge gerade nicht identisch sind.

Was die Nachweise der Fotofälschung durch Michael Kobs angeht: man weiß gar nicht, welche Beweise man für die überzeugendsten halten soll (S. 55-72).

Daß bei der einzigen Stelle, bei der vergessen wurde, die Umrisse der Buk verschwimmen zu lassen, ein schwarzer Rand erscheint, der auf das Ausschneiden des Motivs aus einem anderen Bild hindeutet, ist als Beweis schon mal nicht von der Hand zu weisen:

Kobs Haunt S. 63[S. 63]

Bei einer echten Spiegelung des Armaturenbretts in der Windschutzscheibe eines Fahrzeugs wäre diese durchsichtig und würde die Sicht auf die Umgebung zeigen. Bei den Paris Match Fotos blockieren sie die Sicht auf den Volvo und die Buk:

Kobs Haunt S. 65 f.[S. 65 f.]

Oder daß die Telefon-Nummer des Baugeräte-Verleihers aus Donezk einkopiert wurde? Da haben wir doch alle gegrübelt, wie die Separatisten nur so blöd sein konnten, auf dem Weg zum tödlichen Einsatz „ihrer“ Buk ein solch leicht zu identifzierendes Fahrzeug zu benutzen. Der Firmeninhaber, dem das Fahrzeug ausweislich der Telefonnummer gehörte, wußte sich auf Journalisten-Anfragen nur zu helfen, indem er beteuerte, Rebellen hätten seinen Fahrzeugverleih schon am 8.7.2014 besetzt und er wisse nicht, was aus seinem Volvo geworden sei. Was hätte er sonst auch sagen sollen?

Kobs Haunt S. 67[S.67]

Mein absoluter Favorit ist allerdings der falsche Schatten.

Kobs Haunt S. 68[S. 68]

Damit bricht Higgins‘ „Beweiskette“ zur Stützung der SBU-Erzählung vollends in sich zusammen. Die konkrete Auseinandersetzung überläßt er freilich seinen Adlati, die mehr schlecht als recht auf diesen Frontalangriff reagierten – natürlich nur auf Twitter. Auf der Bellingcat-Seite erfolgen keine inhaltlichen Auseinandersetzungen.

Tweets Toler Kobs 1Tweets Toler Kobs 2https://twitter.com/marcelvandenber/status/644405722109882368

Diese Augenzeugen gibt es nicht, und es sollte selbst für hartgesottene Bellingcat-Mitarbeiter ein Alarmsignal sein, daß sich nicht einmal der SBU sich diese offensichtlich gefälschten Paris Match-Fotos zu eigen machte.

Sie dürften daher einer westlichen Quelle entstammen, die davon ausgehen konnte, daß die Zeitschrift Paris Match, die auf Linie war, die zugespielten Fotos verwenden würde. Das JIT, das Kummer wegen des querschießenden SBU als „Mitermittler“ gewohnt ist, wird sich auch an dieser Quelle abarbeiten müssen. Denn so hilfreich war Bellingcat angeblich:

Tweet Paris Match Buk Bellingcat JIThttps://twitter.com/bellingcat/status/650580219879948288

Fällt der erste Dominostein in dieser Twitter & YouTube- Buk-Reise Donezk-Zuhres-Tores-Snischne, dann fallen auch andere. Ich will mich hier auf das Lugansk-Video des Innenministers Awakow beschränken, das aus vielen Gründen obsolet ist, aber immer noch gern als „Beweis“ herangezogen wird.

IV. Das Lugansk Video

Lugansk BUK Video 18.7.2014https://www.youtube.com/watch?v=L4HJmev5xg0

Dieses Video wurde am 18.7.2014 um 13:21 Uhr vom Innenministerium der Ukraine eingestellt. Und man sieht sofort: auch hier fehlt das verräterische gelbe Schild mit der Telefonnummer nicht – nur daß es geradezu an die Gummischürze der Buk anstößt, obwohl sich zwischen Zugfahrzeug nebst Ladefläche und dem Tieflader, auf dem sich die Buk befindet, ein 1 Meter langes Verbindungsstück befindet. Und sieht es so aus, als ob die Ladefläche unmittelbar hinter dem Fahrerhaus so breit sei wie das Zugfahrzeug? Keineswegs. Das ist wirklich sehr schlecht gemacht, wenn man mich fragt.

Lugansk Buk Tieflader 70https://www.dropbox.com/s/uumdjvuqt09yzt2/Haunt%20the%20BUK%20%5Ben%5D%20rev2.pdf?dl=0

[S. 70]

Lassen wir die Fehlinformationen über den Ort der Aufnahme von Innenminister Awakow, der dieses Video um 13:32 Uhr auf seinem Facebook-Account verlinkte, kurz Revue passieren:

https://www.facebook.com/arsen.avakov.1/posts/670837696339673?comment_id=672844756138967&offset=0&total_comments=45&comment_tracking={%22tn%22%3A%22R5%22}

Deutsche Übersetzung:

Eine verdeckte Überwachungsanlage des MWD (Ministerium für innere Angelegenheiten) der Ukraine hat heute, am 18. Juli um 4.50 Uhr am Morgen, eine Zugmaschine aufgezeichnet, die einen Raupenschlepper mit Raketenkomplex transportierte und sich in die Richtung durch Krasnodon bewegte, nahe der Grenze zur Russischen Föderation. Auf der Videoaufzeichnung sind Raketen zu erkennen. Zwei Raketen sind an ihrem Platz, die mittlere ist nicht zu sehen.
Die Analyse dieser und anderer gesammelter Informationen läuft. Wahrscheinlich steht das in Verbindung zu eben jenem Raketenkomplex BUK, der gestern den Schuß auf das Zivilflugzeug von Amsterdam nach Kuala Lumpur abfeuerte. Die Verbrecher versuchen die Spuren dieses ungeheuerlichen Verbrechens zu verstecken. Damit kommen sie nicht durch. SBU (der Sicherheitsdienst) und MWD der Ukraine sind bereits zusammengetreten und sammeln alle absolut unwiderlegbaren Fakten und Beweise, die auf auf die Verursacher dieser Tragödie aus den terroristischen Organisationen DNR/LNR (Volksrepublik Donezk/Volksrepublik Lugansk) und ihrer russischen putinschen Mäzene hinweisen. Nach Zusammenfassung der Untersuchung des Ereignisses veröffentlich das MWD den gesamten Bericht zur Information. Ich denke, dieses Fragment sollte unverzüglich von den Zuständigen (den notwendigen Stellen) veröffentlicht werden.

(Mit Dank für die Übersetzung an Hartmut Mechtel)

Hier eine englische Übesetzung von HRI:

http://humanrightsinvestigations.org/human-rights-documents-2/supporting-documents/statement-of-ukraine-interior-minister-arsen-avakov-18-july-2014/

Denn Stück für Stück rückte er mit der Wahrheit heraus und am 22.7.2014, nach der Pressekonferenz des russischen Verteidigungsministeriums vom 21.7.2014, präsentierte Awakow die genauen Koordinaten der Aufnahme:

Arsen Avakov Что б присечь пустіе разговоры – координаты съемки : Координати місця, де була зафіксована військова техніка:
48.545760°, 39.264622°

  1. Juli 2014 um 06:49

https://www.facebook.com/arsen.avakov.1/posts/670837696339673?comment_id=672844756138967&offset=0&total_comments=45&comment_tracking=%7B%22tn%22%3A%22R5%22%7D

Woraufhin ein Follower umgehend das entsprechende Google-Ergebnis präsentierte: den nordwestlichen Rand von Lugansk, in Richtung auf die N21 , von der der Volvo mit der Buk doch eigentlich gekommen sollte:

Vladislav Slobodyanik координаты визуально сюда приводят

https://www.google.com.ua/…/data=!3m2!1e3!4b1!4m2!3m1…

Lugansk Buk Google Awakow48°32’44.7″N 39°15’52.6″E

google.com.ua

[48°32’44.7″N 39°15’52.6″E

48.545750, 39.264611]

  1. Juli 2014 um 07:07

  2. https://www.facebook.com/arsen.avakov.1/posts/670837696339673?comment_id=672844756138967&offset=0&total_comments=45&comment_tracking={%22tn%22%3A%22R5%22}

Was für ein Blödsinn!

Der gesunde Menschenverstand wehrt sich gegen diese Zumutung (und dazu muß man noch nicht einmal wissen, daß in dieser Gegend zeitgleich eine Kiew-Offensive in Richtung Süden zum Flughafen von Lugansk stattfand):

Tweet Max Lugansk Buk Routehttps://twitter.com/MaxvanderWerff/status/601653575442370561/photo/1

Außer Bellingcat glaubt wohl niemand an dieses blödsinnige Video.

Die Fahrt der Buk aus Pervomaiskyi zur russischen Grenze mit dem Umweg über Lugansk ist eine derartige Farce, daß sie nicht einmal der stramm westlich ausgerichtete staatliche Fernsehsender der Niederlande NOS auf Bellingcats Spuren mitmachen wollte und den “Fluchtweg” der Buk daher kurzerhand auf den direkten Weg nach Rußland verwies:

Lugansk Buk NOS Route

http://nos.nl/artikel/2035923-in-het-spoor-van-de-buk.htm

Nicht einmal der dem Innenminister unterstellte Geheimdienst SBU bestätigte diese Sichtung, sondern erfand bei seiner Pressekonferenz vom 19.7.2014 Grenzübertritte diverser Buk- Einheiten, die lange vor dieser Sichtung stattgefunden haben sollen:

The SSU representative informed as well that the Russian side ordered terrorists to withdraw Buk launchers from Ukraine.

At 2:00, July 18, two movers each with a Buk missile launcher crossed the Russian border in Luhansk region. At 4:00, another three movers: one of them empty, other carrying a launcher with four missiles and the latter allegedly with a control unit, crossed the state border.

He stressed that Russia attempted to suppress evidence of its involvement in the terrorist act.

SSU Press Center

http://www.sbu.gov.ua/sbu/control/en/publish/article?art_id=129116&cat_id=128626

Arnold Greidanus hat sich ausgiebig mit diesem Video beschäftigt, und sein Artikel vom 28.6.2015 bringt ein starkes Argument dafür, daß dieses Video, wie auch das Zuhres-Video, nicht an dem Tag entstanden ist, an dem es entstanden sein soll:

Re-examining the Luhansk video

guest blog by Arnold Greidanus

Posted on June 28, 2015 by Arnold Greidanus

[…]

I discovered that on the 17th Lysenko gave 2 press conferences, the first at 12.00 and the second at 17.00.
In the latter the information on the separatists’ possession of BUKs was discussed, during a questions round. At the time Lysenko was not yet informed on the downing of MH17, forty minutes earlier.

The statements regarding the BUK(s) start at around 21 minutes, during the questions round:

https://www.youtube.com/watch?v=Qe7pIaOBPfw

[21:04] Question: On social networks, info is shared about BUK rockets, spotted near Snizhne. They are not Ukrainian ones. Can you comment on this?

Lysenko: We’ve got info, not only about this rocket system. We realize that it’s a very serious weapon and our Air Force and Intelligence will do their best to destroy these systems, so let’s wait and see. We have this information.

[21:41] Question: I would like you to clarify. So, can you confirm about this BUK, that it can hit airplanes ?

Lysenko: We’ve got information that some rockets complexes have passed into Ukraine territory, which can hit planes from high altitude. There was even a video how these BUK rockets drove through Luhansk. We know this.

[22:48] (Another question on another subject)

[23:18] Question: On social networks there is also information, that near Rozsypne, near Torez, maybe a Ukrainian plane was shot down.

Lysenko: When did this happen?

Question: The news appeared an hour ago, maybe less.

Lysenko: I can’t give an answer now, I have no information about this, but we will inform you later about the plane. All our fighter jets are operating, except yesterday’s case. Thanks for your attention.

[…]

http://www.whathappenedtoflightmh17.com/re-examining-the-luhansk-video/

Lysenko hat am 17.7.2014 um 17:00 Uhr, in Unkenntnis des MH17-Abschusses von 16:20 Uhr, nicht nur offenbart, daß ein Video über den Transport einer den Separatisten zugerechneten Buk durch Lugansk bereits existiere, sondern auch in Unkenntnis der späteren Kiewer Sprachregelung, wonach merkwürdigerweiser just am 17.7.2014 im ATO-Gebiet keine Flugbewegungen der Luftwaffe erfolgt seien, genau das Gegenteil behauptet. Bis auf die am 16.7. abgeschossene und die am 16.7. beschädigte Maschine seien alle Maschinen im Einsatz gewesen.

V. Das Snischne-Video

Snischne Buk Video 11https://www.youtube.com/watch?v=iE7wEhvYFos&feature=youtu.be

Gemäß den „open source-Beweise“ ergibt sich für Bellingcat folgende Chronologie, die schon im Juli-Artikel vorgestellt wurde:

The following is an approximate timeline of where the Buk was and when:

  • 10:45 am: Departed Donetsk eastbound along H21
  • 11:00 am – 12:00 pm: Passed Zuhres and Shakhtersk en route to Torez along H21 [N 21]
  • 12:00 pm – 12:45 pm: Entered and then passed through Torez (eastbound)
  • 1:00 pm: Entered Snizhne
  • 1:30 pm – 2:30 pm: Buk was unloaded from the Volvo low-loader truck in Snizhne; left the city (southbound)
  • 4:20 pm: MH17 shot down

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2015/10/08/mh17-the-open-source-evidence/

Folgerichtig hat ukraine@war die Uhrzeiten, zu denen sich eine auf den eigenen Ketten, zunächst in der Nähe des Zentrums von Snischne parkende, dann südlich aus Snischne herausfahrende Buk (Video) befand, so „festgestellt“:

Snizhne photograph

This photo was taken of the BUK at Karapetyan street, not on the loader anymore:

[…]

Suncalc gives a local time of something between 13:15-13:30:

[…]

Driving towards Pervomaiske

[…]

It gives a local time of something in the neighborhood of 13:30.

It means it did not stay long on its parking spot after the previous photo was taken.

All the locations in Snizhne:

Snischne Buk u@w Kartehttp://ukraineatwar.blogspot.nl/2015/09/suncalcing-buk-and-vostok-transport-to.html

Heureka! Wie schön das alles wieder paßt!

Leider hat Michael Kobs nachgewiesen, daß ukraine@war peinlicherweise in dem Video einen Schatten vermessen hat, der gar keiner war, sondern ein Kabel, das die Straße quert.

Snischne Buk Kobs 33http://www.docdroid.net/BW42XSs/because-uw-said-so-part-3.pdf.html

[S. 33]

Michael Kobs hat eine 3-D-Schatten-Simulation (unter Zuhilfenahme von tatsächlichen Schatten von Bäumen und Haus-Details) erstellt und kommt nach sorgfältiger Abwägung zu folgendem Ergebnis:

Snischne Buk Kobs 39[S. 39]

Was zu der Schlußfolgerung führt, daß das Video nicht am 17.7.2014 erstellt wurde, denn gegen 12:30 Uhr war die Buk (auf dem Volvo) ja erst in Tores. Oder daß die Buk, die hier gefilmt wurde, mit der Buk auf dem Volvo nichts zu tun hat. Oder aber, daß die Bellingcat-Chronologie ingesamt nicht stimmt, weil virtuelle Realitäten nun mal virtuell sind und von interessierten Kreisen gepflanzt wurden.

Es kann natürlich auch sein, daß die Buk gegen 12:40 Uhr zunächst südlich aus Snischne hinausfuhr, dann aber wieder umkehrte, weil die Besatzung vergessen hatte, zu tanken oder Zigaretten zu kaufen…

Letztlich entpuppt sich alles als Propaganda, und ich bin es müde, hier auch noch das letzte SBU-Störmanöver vor der Veröffentlichung des DSB-Berichts am 13.10.2015 zu behandeln. Möge jeder dieser wiederholten Versuch ungesicherter Behauptungen selber evaluieren:

http://www.nltimes.nl/2015/10/07/report-buk-missile-fragments-found-in-bodies-of-mh17-victims/

Jeder weiß schließlich, daß es die vom Westen gewünschten Beweise nicht gibt.

Denn die entscheidende Frage ist und bleibt:

Tweet Botschaft Syrien-MH17https://twitter.com/RusEmbassyUAE/status/645994292562001920

Von sowas kann das JIT in der Tat nur träumen…

Nachtrag (15.10.2015)

Auf dem neuen Blog von Max van der Werff ist eine neue Studie von Sergej Mastepanow erschienen, die nahtlos zu meinem Artikel über die gefälschten und/oder urheberlosen Bilder paßt: ich wußte gar nicht, wie simpel die Sache mit dem Bilderfälschen ist. Er zeigt, wie solche Bilder entstehen, wie gezielt sie verteilt werden, wer sie benutzt und welche Letztverwertung in den Leitmedien stattfindet.

MH17 – Paris NO Match
Posted on October 15, 2015
October 15, 2015

Sergey Mastepanov

Time to read —45 minutes

There are four photos and three videos showing the alleged rebel’s Buk. Only the “Paris Match” photos show this Buk at a close distance, which a group of investigative journalists named Bellingcat uses as proof that Buk came from Russia because of “Buk’s fingerprints.” These photos look clearly photoshopped to the naked eye. The characteristics of the other photos (Torez and Snizhne), which appeared in the social media and are also used by Bellingcat, suggest that Buk and some other vehicles could have been easily added there with the help of Photoshop.

The aim of this article is to show with pictures the areas of Donetsk “Paris Match” photos, which point out that they are fake, to show how approximately they were made, to show examples how Buk could have been added in the other two photos, to point out who uses the fake “Paris Match” photos and Bellingcat’s flawed analysis as evidence, and to provide other information.
[…]

http://kremlintroll.nl/?p=543

http://energia.su/mh17/fake_buk.html

Die Passage zu dem Tores-Foto muß ich aufgreifen, denn ich habe dieses Foto immer für eine Fälschung gehalten…

[Bei Anklicken der Fotos werden diese vergrößert]

Am 19.1.2015 habe ich über das Tores-Foto u.a. folgendes geschrieben:

„Zur Propaganda der Kiewer Regierung gehörte dieses noch am 17.7.2014 veröffentlichte Foto:

Torez Buk

Was sollte es zeigen?

Auskunft gibt Liveleakers, das noch am Abend des 17.7. die Indizienkette des ukrainischen Geheimdienstes SBU wiedergab und dieses Foto wie folgt ankündigte:

Timeline of evidence of Russian culpability for MAH17 shootdown.

Part of channel(s): Liveleakers (promoted), Ukraine (current event)

Barely a few hours old, and there’s a mountain of evidence incriminating Putin and his terrorists in Ukraine for the shooting down of Malaysia Airlines Flight 17, and the cold blooded murder to 295 innocent civilians.

– Sometime this morning, journalists in terrorist occupied Snizhne, Donetsk report seeing an SA-11 BUK surface to air missile system (capable of shooting down a passenger jet at cruising altitude)

[Es folgt das obige Foto]

http://www.liveleak.com/view?i=6ee_1405625074

Der niederländische Blogger ukraine@war, der sich dort zunächst als “Peter Martin” bezeichnete und seit dem 17.12.2014 bei Twitter nunmehr als „Dajey Petros“ firmiert, über dessen antirussische und westregierungsfreundliche Einstellung nie ein Zweifel bestand,

https://twitter.com/DajeyPetros/status/545301981301317632

http://ukraineatwar.blogspot.nl/p/about-me.html

hat dieses Foto am 17.7.2014 in sein gleichartiges Szenario „Putin und die russischen Terroristen“ übernommen, obwohl er es erklärungslos von Snischne nach Tores verlegte.

http://ukraineatwar.blogspot.nl/2014/07/russian-transport-of-buk-into-ukraine.html

Wie kam das? Selbst sein Bruder im Geiste, Eliot Higgins alias Brown Moses alias Bellingcat, der von westlichen Leitmedien gern zitiert wird, weil er dem transatlantischen Regierungskurs zu- und nacharbeitet, hat sich bei diesem Foto einen Tag später mehr Mühe gegeben:

Buk Transporter Filmed “Heading to Russia” Sighted in an Earlier Photograph

July 18, 2014

By Eliot Higgins

Earlier today, the Ukranian Ministry of Internal Affairs posted the following video, claiming to the show the Buk Missile Launcher that has been linked by some to the downing of flight MH17 being transported to Russia

[…]

It was also claimed the following photograph was taken in Snizhne, showing the same missile system.  Despite those reports, it actually appears that this photograph was taken here in the town of Torez, with the cameraman facing northwards.  Video from 2 years ago filmed in the area shows the side of the market with the yellow signage, and the building with the white and black marks along the side of the building, confirming the location. (Thanks to Aric Toler for spotting that one)

[…]

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2014/07/18/buk-transporter-filmed-heading-to-russia-sighted-in-an-earlier-photograph/

Typischerweise erklärt er nicht, wer genau dieses Foto nach Snischne verpflanzt hat. Wie kam es, daß das Bild in Snischne verortet wurde, obwohl es doch Tores zeigt?

Die Lenkung des Publikums verantwortet wieder einmal Geraschtschenko, der Berater des Innenministers Awakow, Herr über den Geheimdienst SBU der Ukraine.

Der Interpreterblog in New York, obwohl gesponsert durch den Sohn des russischen Oligarchen Michail Chodorkowksi,

(Note: The Interpreter is a project of the Institute for Modern Russia which is funded by Pavel Khodorkovsky, son of Mikhail Khodorkovsky.)

— Catherine A. Fitzpatrick

http://www.interpretermag.com/category/blog/#6132

machte sich die Mühe, die Kiewer Propaganda aufzuklären und berichtete am 18.7.2014:

Pro-Russian Separatists’ BUK Geolocated in Torez

20:08 (GMT)

The picture of the BUK missile system said to be in the possession of pro-Russian separatists which we reported 17 July, parked behind some stores in a town in southeastern Ukraine, has now been geolocated by Aric Toler on Gagarin Street in Torez.

fetching tweet…

fetching tweet…

There was some confusion between the two towns of Torez and Snezhnoye, which are about 12 km apart from each other, both of which have been occupied by separatists with heavy artillery.

Original regional news reports[Донетчина, 17 июля 2014, 21:37
http://ru.tsn.ua/politika/terroristy-spryatali-ustanovku-buk-za-supermarketom-v-snezhnom-sovetnik-avakova-377551.html ]

were based on a Facebook post by Anton Gerashchenko, an advisor to the Ukrainian Interior Ministry, who said one of two BUKs was parked “behind the Furshet in Snezhnoye.” Furshet is a Ukrainian supermarket chain that has provided humanitarian assistance to the separatists. Then Information Resistance reported that the BUK was in Torez “near the Furshet.”

But there isn’t any Furshet store known to be in Torez, according to the company’s web site, so the theory was that the scene had to be in Snezhnoye. The eye-witnesses may have meant another supermarket chain or store.

Toller found a dash-cam video of a resident driving down Gagarin Street in Torez that clearly shows two of the buildings there that match the scene of the parked BUK — the store with the yellow awning and red and green sign and the brown building with the white-striped edges and a tall video banner:

Torez Buk Video

http://www.interpretermag.com/ukraine-liveblog-day-151-who-shot-down-mh17/#3436

Der Fotograph des Tores-Fotos befindet sich demnach auf einem Gelände rechts von der Straße, und die Buk auf der Kreuzung in Höhe des Hauses mit den markanten Streifen.

Interessant, daß die ukrainische Regierung nur eine von gleich zwei den Rebellen zugeschriebenen Buks „lokalisierte“.

[…]

Daß das vom Innenministerium mit der Interpretation „Snischne“ kontaminierte Foto ein Fake ist, ergibt sich schon aus dem Wetter, das auf diesem Bild betrachtet werden kann: strahlender Sonnenschein mit klaren Schatten.

[…]

Es ist Zeit, daran zu erinnern, daß der BND der Ukraine die Präsentation von gefälschten Fotos vorwarf; und sieht man sich dieses Foto, das auch auf der Website des SBU eingestellt ist, näher an, dann wirkt dieser Transporter mit seinem wuchtigen verhüllten Transportgegenstand wie hineinkopiert:

Torez A Buk

[Ausschnitt aus dem Eingangsfoto]

Nach den Lokalisierungen „parkte“ der Buk-Transporter nicht mitten auf der Kreuzung, sondern fuhr entsprechend der Video-Sequenz bis zu dem Haus mit dem markanten Schwarz-Weißmuster an den Ecken auf einer ansteigenden Strecke. Im geposteten Foto scheint er sich in einer falschen abschüssigen Position zu befinden.

Über Photoshop und Mißbrauch der sozialen Netze auch durch Geheimdienste und deren Zuarbeiter machen sich regierungsbestätigende Blogger offenbar keine Gedanken.“

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/01/19/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-3/

Sergeij Mastepanow fügt diesen Überlegungen nun weiteres und entscheidendes Material hinzu:

This photo was uploaded to a social media site on July 17, 2014. You can see a car, UAZ, and a Buk vehicle on a truck on a road at a distance (Picture 13).

Torez Mastepanow 13

Even though the photo is of relatively high resolution (1280 x 960), the mentioned vehicles are at a significant distance. This fact obscures their details and makes it harder to see any flaws with a naked eye like we could in the “Paris Match” photos, because we have significantly less pixels to analyze. However, people familiar with Photoshop’s capabilities and aware of its limits will say that in this particular photo, vehicles such as UAZ, truck and Buk could have been easily added.

Here is a photo of this place taken in spring (Picture 14).

Torez Mastepanow 14

http://kremlintroll.nl/?p=543

Auf diesem Foto kann man die Steigung der Straße genauso gut erkennen wie auf dem Video, das Aric Toler seinerzeit gefunden hat.

Seitdem ist er ständiger Mitarbeiter bei Bellingcat und eifriger Tweeter, wenn Higgins der Verteidigung gegen all diese russischen Trolle, als die seine Kritiker generell angesehen werden, bedarf.

In der Folge weist Sergej Mastepanow auf die extreme Untersicht hin, mit der das Tores-Foto aufgenommen wurde, und liefert eine plausible Begründung für diese Aufnahmetechnik. Tatsächlich kann man im Gegensatz zu dem getweeteten Tores-Foto mit dem Buk-Transporter auf dem Foto von Max van der Werff mühelos die Straße hinter der begrünten Verkehrsinsel erkennen:

In the Torez photo shown in Picture 12, you can almost see everything under the blue car. This fact, together with the photos of the area, suggests that the photographer of this photo was kneeling, probably in some unnatural position. The reason for doing that is to hide as much road (the road with Buk, UAZ, etc.) as possible, to create an ideal background image to which it would be easy to add vehicles with Photoshop later on.

To demonstrate how approximately the UAZ, truck and Buk could have been added there, I’ll show three photos, where I added military vehicles using different techniques (click on pictures to see their full versions).

[…]

And a mobile intercontinental ballistic missile launcher (Picture 18).

Torez Mastepanow 18

All that was needed was a photo of an object at a suitable angle and basic Photoshop skills. Notice that the picture quality of the UAZ vehicle in the middle of the Torez photo is approximately the same as that of the added vehicles.

Another inconsistency is the weather. The photo shows a sunny day and was allegedly taken around 12:00 – 12:45. But the weather in Torez on July 17, 2014 at that time was mostly cloudy (Picture 20).

Torez Mastepanow 20

This means that the Torez photo (or the background photo without the truck, Buk, and UAZ) was probably not taken on July 17.

Even though this photo was taken almost in the middle of Torez, there are no other photos or videos showing a Buk vehicle inside this city.

http://kremlintroll.nl/?p=543

Sehr dankbar bin ich Mastepanow natürlich für diese Original-Wetter-Nachricht, hatte ich doch seinerzeit den DSB-Wetterbericht von 12 Uhr eingestellt, ohne zu bedenken, daß der die UTC-Zeit zeigte (= 15 Uhr Ortszeit).

Dieses „einzigartige“ Foto eines Buk-Transportes in Tores wurde schon durch die in meinem Artikel vorgestellte Studie von Michael Kobs zertrümmert, der auf S. 55f. in „Haunt the Buk“ die Paris Match-Fotos als Photoshop-Arbeiten entlarvt.

https://www.dropbox.com/s/uumdjvuqt09yzt2/Haunt%20the%20BUK%20%5Ben%5D%20rev2.pdf?dl=0

Ein Detail betraf die nachträgliche Einfügung des gelben Schildes mit der Telefonnummer der Baugerätefirma:

Kobs Haunt S. 67

Exakt dieselbe Schlamperei mit dem weißen Streifen in der unteren Partie des gelben Schildes findet man auf dem Tores-Foto:

Tores Buk Ausschnitt neu

Und nachdem Max van der Werff die Steigungsrate dieser Straße getweetet hat, die weit über das Haus mit den Streifen hinausgeht:

Tweet Max Tores Profil

https://twitter.com/MaxvanderWerff/status/643744980150841344

steht mit Sicherheit fest, daß dieses Foto ein Fake ist.

 

Nachtrag (8.12.2015)

Sergeij Mastepanow hat nun auch gezeigt. daß Manipulationen der Videos Zuhres und Snischne unschwer möglich sind, nämlich in diesem Artikel von Max van der Werff:

MH17 – Lying for Justice

Posted on November 14, 2015

 

Most of October I spent investigating in Ukraine rebel controlled territory and 13th of October watched Tjibbe Joustra of the Dutch Safety Board announce on TV:

In this article I will:
– demonstrate why for various reasons Joustra’s claim is simply false.
– analyze information about four different ‘launch sites’.
– dissect the “call for witnesses” video issued by Joint Investigation Team.
– present a plausible scenario of what might have happened to MH17.
– List fifteen preliminary questions for JIT.

[…]

Sergey Mastepanov manipulated the Zuhres video ‘proving’ rebels are in possession of the ultra modern cornet weapon system mounted on a Tiger vehicle Russia has not exported. He took a screenshot from an existing video and brushed out other objects.

Here’s the result.

https://vimeo.com/146179080

Sergey Mastepanov manipulated the video to ‘prove’ rebels not only had Buk, but also the thermobaric weapon TOS-1 Buratino.

https://vimeo.com/146179686

http://kremlintroll.nl/?p=605

 

(wird fortgesetzt)

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Ukraine: Informationskrieg um MH 17 (2)

MH 17 Titelfoto

Fortsetzung von:

https://gabrielewolff.wordpress.com/2014/09/28/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-1/

Wenn es die Rebellen waren, die mittels einer Buk-Abschußrampe das Flugzeug von Malaysia Airlines abgeschossen haben, dann müßten sie logischerweise im Besitz einer solchen Flugabwehrwaffe gewesen sein.

Tatsächlich waren sie das. Am 29.6.2014 „eroberten“ die Rebellen (offensichtlich relativ kampflos) das Hauptquartier der Luftabwehrbasis A 1402 in Donezk, wobei ihnen auch mindestens eine Buk-Abschußrampe in die Hände fiel.

http://en.itar-tass.com/world/738262

Die Kiewer Regierung bestätigte diese Meldung am 30.6.2014, versicherte aber, daß das erbeutete Gerät nicht funktionstüchtig gewesen sei.

Militiamen seize military base in Donetsk – official

KYIV. June 30 (Interfax) – No one was hurt during a takeover of a Ukrainian air defense base in Donetsk, said Andriy Lysenko, a spokesman for the Ukrainian National Security and Defense Council.

„There have been reports that the base in Donetsk has been occupied, the personnel were not injured. Following the commander’s decision, all equipment was disabled and is not working only the territory was left to militants,“ Lysenko said at a briefing in Kyiv on Monday, adding that „militants have occupied the headquarters of the air defense base.“

[…]

„An attack on an air defense base took place this morning. Grenade and mortar launchers were used. The attack was well planned,“ Ukrainian security operation press officer Alexei Dmitrashkovsky was quoted as saying by the Ukrainska Pravda newspaper.

[…]

The militiamen seized two trucks, he said. He also confirmed that the base No. A1402 has a Buk air defense missile system. „But it is not operational. The operational ones are currently at other strategic facilities,“ the press officer added.

http://www.interfax.com/newsinf.asp?id=517080

Da der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat durch seinen Sprecher Andrej Lysenko allerdings kaum weniger Unwahrheiten verbreitet als der ukrainische Geheimdienst SBU, (Desinformation scheint mir generell die einzige Stärke von Geheimdiensten zu sein), könnte man den Wahrheitsgehalt dieser Verlautbarungen anzweifeln. Wenn es nicht die Rebellen selbst gewesen wären, die ihn, vermutlich unbeabsichtigt, bestätigt zu haben scheinen. Denn in einem Tweet von „dnrpress“ vom 29.6.2014 wurde die Einnahme dieses ukrainischen Luftabwehr-Stützpunktes (ohne nähere Details) sogleich verbreitet, dazu aber das Foto einer Buk-Abschußrampe mit vier Raketen gezeigt:

Tweet DPR 29.6.2014Dort ist ein roter Übungsgefechtskopf der ersten Rakete zu erkennen: funktionsfähige Gefechtsköpfe sind weiß. Das Foto wurde später entfernt und eine Nachfrage, ob dort auch Buks erbeutet wurden, nicht beantwortet:

https://twitter.com/dnrpress/status/483237900252098560

Vielleicht wurde das Foto aber auch deshalb entfernt, weil es sich nicht um ein Foto handelte, das am 29.6.2014 auf diesem Stützpunkt aufgenommen worden war. Es war vielmehr bereits im Januar 2011 auf V-Kontakte, dem russischen Facebook, veröffentlicht und von „dnrpress“ schlicht geklaut worden:

http://vk.com/photo-22680516_205618114

So viel zu den allseitigen Lügen in Zeiten des Krieges. Journalisten, die unüberprüft die Lügen der einen Seite übernehmen, verfehlen ihren Job. Man sollte sich beide Seiten anhören und dann abwägen.

Derartige Plausibilitätserwägungen führen allerdings zu dem Schluß, daß das oder die erbeuteten Buk-Systeme nicht funktionstüchtig waren, ansonsten wäre der Luftraum über dem Kriegsgebiet gesperrt worden, wie die nachfolgenden zusammenhängenden Ereignisse zeigen. Selbst der BND, dessen Einschätzungen mir eigentlich gleichgültig sind, weil ein Geheimdienst keine Ermittlungsbehörde ist, schließt eine am 29.6.2014 erbeutete Buk als „Tatwaffe“ aus:

Florian Rötzer am 21.10.2014 über Erkenntnisse von Hans Leyendecker [Hervorhebungen von mir]:

Der BND gehe hingegen wie andere Geheimdienste davon aus, dass Separatisten das Luftabwehrraketensystem erbeutet und dann vermutlich versehentlich die Passagiermaschine abgeschossen hätten. Für die russische Version, dass die Maschine von einem ukrainischen Kampfflugzeug zum Absturz gebracht wurde, gebe es keine Indizien. Schindler habe aber dem Gremium klar gemacht, dass es keine Beweise für eine Version gebe, so dass die Annahme, die Separatisten seien verantwortlich, nur die wahrscheinlichste sei. Dass die Separatisten einige Tage vor dem Abschuss ein Fahrzeug mit dem Buk-System erbeutet haben, gehe aus Fotos hervor. Da eigentlich eine Buk-M1-Batterie aus mindestens drei Fahrzeugen bestehe – neben dem angeblich erbeuteten Start- und Transportfahrzeug ein Kommando- und ein Radarfahrzeug – sei es „ein schrecklicher Zufall“, dass die Maschine getroffen worden sei, so Schindler.

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43114/1.html

Die sich zuspitzenden Ereignisse beginnen am Sonntag, dem 13.7.2014.

An diesem Tag gab es nicht nur zahlreiche Luftangriffe der Kiewer „ATO“ auf Ziele in der Ostukraine, sondern es schlugen auch vom ukrainischen Territorium abgeschossene Granaten im russischen Ort Donezk ein, die einen Mann töteten und zwei Frauen verletzten. Es war zwar nicht das erste Mal, daß beim Kampf um Grenzkontroll-Posten Geschosse aus der Ukraine in Rußland einschlugen: es war aber das erste russische Todesopfer, das bei einem solchen Vorfall zu beklagen war.

Granaten fliegen nach Russland

Grenzzwischenfall verschärft Ukraine-Krise

Auf russischem Boden ist ein Russe von einer ukrainischen Granate getötet worden. Moskau droht mit „unwiderruflichen“ Konsequenzen.

13.07.2014

[…]

Kiew: Haben „Epizentrum“ der Rebellen getroffen

Mit einer Serie von Luftangriffen im Osten des Landes hatte die Regierung der Ukraine die Lage am Samstag abermals verschärft. Nach Militärangaben wurden dabei etwa tausend Separatisten getötet. Kampfjets hätten das „Epizentrum“ der Rebellen nahe der Grenze zu Russland getroffen, sagte ein Militärsprecher am Samstag. Insgesamt seien 16 Kampfeinsätze geflogen worden, um Stellungen der Rebellen zu bombardieren. Die Separatisten dementierten auch diese Darstellung. Sie hätten keine großen Verluste erlitten, teilten sie mit.

Die Tötung von tausend Rebellen wäre mit Abstand die höchste Totenzahl im bisherigen Verlauf des Ukraine-Konflikts. Auch von Seiten der internationalen Gemeinschaft wurde auf die extrem hohe Opferzahl offenbar nicht ernstgenommen, denn es blieb jegliche Reaktion aus.

http://www.faz.net/aktuell/politik/granaten-fliegen-nach-russland-grenzzwischenfall-verschaerft-ukraine-krise-13043084.html

Natürlich hat die „internationale Gemeinschaft“ nach den zahlreichen Propagandalügen Lysenkos, der mich an „Comical Ali“ unter Saddam erinnert, gelernt, sich von dessen Übertreibungen zu distanzieren. Hier die russische Darstellung des tödlichen Angriffs, in der auch die früheren Verletzungen seines Territoriums aufgelistet werden:

http://rt.com/news/172404-russian-donetsk-shelled-victims/

Manche Medien neigten dennoch zur Dramatisierung:

Kreml erwägt „punktuelle Antwortschläge“

Nach dem Tod eines Russen durch die Explosion einer Granate, die von ukrainischer Seite auf russisches Territorium abgefeuert worden sein soll, erwägt Moskau „punktuelle Antwortschläge“ gegen das Nachbarland. Diese Möglichkeit werde geprüft, zitierte die Zeitung „Kommersant“ am Montag eine „dem Kreml nahestehende Quelle“. Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin wies den Bericht jedoch als „Quatsch“ zurück und sagte, Russland erwäge keine „Schläge“ gegen die Ukraine.

Schon am Sonntag hatte das russische Außenministerium Kiew mit „unumkehrbaren Folgen“ gedroht, für welche  die „ukrainische Seite“ die Verantwortung trage. Am Sonntagmorgen war ein  Bewohner der russischen Grenzstadt Donezk – sie heißt wie die benachbarte ukrainische Millionenstadt – durch eine Granate getötet worden, die im Hof seines Wohnhauses explodiert war. Durch eine weitere Granate wurden zwei Frauen in der Nachbarschaft verletzt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-konflikt-separatisten-schiessen-militaerflugzeug-ab-13044720.html

Dieser Vorfall vom 13.7.2014 verschärfte die Spannungen, erhöhte die Sorge der ukrainischen Regierung vor einem russischen Gegenschlag (was die von russischer Seite behauptete ukrainische Buk-Gefechtsübung am 17.7.2014 begründen könnte) und erklärt das ersichtliche Bedürfnis Kiews, nun seinerseits Rußland der aktiven Teilnahme an dem Krieg zwischen Kiew und den Rebellen zu beschuldigen.

Schon am nächsten Tag, Montag, dem 14.7.2014, war es soweit.

Separatisten schießen Militärflugzeug ab

Im Osten der Ukraine eskaliert die Lage weiter: Eine ukrainische Militärmaschine wurde von einer Rakete abgeschossen. Die Regierung in Kiew behauptet, sie wurde von russischem Territorium aus abgefeuert.

14.07.2014

Ein ukrainisches Militärflugzeug ist nach Angaben der Regierung am Montag in der Ostukraine abgeschossen worden. Das Transportflugzeug sei von einer Rakete getroffen worden, die „wahrscheinlich“ von russischen Territorium aus abgeschossen worden sei, teilte das Verteidigungsministerium auf der Internetseite des Präsidialamtes mit.

Zuvor hatten die Separatisten schon bekannt gegeben ein Militärflugzeug abgeschossen zu haben. Vor dem Aufprall der Transportmaschine auf dem Boden seien drei Fallschirme am Himmel gesichtet worden, das Gebiet werde nun nach Überlebenden abgesucht, erklärten die Separatisten am Montag. Davor hatte die ukrainische Armee ein Flugzeug vom Typ AN-26 als vermisst gemeldet, das bis zu 20 Menschen an Bord nehmen kann.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-konflikt-separatisten-schiessen-militaerflugzeug-ab-13044720.html

Andererseits wurde behauptet, die Rebellen hätten das Transportflugzeug AN-26 in einer Höhe von 6,5 km abgeschossen, so daß davon auszugehen sei, daß sie über professionelle Luftabwehr-Technik verfügten, die über die 3,5 km-Reichweite einer schultergestützten Flak („manpad“) weit hinausgehe.

Ukraine: “Latest AN-26 downing more advanced”

AIRheads/MB 2014/07/15

UPDATE 17 JULY 2014 (CASAULTY NUMBERS) | The Ukrainian Air Force Antonov AN-26 that crashed on Monday 14 July was downed by a more powerful rocket than previously fielded by pro-Russian separatists, the Ukrainian Ministry of Defence claims.

According to a press release the transport aircraft was cruising at more than 21,000 feet, which should normally make it out of reach of most small arms and simpler shoulder-launched surface-to-air missiles (MANPADS) used successfully by the separatist forces in the east of Ukraine. Some Ukrainian sources even blame the Russian military to have fired the “more advanced” missile from Russian territory. If true, that would mean the first direct fire from the Russian military in the conflict in eastern Ukraine.

However, a Russian general denies that any of the Russian air defence systems fired accidentally (automatically) or on on purpose at the Ukrainian transport plane. Amongst the speculations about the missile: it could have been shot with the latest version of the Russian-made SA-24, with the relatively slow-moving AN-26 maybe just in reach of this MANPADS effective range.

[…]

http://airheadsfly.com/2014/07/15/ukraine-latest-an-26-downing-more-advanced/

Diese letzte Version wurde sogar von Außenminister Pawlo Klimkin in geneigten westlichen Medien verbreitet und verschärft. In einem vermutlich am Dienstag, den 15.7.2014, von Alice Bota für die ZEIT als hilfreiche Stichwortgeberin geführten Interview behauptete er Folgendes:

„Deutschland ist für uns da“

Ein Gespräch mit dem ukrainischen Außenminister Pawlo Klimkin über den Krieg in seinem Land, Russlands Beteiligung daran und das Nichtstun der EU Interview: Alice Bota

DIE ZEIT Nº 30/2014   17. Juli 2014  08:00 Uhr

[…]

ZEIT: Täglich sterben Menschen, auf beiden Seiten rollen Panzer, am Montag wurde ein ukrainisches Flugzeug aus über 6.000 Metern Höhe abgeschossen. Warum scheuen Sie das Wort Krieg?

Klimkin: Ich scheue nichts, aber wir pflegen eine alte Vorstellung von Krieg. Es gab immer zwei oder mehrere Seiten, die einander bekämpft haben. Jetzt erleben wir etwas anderes. Es gibt keine Truppen, die gegeneinander kämpfen. Wir sehen aber einen klaren Einfluss von Russland auf die Separatisten. Fast alle Separatisten sind Russen mit Verbindungen zu russischen Spezialeinheiten.

ZEIT: Sind auch russische Soldaten beteiligt?

Klimkin: Die Separatisten haben Panzer und Raketenabwehrsysteme. Man kann eine Kalaschnikow auf dem Schwarzmarkt kaufen …

ZEIT: … aber Raketenabwehrsysteme nicht. Haben Sie Beweise, dass es Waffen aus Russland sind?

Klimkin: Absolut. Bei manchen können wir die Herkunft genau nachverfolgen. Und ein Flugzeug aus 6.200 Metern Höhe abzuschießen – das ist für einen Separatisten mit einer normalen Luftabwehrrakete unmöglich.

http://www.zeit.de/2014/30/pawlo-klimkin-ukraine-aussenminister

Es bleibt hinzuzufügen, daß in der Print-Version dieses Interviews auf S. 5 ein Foto von einem Wrackteil abgedruckt ist, das folgende Bildunterschrift ziert:

Abgeschossen aus Russland? Das Wrack der ukrainischen Antonow

Damit hat die ZEIT die von Klimkin nicht explizit behauptete Version eines Abschusses durch Rußland vom russischen Staatsgebiet aus durch die Hintertür auch noch eingeführt. Niemand hat den Super-Gau dieser ukrainischen Propaganda durch den Außenminister bemerkt. Das Interview erschien ausgerechnet am 17.7.2014 – und Klimkin deutet an, daß die Rebellen bereits am 14.7.2014 im Besitz von hochentwickelten Flugabwehrraketen aus einer russischen Lieferung gewesen seien – was die sofortige Sperrung des Luftraums erfordert hätte.

Tatsächlich geschah am 14.7.2014 durch die ukrainischen Behörden bzw. die Regierung aber etwas anderes.

Die Regierung setzte am 14.7.2014 sämtliche Militärflüge aus, um die näheren Umstände des Abschusses der AN-26 zu untersuchen.

http://humanrightsinvestigations.org/2014/07/24/ukraine-suspended-all-military-flights-from-14072014/

Am selben Tag veranlaßte die Flugsicherungsbehörde UkSATSE, daß ab 18 Uhr die seit dem 1.7.2014 für die zivile Luftfahrt geltende Mindestflughöhe über dem Kriegsgebiet von 26.000 Fuß auf 32.000 Fuß heraufgesetzt wurde.

http://www.onderzoeksraad.nl/uploads/phase-docs/701/b3923acad0ceprem-rapport-mh-17-en-interactief.pdf#page=13

Das wäre eine untaugliche Aktion für den Fall gewesen, daß die Rebellen über eine Buk mit einer Höhenreichweite von 25 km verfügt hätten.

Aber offenbar kamen die amtlichen Stellen der Ukraine – woher sollten sie auch wissen, auf welcher Höhe sich die AN-26 befand, als sie abgeschossen wurde? – am 15.7.2014 zu dem Schluß, daß die „Separatisten“ nicht über eine Buk verfügten. Denn am 16.7.2014 erklärte Lysenko, daß das Startverbot für die Luftwaffe aufgehoben worden sei und daß sie heute bereits wieder zwölf Einsätze absolviert habe. Am 17.7.2014 sei natürlich kein Einsatz erfolgt. [sic!]

MH17: A visit at the Crash Site: The locals speak up – ENG SUBS
Exclusive Report from TV Channel 1 (Russia)

https://www.youtube.com/watch?v=_5j5Bpa010Q&feature=youtu.be

[Minute 10:35]

Das entsprach der Wahrheit. Die Einsätze der ukrainischen Luftwaffe am 16.7.2014 waren blutige Realität. Tatsächlich wurde an diesem Tag zwischen 6:10 und 6:30 Uhr die umkämpfte Kleinstadt Snischne von einem Luftangriff erschüttert, der zivile Wohngegenden traf.

USA bereiten weitere Sanktionen gegen Russland vor

16.07.2014 08:07 Uhr

von Nina Jeglinski

UpdateMerkel und Putin fordern aus der Ferne neue Friedensgespräche für die Ukraine – das erzürnt Kiew. Das Gespräch, das die beiden vor dem WM-Finale führten, wird als „Deal von Rio“ verhöhnt.

[…]

Luftangriff mit Folgen

Nachdem am Montag [14.7.2014] ein Militärflugzeug der ukrainischen Armee von Separatisten abgeschossen wurde, hat das Verteidigungsministerium bis auf Weiteres alle Flüge über das umkämpfte Gebiet gestoppt. Trotzdem kam es zu einem neuen Zwischenfall. Aus der seit Wochen umkämpften Kleinstadt Snischne wird ein Luftangriff gemeldet, bei dem vier Zivilisten ums Leben kamen. Die Kiewer Regierung macht Moskau für den Vorfall verantwortlich. „Dieser Flug ist eine zynische Provokation“, sagte Andreij Lyzenko, Sprecher des Sicherheitsrates vor Reportern.

[…]

http://www.tagesspiegel.de/politik/ukraine-krise-usa-bereiten-weitere-sanktionen-gegen-russland-vor/10205688.html

Die Schuldzuweisung für zivile Tote an die Rebellen (oder, wenn sie es mangels Flugzeugen nicht gewesen sein können, an Rußland) gehört zu Lysenkos Standardrepertoire, ebenso wie die Verringerung der Zahl der zivilen Opfer oder der der Gefallenen der ukrainischen Streitkräfte. In diesem Fall sollen es tatsächlich elf Menschen gewesen sein, die in Snischne gestorben sind. Was für eine absurde Vorstellung, daß Rußland einen Luftangriff auf das Wohngebiet einer von Rebellen gehaltenen ukrainischen Kleinstadt durchgeführt haben soll. Aber im Westen gibt es reichlich kritiklose Abnehmer für ukrainische Schuldzuweisungen an Rußland.

Child being rescued from debris: Ukraine bombing civilians in their beds. [Eng Subs]

Veröffentlicht am 16.07.2014
This time the Ukrainian Air Force killed 11 civilians early in the morning when bombing an apartment building in Snezhnoe. A small, crying boy was found alive in the debris and was dug out.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=zfNhbmcuNXw

[Die englischen Untertitel lassen sich durch Anklicken des zweiten Symbols am unteren Bildrand zuschalten.]

Die weitere Folge der neuen Angriffswelle der ukrainischen Luftwaffe bestand allerdings auch darin, daß die Rebellen am 16.7.2014 eine SU-25 abschossen und eine weitere schwer beschädigten, die aber, laut Regierungsangaben, entkommen konnte.

Natürlich wurde auch dieser Angriff Rußland in die Schuhe geschoben – business as usual:

On Wednesday evening [16.7.2014], a Ukrainian fighter jet was shot down by an air-to-air missile from a Russian plane, Ukrainian authorities said Thursday [17.7.2014], adding to what Kiev says is mounting evidence that Moscow is directly supporting the separatist insurgents. Ukraine Security Council spokesman Andrei Lysenko said the pilot of the Sukhoi-25 jet hit by the air-to-air missile was forced to bail after his jet was shot down.

Russia’s U.N. Ambassador Vitaly Churkin told reporters at U.N. headquarters in New York on Thursday that Russia did not shoot down the Ukrainian fighter jet on Wednesday. „We didn’t do it,“ Churkin said.

Pro-Russia rebels, meanwhile, claimed responsibility for strikes Wednesday on two Ukrainian Sukhoi-25 jets.

http://www.cbsnews.com/news/malaysia-airlines-flight-17-crashes-in-ukraine/

Die westlichen Medien, hier AP – auf diese Presseagentur wird noch näher einzugehen sein – hingen gläubig an Lysenkos Lippen, der immer furchtbarere Details über Rußlands direktes militärisches Eingreifen in den Konflikt zu erzählen wußte [Hervorhebung von mir]:

Ukraine: Air Force jet downed by Russian missile

By PETER LEONARD

— Jul. 17, 2014 10:51 AM EDT

KIEV, Ukraine (AP) — A Ukrainian fighter jet was shot down by an air-to-air missile from a Russian plane and Ukrainian troops were fired upon by missiles from a village inside Russia, a spokesman for Ukraine’s Security Council said Thursday.

The alleged episodes mark what Ukraine says is mounting evidence that Moscow is directly supporting the separatist insurgents in eastern Ukraine who have been seen to have substantial quantities of powerful weapons in recent weeks.

Security Council spokesman Andrei Lysenko said the pilot of the Sukhoi-25 jet hit by the air-to-air missile Wednesday evening was forced to bail after his jet was shot down. He said the rockets launched at Ukrainian troops were fired from the Russian village of Kuibyshevo.

Pro-Russia rebels, meanwhile, claimed responsibility for strikes Wednesday on two Ukrainian Sukhoi-25 jets.

The Defense Ministry said the second jet was hit by a portable surface-to-air missile, but added the pilot was unscathed and managed to land his plane safely

Moscow denies Western charges that is supporting the separatists or sowing unrest in its neighbor. The Russian Ministry of Defense could not be reached for comment Thursday about the latest accusations and Russia’s foreign ministry did not respond to multiple requests for comment.

[…]

http://bigstory.ap.org/article/russia-dismisses-us-sanctions-bullying

Immerhin, das Verteidigungsministerium bestätigt, daß die entkommene SU 25 von einer rebellen-üblichen schultergestützten Luftabwehr-Rakete getroffen wurde. Leider wurde der Ort dieser zweiten am 16.7.2014 getroffenen SU-25 nicht benannt:

The aircraft was hit in the tail section near the town of Amvrosiyivka in the Donetsk region while in a turn. According to Kiev the hostile fire came from Russian territory and not – like in many earlier incidents – from anti-government elements in the east of Ukraine. Russian military spokespersons have not yet commented on the latest accusation.

The Su-25M1 pilot ejected safely and was evacuated by the Ukrainian military. Su-25s (NATO reporting name Frogfoot) are typical ground attack and ground support aircraft, being able to carry a heavy load and a variety of weapons. They are able to sustain hits by most small arms fire.

Earlier on 16 July at least one of a pair of two Su-25s was hit by “portable air defence systems” around 13:00 local time while performing airstrikes on pro-Russian separatist positions in the east of Ukraine. This aircraft made a successful emergency landing on a nearby airbase, according to a Ukrainian military statement.

http://airheadsfly.com/2014/07/17/ukrainian-su-25-downed-near-russian-border/

So explosiv und durch die ukrainische Seite propagandistisch im Sinn einer Internationalisierung des Konflikts ausgeschlachtet stellt sich die Lage einen Tag vor dem 17.7.2014 dar.

Dann ereignete sich der Abschuß des zivilen Flugzeugs der Malaysia Airlines MH 17 am Donnerstag, den 17.7.2014 um 16:20 Uhr Ortszeit, im niederländischen Bericht mit 13:20 Uhr bezeichnet, nach Moskauer Zeit um 17:20 Uhr.

Daß die allseitige Propaganda-Maschine sofort heißlief, nachdem sich ein bedeutsamer Absturz herumgesprochen hatte, versteht sich von selbst.

Als erste waren die Rebellen am Zug, denen Erfolgsnachrichten Lebenselixier sind. Es ist zwar unbekannt, wer die VKontakte-Seite im Namen des seinerzeitigen „Verteidigungsministers“ der „Donezker Volksrepublik“, Igor Strelkow (tatsächlich: Girkin), betrieb. Unter dessen Foto-Logo erschien am 17.7.2014 gegen 17 Uhr jedenfalls dieser Eintrag:

Strelkow MH 17

Ich folge der Übersetzung von Paul Roderick Gregory in Forbes:

“In the Torez region, they have destroyed an AN-26 transport plane. Its wreckage landed near the ‘Progress’ mine. This will teach them: Do not fly in ‘our skies.’ And here is the video confirming the ‘crash of the bird.’ The bird fell on open fields. It did not damage inhabited sectors. Peaceful people did not suffer. And there is information about a second destroyed plane; looks like an SU.”

http://www.forbes.com/sites/paulroderickgregory/2014/07/18/smoking-guns-russian-separatists-shot-down-malaysian-plane/

Der Autor dieser Meldung weiß nur, daß größere Wrackteile in einem von Rebellen beherrschten Gebiet gelandet sind, woraus der Schluß gezogen wird, daß es sich um eine von den Rebellen abgeschossene AN-26 handeln muß. Was auch sonst? Die Erwähnung einer SU könnte darauf hindeuten, daß auch Beobachtungen von Militärflugzeugen durch Anwohner am Absturzort eingeflossen sind.

Das gepostete Video müßte von Einwohnern von Grabowo gefertigt worden sein, wo der größte Teil des Wracks sowie die Turbinen, eventuell auch Tanks, niedergingen. Dort ereignete sich nach dem Aufprall eine Explosion, aus der sich ein Brand entwickelte. Durch den Knall aufgeschreckt, dokumentierte ein Einwohner die dem Knall nachfolgenden Ereignisse, nämlich das Entstehen einer großen Rauchwolke.

Sieht man sich das Video an, das zur Beglaubigung eines AN-26-Abschusses gepostet wurde, erkennt man nicht nur, daß die Absturzstelle kilometerweit entfernt ist, sondern hört auch, daß der oder die Einwohner, die das Video aufnahmen, darüber spekulieren, was denn wohl geschehen sein mag:

http://www.youtube.com/watch?v=gdmM6pWoHso

Das Material, das zur Verkündung einer Erfolgsmeldung der Rebellen benutzt wurde, beweist den geltend gemachten Abschuß nicht.

Nachdem bekannt wurde, daß an dieser Stelle ein ziviles Flugzeug abgestürzt war, wurde die Meldung vom Abschuß einer AN-26 gelöscht.

Entsprechend heißt es später auf der im Namen von Strelkow geführten Seite:

Shortly thereafter, the Strelkov website issued an announcement with capitalized letters:

ATTENTION. This announcement declared that the news of the downing of the AN-26 was not official but came from residents and militia members on the scene. The only official announcements are published under the banner: Strelkov INFORMS. In other words, Strelkov asks his readers to forget the earlier announcement of the successful downing of a fascist Ukrainian plane.

http://www.forbes.com/sites/paulroderickgregory/2014/07/18/smoking-guns-russian-separatists-shot-down-malaysian-plane/

Es gibt habituell nicht nur sogenannte “Knallzeugen”, die erst durch ein Geräusch auf einen Vorgang, wie beispielsweise einen Verkehrsunfall, aufmerksam werden, sich den Hintergrund zusammenreimen und später, nach Gesprächen und weiteren Informationsüberlagerungen des Gedächtnisses, fest davon überzeugt sind, tatsächlich gesehen zu haben, was vor dem Knall geschah. Es gibt darüber hinaus auch Augenzeugen, insbesondere bei Aussagen gegenüber der Presse, die sehen, was sie nicht gesehen haben können.

Ost-Ukraine: Erneut Militärflugzeug laut Augenzeugen abgeschossen

19:15 17/07/2014

DONEZK, 17. Juli (RIA Novosti).

Die Volksmilizen im ostukrainischen Tores haben am Donnerstag nach Berichten von Augenzeugen ein weiteres Transportflugzeug der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen.

Eine Antonow An-26 sei gegen 16.00 Uhr über die Stadt geflogen, erzählte ein Augenzeuge RIA Novosti. „Wir haben gesehen, dass eine Rakete das Flugzeug getroffen und eine Explosion ausgelöst hat.“ Die Maschine habe schwarzen Rauch hinter sich hergezogen und sei schließlich auf den Boden gestürzt.

Tores liegt unweit von Saur-Mogila, wo die Milizen am Mittwoch einen ukrainischen Jagdbomber abgeschossen haben. Am Montag hatten die Aufständischen im umkämpften Lugansk bereits ein Transportflugzeug vom Typ An-26 an Bord abgeschossen. Sechs der acht Insassen überlebten, zwei von ihnen wurden gefangen genommen. Zwei weitere werden vermisst.

http://de.ria.ru/politics/20140717/269034633.html

Nun, so war es definitiv nicht, wie der Augenzeuge behauptet.

Manchmal mutiert voreilige Erfolgs-Propaganda zum Bumerang. Denn Kiew und die westlichen Medien benutzten dieses Strelkow-„Bekenntnis“ der Rebellen zum Abschuß einer AN-26 fortan als Beweis für deren Abschuß der MH 17. Tatsächlich kann man aus den vorliegenden Belegen nur auf das Gegenteil schließen. Die Rebellen hatten keine Ahnung, was da geschehen war, reklamierten den Erfolg aber erst einmal für sich.

Der CIA-angeleitete ukrainische Geheimdienst SBU reagierte prompt und bot eine Narration an, die der von Außenminister Klimkin in der ZEIT verbreiteten entschieden widersprach: keinesfalls hätten die Rebellen am 14.7.2014 über eine Buk verfügt. Diese sei erst am 17.7.2014 durch Rußland an die Rebellen geliefert, am selben Tag gegen MH 17 eingesetzt und am nächsten Tag wieder nach Rußland ausgeführt worden. Für diese Deutung der Ereignisse wurden keine Mühen der Beweisfabrikation gescheut und wie üblich hochrangige Regierungsmitglieder zur Unterstützung und Verbreitung in sozialen Netzwerken eingesetzt.

Kurze Zeit nach dem Absturz veröffentlichte der SUB auf seinem YouTube-Kanal ein Video, auf dem sich vom Geheimdienst gefertigte Gesprächsmitschnitte befinden sollen – es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt; die deutsche Version trägt die Nr. 115 der Videoauflistung:

http://www.youtube.com/watch?list=UURxyjhmvBewJIRb2yku5EuQ&v=jb3Y_eWkAmc&feature=player_detailpage#t=16http://www.youtube.com/watch?list=UURxyjhmvBewJIRb2yku5EuQ&v=jb3Y_eWkAmc&feature=player_detailpage#t=16

Zunächst wird ein Mitschnitt eines Gespräches zwischen Igor Bezler, Kommandeur der Rebellen in Gorlowka, mit einem Mann präsentiert, bei dem es sich um einen russischen Oberst der Hauptaufklärungsverwaltung im russischen Generalstab namens Wasyl M. Geranin, den „Kurator“ Bezlers, handeln soll. Eine Bestätigung dieser Personalie „Geranin“ habe ich im Netz nicht gefunden. Das Gespräch soll am 17.7.2014 um 16:40 Uhr, also knapp 16-17 Minuten nach dem Aufschlag, stattgefunden haben.

Bezler erklärt danach:

Wir haben ein Flugzeug abgeschossen. Gruppe von „Miner“. Es fiel nicht weit von Enakijewo.

Auf die in das Gespräch nicht passende Frage:

Flieger? Wo sind die Flieger?

antwortet er:

Sie sind hingefahren, um das Flugzeug zu finden und Fotos zu machen. Es raucht.

Der Abschuß sei vor 30 Minuten geschehen.

Das ist wenig informativ, denn Bezler, der in Gorlowka (Horliwka) stationiert ist, berichtet ebenso vom Hörensagen wie derjenige, der gegen 17 Uhr auf der Strelkow-Seite die Erfolgsmeldung einrückte. Die Abschußzeit stimmt nicht. Nicht einmal der Absturzort wird korrekt bezeichnet:

Foto Entf. Jena - GrabowoQuelle: Google Earth

Die Entfernung zwischen Enakijewo (Jenakijewe) und Grabowo (Hrabove) beträgt demnach ca. 34 km.

Auch die nächste Sequenz dieses Videos hat keinerlei Beweiskraft: da unterrichtet ein vor Ort recherchierender anonymer Rebell mit dem Spitznamen „Major“ einem ebenso anonymen Rebell namens „Grek“ am 17.7.2014 in mehreren Telefonaten zwischen 16:33 Uhr und 17: 32 von seinen Erkenntnissen, nämlich daß es sich um ein ziviles Flugzeug handelt, das abgestürzt ist. „Major“ ist ersichtlich in Petropavlivka unterwegs, wo das Cockpit und viele Leichen zu finden waren.

Beide wiederum wissen auch nur vom Hörensagen, wer für den Abschuß verantwortlich sein soll.

Major SUBDer dort genannte Abschußort „Tschernuhino“ (Chornukhyne) liegt nordwestlich des Absturzortes, wie auf dem zuvor geposteten Google Earth-Foto zu erkennen ist. Das paßt nicht zu der von den USA und der Ukraine vertretenen Version, wonach eine Buk, die am 17.7.2014 südlich von Snischne, also südöstlich des Luftpfades der MH 17, stationiert wurde, für den Abschuß verantwortlich sein soll. Auch nach der russischen Variante, die ein ukrainisches Buk-System bei Zaroshchens’ke ausgemacht haben will, das für einen Abschuß in Betracht kommen kann, befand sich dieses System südlich von der MH 17-Route (zu vgl. das Google Earth-Foto)-

Die letzte Sequenz von einem angeblich abgehörten Telefonat zwischen einem sogar kampfnamenlosen „Rebell“ und einem in Prunkuniform gekleideten, nicht näher bezeichneten „M. Kozitsin“ vom 17.7.2014 um 17: 42 Uhr ist gänzlich inhaltlos: da macht der Rebell Vorhaltungen, weil es einerseits im Fernsehen heiße, eine AN-26 sei getroffen worden, andererseits soll ein Zivilflugzeug getroffen worden sein, woraufhin jener unbekannte „Kozitsin“ antwortet:

KozitsinEs gibt noch weitere SBU-Geheimdienstveröffentlichungen von angeblichen Telefonmitschnitten, deren Anfertigung wohl mehr Zeit in Anspruch genommen haben wird. Die nachfolgende wurde am 18.7.2014 veröffentlicht. Da mag jeder selbst entscheiden, welchen Wert sie haben.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=Bg99JtZ7DTE#t=41

Besonders grotesk ist das vom SBU erst am 25.7.2014 hochgeladene Gespräch, das zwei Minuten vor dem Abschuß der MH 17 zwischen einem Kämpfer und Igor Bezler geführt worden sein soll: da wird dem Kommandeur ein eingeflogenes „Vöglein“ gemeldet, das wegen der Wolken leider nicht zu erkennen sei. Klar, daß das sofort gemeldet werden muß. Und von einem Buk-Radar ist natürlich keine Rede. Für wie blöd hält der ukrainische Geheimdienst sein Publikum?

http://www.youtube.com/watch?v=clzcRGvJASE&index=74&list=UURxyjhmvBewJIRb2yku5EuQ

Die Sprecherin des Außenministeriums der USA erklärte am 21.7.2014, nachdem sich ihr Chef weit aus dem Fenster gelehnt hatte:

HARF: Well, we have a great deal of information that the Secretary laid out yesterday, and I can go back through some of it today. But we do know first that Russian-backed separatists were in possession of an SA-11 system as early as Monday, July 14th. This is from intercepts of separatist communications posted on YouTube by the Ukrainian Government.

http://www.state.gov/r/pa/prs/dpb/2014/07/229550.htm#UKRAINE

Keine Ahnung, auf welche SBU-Desinformation sich die schlingernde Marie Harf da bezieht. Vielleicht auf den Außenminister Klimkin in seinem Interview mit der ZEIT? Denn in der SBU-Produktion vom 18.7.2014 soll doch gerade verzweifelt belegt werden, daß die Buk erst am 17.7.2014 von Rußland an die Rebellen geliefert wurde.

Was die US-Regierung am 20.7.2014 durchsickern ließ, klang schon einschränkend, wenn man zwischen den Zeilen las [Hervorhebung von mir]:

Alleged intercepted phone conversations released by Ukraine’s security service of pro-Russian rebels discussing how they shot down Malaysian airliner MH17 are genuine, the US embassy in Kiev said Sunday.

Ukraine’s SBU security agency on Thursday released recordings of what it claimed were phone talks involving rebels and a Russian military intelligence officer admitting that they had hit the passenger jet after mistaking it for a military aircraft.

The recordings were presented as key evidence to back up Kiev’s claims that rebels — supported by Russia — downed the jet while the separatists accused Ukraine’s army of being responsible.

“Audio data provided to the press by the Ukrainian security service was evaluated by Intelligence Community analysts who confirmed these were authentic conversations between known separatist leaders,” the US embassy in Ukraine said in a statement.

http://www.rawstory.com/rs/2014/07/us-says-recordings-of-ukraine-rebels-admitting-mh17-downing-authentic/

Nun ja, wer sich auf die Identifikation von Stimmen “bekannter” Anführer der Separatisten beschränkt, wird mit den Kriegsnamen „Major“, „Grek“, dem unbekannten „Rebellen“, „Naimanets“, „Khmurij“ und den weiteren anonymen Protagonisten der SBU-Videos nichts anfangen können. Bekannt war lediglich der damalige Rebellen-Anführer Igor Bezler, und dessen Aussagen vom Hörensagen sind nicht von Belang. Bezler selbst soll sich laut Itar-Tass zu dem Telefonat so geäußert haben:

Bezler said the talk had really taken place but the he had talked about a Ukrainian attack aircraft shot down by the militia above Yenakiyevo a day before the Malaysian airliner crash.

http://en.itar-tass.com/russia/741521

Bezieht man sich auf die oben aufgeführten regierungsamtlichen Angaben zu dem Abschuß der SU-25 am Abend des 16.7.2014, so fand dieser entweder in Amwrossijiwka oder in Saur-Mogila statt. Beide Orte sind noch weiter von Jenakijewe entfernt als Grabowo (Hrabove).

Foto Entf. Jena - AmwroQuelle: Google Earth

Foto Entf. Jena- Saur-MogilaQuelle: Google Earth

Der Ort des Rebellenangriffs mittels manpads auf zwei bombardierende SU-25 gegen 13 Uhr desselben Tages ist allerdings unbekannt; und ob die getroffene Maschine tatsächlich notlanden konnte, ist angesichts der schönfärberischen Berichte Lysenkos über Verluste der Armee ungewiß. Der Einspruch Bezlers läßt sich daher nicht widerlegen.

Die deutsche Regierung hat sich am 9.9.2014 kurz und bündig über den Geheimdienst-Mitschnitt vom 17.7.,2014 geäußert:

Der Bundesregierung ist auch ein in den Medien veröffentlichter Telefonmitschnitt des ukrainischen Geheimdienstes bekannt. Dessen Authentizität konnte nicht verifiziert werden.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/025/1802521.pdf#Page=2

Der BND urteilte am 8.10.2014 – so der SPIEGEL – wie folgt:

Der BND kam zu eindeutigen Ergebnissen: Ukrainische Aufnahmen seien gefälscht, sagte Schindler, das lasse sich anhand von Details erkennen. Auch russische Darstellungen, wonach die Rakete von ukrainischen Soldaten abgefeuert wurde und ein ukrainischer Jagdbomber in der Nähe der Passagiermaschine geflogen sei, seien falsch.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/mh17-laut-bnd-waren-separatisten-fuer-absturz-verantwortlich-a-997885.html

Man beachte den feinen Unterschied zwischen gefälschten Aufnahmen und falschen Darstellungen. Man beachte aber auch den feinen Unterschied zwischen dem Begriff „Aufnahmen“ – worunter auch Ton- und Videoaufnahmen verstanden werden können – und dem Begriff „photos“, wie er in der englischsprachigen Version des SPIEGEL verwandt wird:

BND’s Schindler says his agency has come up with unambiguous findings. One is that Ukrainian photos have been manipulated and that there are details indicating this.

http://www.spiegel.de/international/europe/german-intelligence-blames-pro-russian-separatists-for-mh17-downing-a-997972.html

Insoweit ist, womöglich auch wegen fehlender Übersetzerkompetenz beim SPIEGEL, unklarer denn je, was der BND denn überhaupt überprüft hat. Kompetenznachweise dieses Dienstes sind mir bislang ohnehin nicht bekanntgeworden.

Russische Experten haben sich mit dem Video des SUB vom 17.7.2014 technisch beschäftigt:

Kiev’s evidence of militia’s responsibility for airliner crash faked – expert

July 20, 14:37 UTC+4
A group of experts studied the tape and came to the conclusion that it was made up of numerous unrelated recordings

[…]

http://en.itar-tass.com/russia/741521

Natürlich präsentieren Geheimdienste präpariertes Material. Alles andere würde einen verwundern. Wer das aufdecken will, muß allerdings auf der Höhe der Zeit sein. Dieses Argument ging jedenfalls fehl:

But the most indicative moment is that the audio tape clearly shows that it was created almost a day before the airliner crash, the expert said.

http://en.itar-tass.com/russia/741521

Da hat der russische Geheimdienst sich eine Blöße gegeben, denn eigentlich müßte er die Unzuverlässigeit von YouTube, Facebook und Twitter kennen, was die externe wie interne Dokumentation von Ladezeiten angeht.

Hier ein sehr ermüdender Bericht eines Technikfreaks, der zu dem Schluß kommt, daß Youtube wahrscheinlich einen 24-Stunden-„bug“ hat, was das intern angezeigte Upload-Datum angeht:

https://gist.github.com/klaufir/d1e694c064322a7fbc15

Nach seinen Ermittlungen wurde das fragliche „Beweisvideo“ des Geheimdienstes am 17.7.2014 um 19:11:54 Uhr hochgeladen.

Auch der Berater des Innenministers Arsen Awakow, Anton Geraschtschenko, wirkte an der Popularisierung der SBU-Version der Ereignisse mit, indem er in einer Talkshow Rußland für den Abschuß verantwortlich machte und am 17.7.2014 auf seiner Facebook-Seite jenes Foto zeigte, das ich als Titelfoto für die MH 17-Artikel gewählt habe:

MH 17 Titelfoto

Was sieht man auf diesem Foto? Eine Siedlung, Landschaft, blauen Himmel und ein paar senkrecht übereinandergestapelte weiße Wölkchen, die relativ bodennah beginnen. Und was soll man laut Geraschtschenko auf diesem Foto sehen?

Per holperigem Google-Übersetzer aus dem Russischen übersetzt (Russisch-Deutsch schafft er gar nicht):

Advisor Avakova reported shooting start Boeing rocket brought down

According to Anton Gerashchenko launch saw thousands of people

■ 17 July | 21:09

According to the adviser to the Minister of Internal Affairs of Ukraine Anton Gerashchenko Ukrainian military recorded near the Russian border rocket flight, which was hit by a Malaysian Boeing .

He said this on the air channel 112, according to the UNN .

„Yesterday, sanctions were imposed against the Russian Federation – is his (Putin’s) response to the sanctions that have been imposed … Our military fixed fact Departure missiles and shoot down the plane.

In his own Facebook Gerashchenko published photos trace departure missiles.

„This is a photo contrail left as you launch missiles SAM“ Buk „. Made a few minutes after launch missiles with 3 Thorez district of the city from west to east. Thousands of people have seen the launch and flight of the missile,“ – he wrote.

http://vesti.ua/donbass/61554-sovetnik-avakova-soobwil-o-semke-puska-sbivshej-boeing-rakety?utm_medium=referral&utm_source=marketgid&utm_campaign=vesti.ua&utm_term=1308&utm_content=2976008

Tausende hätten in Tores eine von West nach Ost fliegende Rakete gesehen, deren Kondensstreifen wenige Minuten später fotographiert worden sei.

Die paar senkrecht angeordneten Wölkchen sollen demnach die Reste des Kondensstreifens einer Rakete sein, die südlich von Snischne abgeschossen worden sein soll (natürlich in Richtung Westen und nicht umgekehrt, wie behauptet). Man betrachte das erste hier gepostete Google Earth-Foto, das die Lage von Snischne, Tores und Grabowo zeigt. Über Tores müßte sie aber schon so viel an Höhe gewonnen haben, daß sie keinesfalls mehr bodennahe „Spuren“ hätte hinterlassen können. Der Verband der Ingenieure Rußlands versichert:

Kondensstreifen Ing. S. 7Quelle: http://www.tlaxcala-int.org/upload/telechargements/147.pdf#page=7

Auch die meteorologischen Bedingunungen belegen, daß dieses Foto mit dem blauen Himmel nicht am 17.7.2014 aufgenommen worden sein kann. Für Tores, 15 Uhr, wird eine „durchgehende Wolkendecke“ verzeichnet (wie vor, S. 2, dort versehentlich als „17.6.2014“ notiert).

Entsprechende Witterungsbedingungen zeigt das Satellitenbild im niederländischen Untersuchungsbericht vom 9.9.2014 für 12 Uhr:

DSB Wolken, S. 18Quelle: http://www.onderzoeksraad.nl/uploads/phase-docs/701/b3923acad0ceprem-rapport-mh-17-en-interactief.pdf#page=18

Tores liegt im roten Bereich unter hundertprozentiger Wolkenbedeckung.

Außerdem erwies es sich als schwierig, die „Tausende“ zu finden, die in Tores oder Snischne die Flugbahn der Rakete bzw. deren lauten Geräusche bei Start und Flug wahrgenommen hätten…

Innenminister Arsen Awakow steuerte am 18.7.2014 um 3:32 Uhr auf seiner Facebook-Seite das legendäre 13-Sekunden-Video bei, das eine auf einem Hänger befindliche Buk-Abschußrampe, von deren vier Raketen eine fehle, wie es später gemeinhin heißen wird (ich selbst kann nur zwei vorhandene Raketen erkennen) zeigen soll, wie es in der Grenzstadt Krasnodon „zurück“ nach Rußland fahre.

https://m.facebook.com/arsen.avakov.1/posts/670837696339673

In seinem Begleittext heißt es laut Google-Übersetzer:

Arsen Avakov

Covert surveillance units of MIA of Ukraine today, July 18 at 4.50 am registered with the loaded tractor crawler missile system, moving in the direction through Krasnodon, toward the border with the Russian Federation. The video can be seen uncovered missiles. Two missiles at the site – the average is not visible.
There is an analysis of this and other information collected. Presumably this is the missile system „Buk“ that made a last shot at a civilian airplane Amsterdam -Kuala Lumpur ..
Criminals are trying to hide the traces of this heinous crime. Not succeed. Security Service and Interior Ministry of Ukraine has collected and collects more hard facts and evidence, the author points out the tragedy of the terrorist organization, the DNI / LC and its Russian backers Putin.
The investigation of events MIA issue a comprehensive report on the information. This piece I consider it necessary to publish immediately.

Interessant, daß die verdeckt ermittelnden Kräfte des Innenministeriums (MIA) die Kamera schon 5 Sekunden lang draufhalten, bevor der Hänger mit der Buk auftaucht. Da wird ihnen jemand einen Tip gegeben haben. Noch interessanter, daß niemand von den dezidiert antirussischen westlichen Geolocatern die Angabe des grenznahen Ortes „Krasnodon“ des Innenministers überprüfen; das geschieht erst, nachdem auf der Pressekonferenz des russischen Verteidungsministeriums am 21.7.2014 der Köder ausgelegt wird, daß sich aus der im Video ersichtlichen Plakataufschrift ergebe, daß die Aufnahme in Krasnoarmeisk, einem seit dem 11.5.2014 unter ukrainischer Kontrolle stehenden Ort, gefertigt worden sei.

http://youtu.be/4bNPInuSqfs?t=25m3s

Und schon haben am 22.7.2014 „Euromaidan“ et. al. und „Bellingcat“ (Eliot Higgins) herausgefunden, daß die russische Meldung falsch ist und die Aufnahme in Lugansk entstanden ist; daß die Ortsangabe des Innenministers falsch war, der dieses Video als erster gepostet hat (als Arbeitsergebnis seiner verdeckten Ermittler), findet keine Erwähnung:

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2014/07/22/evidence-that-russian-claims-about-the-mh17-buk-missile-launcher-are-false/

Genauer gesagt, wie ein weniger befangener Untersucher herausgefunden hat, wurde die Aufnahme in einem Vorort von Lugansk gemacht, in dem die Kiewer ATO bereits aktiv gewesen war und zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Kontrolle durch die Rebellen bestand:

22) (added 7/9/2014) According to an interactive map from Kiev (http://liveuamap.com) this position in Lugansk was not under separatist control on that day:

http://humanrightsinvestigations.org/2014/08/05/mh17-the-lugansk-buk-video/

Dem ukrainischen Geheimdienst unterliefen bei seinem Bemühen, eine stringente Geschichte zu erzählen, peinliche Fehler.

So illustrierte er seine Narration von dem ein- und ausgeführten russischen Buk-Start-Fahrzeug mit einem Foto, das ein Buk-Startfahrzeug mit der Nummer 312 zeigte.

„Humanrightsinvestigation“ fand am 21.7.2014, heraus, daß es sich um eine ukrainische Buk handelt, die am 5.3.2014 bei Gorlowka gesichtet wurde:

http://humanrightsinvestigations.org/2014/07/21/the-mh17-investigation-and-buk-312/

Ein weiterer Blogger fand heraus, daß die Buk-Abschußrampe 312 am 8.3.2014 neben zehn anderen nach Soledar verlegt worden war:

On March 8, Censor.Net, a Ukrainian Nationalist cite, says „Ukraine Defends Donetsk From Russian Incursion: ‚Buk‘ Air Defense Rocket Systems Are Taking Up Positions. PHOTO + VIDEO“

The sub-headline reads: „A resident of Gorlovka, driving to work in Soledar, came across an entire convoy of military equipment. …My coworkers and I counted 11 missile launchers …“

http://globaleconomicanalysis.blogspot.com/2014/07/ukraine-caught-in-third-major-lie-magic.html#doCMHSQlmZVvO8V6.99

Das spezifische Video von März 2014, aus dem der SBU das Foto der Buk 312 geklaut hatte, ist natürlich verschwunden. Nachdem RT am 23.7.2014 die Erkenntnisse der Blogger, nämlich daß der ukrainische Geheimdienst eine ukrainische Buk gezeigt hatte, obwohl doch behauptet werden sollte, die Russen hätten eine aus ihren Beständen geliefert, verschwand das Foto von der Seite des SBU:

Bogus photos of ‘Russian’ air-defense systems in Ukraine debunked by bloggers

Published time: July 23, 2014 10:27
Edited time: July 23, 2014 15:32

Ukraine continues to concoct ‘evidence’ a Russian air defense system brought down Flight MH17. Ukraine’s secret service published as ‘proof’ month–old photos of a Ukrainian BUK-M missile system, claiming it is Russian.

Despite the US admitted it has no evidence Russia is directly involved in the Malaysian Airlines disaster of July 17, Kiev has its own ideas.

On July 19 Kiev’s Security Service (SBU) published photos online it claimed showed ‘Russia’ secretly withdrawing a BUK-M (NATO designation SA-11) surface-to-air missile system from the Ukraine civil war zone.

UPDATE – shortly after publishing this article the photos in question were deleted. Below are screenshots from the SBU site.

[…]

http://rt.com/news/174868-ukraine-buk-falsification-continues/

Der Generalstaatsanwalt der Ukraine, Mitglied der rechtsextremen Swoboda-Partei, unterstützte die Geheimdienst-Fabrikation, indem er am 18.7.2014 erklärte, daß nach Mitteilungen des Militärs keine der Buk-Einheiten der Ukraine fehlen würde (demnach also nur eine russische Buk in Frage komme).

Ukrainischer Generalstaatsanwalt: Volkswehr hat keine Buk-Raketensysteme erbeutet
10:53 18/07/2014
MOSKAU, 18. Juli (RIA Novosti).

Nach Angaben des ukrainischen Generalstaatsanwalts Vitali Jarjoma haben die Volkswehr-Milizen bei den Kampfhandlungen gegen die regulären Kräfte keine Fla-Raketenkomplexe erbeutet.
„Als das Passagierflugzeug abgeschossen wurde, teilten die Militärs dem Präsidenten mit, dass die Terroristen keine Raketensysteme der Typen Buk und S-300 von uns haben. Solche Waffen wurden nicht erbeutet“, erklärte Jarjoma in einem Interview für „Ukrainskaja Prawda“.

[…]

http://de.ria.ru/politics/20140718/269041378.html

http://en.interfax.com.ua/news/general/214197.html

Ebenfalls am 18.7.2014 legte Geraschtschenko emotional nach, indem er auf seiner FB-Seite das Foto einer Baby-Leiche präsentierte::

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2697010/Faces-innocent-victims-Melbourne-real-estate-agent-wife-student-leading-AIDS-doctors-confirmed-dead-Flight-MH17-terrorist-attack-killed-298-people-board.html

Am 18.7.2014 wetterte der mittlerweile Ex-Verteidigungsminister Geletej (er hatte zuletzt zu viel gelogen und zu wenig erreicht) gegen die „Terroristen“, die mit russischer Hilfe die MH 17 abgeschossen hätten:

https://news.vice.com/video/exclusive-footage-of-mh17-aftermath-russian-roulette-dispatch-60

[ab Minute 4:35]

Am 18.7.2014 delirierte der SBU (in einer Übersetzung durch die pro-Kiew-Seite „Interpreter“):

On Friday the Ukrainian security services issued a press release in which a Ukraine SBU (Security Service) officer explains Ukraine’s narrative — that three vehicles carrying Buk missiles came from Russia and returned back to Russia after the incident:

“At 2:00, July 18, two movers each with a Buk missile launcher crossed the Russian border in Luhansk region. At 4:00, another three movers: one of them empty, other carrying a launcher with four missiles and the latter allegedly with a control unit, crossed the state border.”

http://www.interpretermag.com/ukraine-liveblog-day-154-heavy-fighting-in-donetsk/#3487

Die verlinkte SBU Seite trägt nun Datum von Samstag, dem 19.7.2014.

http://www.sbu.gov.ua/sbu/control/uk/publish/article?art_id=129099&cat_id=39574

Für alle diese sich teilweise widersprechenden Behauptungen gibt es Null Beweise. Die Indizienkette des SBU ist dünn, alle „Nachrichten“ und „Bilder“ wurden von ihm selbst und der Regierung lanciert. Deren Intentionen waren seit dem 14.7.2014 sichtbar: der Konflikt sollte internationalisiert und Rußland als Kriegsteilnehmer desavouiert werden. Daran ließ Poroschenko am 18.7.2014 keinen Zweifel:

18.07.2014 00:45

Press office of President

Address of the President on the occasion of the crash of Malaysia Airlines aircraft

Today the war has overspilled from the territory of Ukraine.

Over the past months Ukraine was overwhelmed by the events caused by the aggressors and militaries in the East of the country. But the tragedy which took place in the Ukrainian skies today is horrendous.

[…]

The State Security Service of Ukraine has intercepted a conversation in which one of the leaders of the mercenaries boasted about bringing down the plane in his reporting to his Russian supervisor, colonel of the General Intelligence Unit of Russia’s Armed Forces. Other terrorists have also boasted about their success.

In the past couple of days it is the third tragic incident, following two Ukrainian military planes which were shot down.

[…]

In the past couple of weeks, thanks to the courage and heroism of our soldiers, the territory, controlled by the terrorists, bandits and Russian mercenaries has decreased by more than half.

Each and every citizen of Ukraine is fighting for our independence, sovereignty and territorial integrity.

Today, the whole world had seen the real face of the aggressor.

Shooting down a civilian aircraft is an act of international terrorism, targeted against the entire world.

This is a wake-up call for the whole world.

We expect for an adequate response from the international community.

http://www.president.gov.ua/en/news/30787.html

Klarer kann man die Intentionen dieser Kiew-Narration seit dem 14.7.2014 nicht benennen. Da sie im Interesse der USA erfolgte, die auch die Presse an sich zu binden versteht, war sie sogar relativ erfolgreich – gegen jede Vernunft. Wie diese durchsichtige Geschichte überhaupt Karriere machen konnte, läßt sich nur durch die Einflußnahme westlicher Medien erklären.

Im Westen gibt es einen entsprechenden transatlantischen Empfangsraum, und sogar Reporter wie den n-tv und RTL-Korrespondenten Dirk Emmerich, der selbst „Nachrichten“ wie diese twittert:

Dirk EmmerichVerifizierter Account @DEmmerich

#Ukraine: Buk-Rakete samt Personal kam aus Russland. 2 Festnahmen beim Versuch der Rückführung über Grenze > http://zn.ua/UKRAINE/sbu-zaderzhala-dvuh-rossiyskih-korrektirovschikov-ognya-149218_.html … #MH17

https://twitter.com/DEmmerich/status/490133763750260736

Nachtrag: (24.11.2014)

Nun ist klar, wer jener „M. Kositsin“ ist, bei dem sich ein anonymer Rebell laut angeblichen Mitschnitts des ukrainischen Geheimdienstes am 17.7.2014 um 17:42 Uhr über das Informationschaos beklagt, weil das abgeschossene Flugzeug einerseits eine AN 26, anderseits ein Zivilflugzeug sein soll.

Über diesen Mann, Nikolai Kozitsyn, gab es am 11.11.2014 ein Porträt:

Ukraine Rebels: A Disunited Front Run by Warlords

By Associated Press | November 11, 2014

Last Updated: November 11, 2014 8:22 pm

[…]

PEREVALSK, Ukraine—They don’t call Nikolai Kozitsyn “Daddy” for nothing. In this rebel-held eastern Ukrainian town, the mustachioed Cossack lords it over the locals and pays little heed to the bosses of the breakaway movement.

[…]

As armed pro-Russian separatists were seizing one town after another in eastern Ukraine, groups of Cossacks in early May crossed from southern Russia to occupy territories along the border. They claimed they did so to defend the interests of the native Russian-speaking population.

“I’m fighting for this people and together with this people,” said Kozistyn, “defending our rights to own this territory and the riches with which our Lord and forefathers endowed us.”

[…]

Kozitsyn, who leads a Cossack unit calling itself the Great Don Army, claims to rule over four-fifths of the rebel-controlled section of the Luhansk region, with thousands of men under his command. Rival rebels disagree.

[…]

Perevalsk and Alchevsk both participated in a contentious vote in early November to elect separatist deputies and leaders, but it is evident the outcome of the poll means little on the ground.

Kozitsyn, in Perevalsk, said his authority came from a higher power.

“We are an independent organization and we don’t depend on anyone,” he said. “I’m answerable only to President Putin and our Lord.”

http://m.theepochtimes.com/n3/1075445-ukraine-rebels-a-disunited-front-run-by-warlords/

Wie kommt nun ein ungenannter Rebell dazu, den in Lugansk tätigen Kosakenführer Kozitsyn um Aufklärung wegen des Abschusses der MH 17, der in Donezk stattfand, aufzufordern? Den Donezker Rebellen war gerüchteweise zu Ohren zu kommen, daß Kosaken in Chornukhyne ein Flugzeug abgeschossen hätten. Sieht man sich die Landkarte an, dann liegt es nahe, den in Perevalsk stationierten Kosaken Kozitsyn zu befragen:

Perewalsk KozitsynQuelle: Google Earth

Mit einer militärischen Aktion in Chornukhyne hätte er zwar den Verwaltungs- bzw. Republikbezirk überschritten, aber geographisch lagen nur knapp 26 km zwischen seinem Sitz und dem vermeintlichen Abschußort, der von allen anderen Parteien (USA, Ukraine, Rußland) allerdings ganz woanders verortet wird.

Entsprechend ausweichend antwortet Kozitsyn auch (der so eitel ist, sich nicht die Chance entgehen zu lassen, vorzugeben, irgendwie etwas über diesen Abschuß zu wissen).

In einem interessanten Video von Vice News vom 20.11.2014 zu MH 17 wird er zu diesem Gespräch interviewt (ab Minute 6:14); der Reporter legt ihm allerdings die Sätze seines Gesprächspartners in den Mund, und es wird offenbar, daß der ukrainische Geheimdienst offensichtlich ein “Jugendfoto” von ihm ausgesucht hat.
Der Reporter Simon Ostrovsky irrt sich auch, was den Luftangriff auf Snischne mit elf Toten angeht: der fand am 16.7. und nicht am 11.7. statt.

Russian Roulette (Dispatch 87)
November 20, 2014 | 9:41 pm

On July 17, 2014, Malaysia Airlines Flight 17 was shot down over eastern Ukraine, killing 298 innocent people. While investigations continue into exactly what happened, representatives from the Dutch Safety Board are still recovering pieces of the plane that have been lying in fields for four months. In the absence of an official determination, pro-Russia separatists and the Ukrainian government are putting out their own theories.
VICE News correspondent Simon Ostrovsky traveled to the site of the MH17 crash, where Dutch investigators continue their work, and spoke with a Cossack commander as well as a representative from the Ukrainian Security Services about the blame game between the two camps that will likely persist for months to come.

https://news.vice.com/video/russian-roulette-dispatch-87

Auch hier sieht man Ausweichendes: Kozitsyn faßt seine Antwort sinngemäß so zusammen, daß er der Ukraine die Schuld an der Nichtsperrung des Luftraums gibt. Auf die Nachfrage des Reporters, was wohl die Ursache des Absturzes sei, sagt er: „Rakete“ und grinst dabei. Auf die weitere Nachfrage, wer die denn abgeschossen habe, will er nicht antworten.

Ich halte es für falsch, aus den Eitelkeiten einzelner Protagonisten Schlüsse auf Tatsachen ziehen zu wollen. Der abservierte Igor Strelkow (Girkin) ist dafür ein gutes Beispiel.

Nachtrag (6.12.2014)

Die Tagesschau vermeldet:

Schwere Vorwürfe an ukrainische Behörden Luftraum hätte für MH17 gesperrt werden müssen

Stand: 03.12.2014 18:00 Uhr

Die ukrainische Flugaufsicht hätte nach Ansicht von Militärexperten den Luftraum über dem Osten des Landes schon vor dem Abschuss der Passagiermaschine MH17 zwingend sperren müssen. Das ergeben Recherchen von WDR, NDR “Süddeutscher Zeitung” und dem niederländischen Investigativteam “ARGOS”. Hintergrund ist der Abschuss einer Antonov-Militärmaschine wenige Tage vorher. Ein Satz, der auf diesen Zusammenhang hindeutet, wurde aus dem niederländischen Zwischenbericht vor der Veröffentlichung gestrichen. Beim Abschuss des Malaysia Airlines-Fluges waren im Juli 298 Menschen ums Leben gekommen.

[…]

Das Schlüsselereignis fand am 14. Juli 2014 statt, drei Tage vor dem Abschuss von MH17. Eine Rakete zerstörte eine Antonov, ein propellergetriebenes Transportflugzeug der ukrainischen Streitkräfte. Das Besondere an diesem Vorfall: Die Maschine wurde in einer Höhe von 6500 Metern getroffen – der erste Abschuss eines Flugzeugs in dem Konflikt in so großer Höhe.

Die zuständige ukrainische Behörde reagierte: Etwa sieben Stunden nach dem Abschuss der Militärtransportmaschine verbat sie das Fliegen, allerdings nur bis auf 9750 Metern – wenige Hundert Meter von der Standard-Reiseflughöhe der Langstreckenflieger entfernt. Bei ihrem Abschuss war die malaysische Boeing 777 auf etwa 10.050 Metern unterwegs.

Großes Flugabwehr-Raketensystem war im Einsatz

Laut Siemon Wezeman vom renommierten Stockholmer Institut für Friedensforschung (SIPRI) musste nach dem Abschuss der Antonov jedem klar gewesen sein: Hier wird nicht mehr von der Schulter geschossen. “Mit dem Abschuss der Antonov auf einer Höhe von 6500 Metern war es absolut klar, dass das nicht mit kleinen, sondern nur mit schweren Flugabwehr-Raketensystemen geschehen konnte”, so Wezemann.

“Diese größeren Raketensysteme zur Flugabwehr erreichen normalerweise ohne Probleme Höhen zwischen 10.000 und 13.000 Metern”, so Wezeman. “Dadurch, dass man gewusst hat, dass die Antonov nur durch schwere Flugabwehr-Raketensysteme vom Himmel geholt werden konnte, muss man sich wirklich wundern, warum die ukrainischen Behörden den Luftraum in der Region nicht komplett gesperrt haben“, so Wezeman weiter. Das ukrainische Verkehrsministerium äußert sich nicht zu den Vorwürfen. Man habe gerade einen Ministerwechsel.
[…]
In einer unveröffentlichten Version des niederländischen Zwischenberichts zu den Ursachen des Absturzes wurde auf die Sperrung des Luftraums durch die Ukraine hingewiesen. Das belegen Recherchen von WDR, NDR, “SZ” und dem niederländischen Investigativteam “ARGOS”.
Die Sperrung bis zu 9750 Meter wurde auf dem international üblichen Weg per sogenannter NOTAM (engl. “notice to airmen”) herausgegeben. Auf Seite 14 der unveröffentlichten Version des holländischen Zwischenberichts hieß es: “Die NOTAM mit der Luftraumbegrenzung wurde verfasst als Reaktion auf den Abschuss einer Antonov 24 am 14. Juli auf einer Flughöhe von 6500 Metern.”

Ein heikler Satz, denn er macht das Versagen der ukrainischen Flugaufsichtsbehörde offenbar. Eine Flughöhe von 9750 Meter – ausdrücklich genannt als Reaktion auf den Antonov-Abschuss – verweist genau auf den fatalen Fehler, den 298 Menschen mit dem Leben bezahlten. In der offiziellen Version des Zwischenberichts ist der Satz nicht mehr enthalten. Warum? Das “Dutch Safety Board” lehnt unsere Interview-Anfrage dazu ab und antwortet schriftlich, es sei nicht “100 Prozent” sicher gewesen, dass die Information in dem Satz korrekt sei. Seltsam, denn Fakt ist: Wenige Stunden nach dem Abschuss der Antonov hat die ukrainische Luftaufsicht eine Teilsperrung des Luftraums auf 9750 Meter verhängt.
[…]

http://www.tagesschau.de/ausland/malaysian-airlines-abschuss-101.html

Natürlich hat das Dutch Safety Board recht: den Verlautbarungen ukrainischer Behörden kann man nicht trauen: hinsichtlich des Abschusses der AN 26 (nicht: 24) am 14.7.2014 wurden zwei sich widersprechende propagandistische Nachrichten in die Welt gesetzt: einmal, daß dieses Flugzeug von russischem Staatsgebiet aus abgeschossen wurde, ein anderes Mal, daß diese Maschine in einer Höhe von 6.500 Metern geflogen sei, als sie von Rebellen abgeschossen wurde, die demnach über Waffen verfügt haben müssen, die über die üblichen manpads hinausreichten.

Kiew lügt, und das DSB hat darauf adäquat reagiert.

Daß regierungstreue Internet-Aktivisten die gewünschten Ergebnisse zusammengoogeln, läßt rational agierende Behörden natürlich kalt. In diesem Fall schon deshalb, weil die nachgereichte Beschuldigung durch den notorischen Peter Martin (NL) viel zu spät kam – von der mangelnden Beweiskraft seiner Bilder ganz zu schweigen.

Thursday, November 27, 2014

Unnoticed video of AN-26 downing confirms shot down from Russian territory.

Largely unnoticed video of the downing of Ukrainian AN-26 confirms it was shot down from Russian territory.[…]

http://ukraineatwar.blogspot.de/2014/11/unnoticed-video-of-26-downing-confirms.html

(wird fortgesetzt)

Und zwar hier:

https://gabrielewolff.wordpress.com/2015/01/19/ukraine-informationskrieg-um-mh-17-3/