Warum die Presse versagt II

Nahtlos kann ich an meinen letzten Artikel vom 19.10.2020 anschließen, der so begann:

„In den letzten zweieinhalb Jahren habe ich keinen Beitrag mehr geschrieben, sondern nur noch in Kommentaren das Weltgeschehen und dessen mediale Zerrbilder präsentiert. Die Themen gingen nicht aus, und es war immer wieder ein Phänomen festzustellen: öffentlich-rechtliche Sender und die Medien informieren nicht, sie ergreifen Partei, befördern Agenden und verfehlen ihren Auftrag, der Macht durch kritisches Hinterfragen Paroli zu bieten.

Stattdessen: Polemik, Skandalisierung, uniformer „Haltungsjournalismus“, Wunschdenken, eilfertige Übernahme von Sprachvorgaben aktivistischer Lobbies und Ausgrenzung von Kritikern. Hat man jemals so viel über „Verschwörungstheorien“ – pardon, jetzt heißt es „Verschwörungsmythen“ und „Verschwörungserzählungen“, denn „Theorie“ klingt zu wissenschaftlich und würde diese Wirrköpfe nur adeln – gelesen wie in den letzten Monaten, dargeboten von derselben Presse, die jahrelang an der Verschwörungstheorie der Democrats mitwirkte, nach der Donald Trump quasi ein russischer Agent sei und mit Putin daran arbeitete, Mails der Democrats-Partei zu hacken und sie über WikiLeaks zu verbreiten? Und die jetzt souverän die Aufdeckung dieser Verschwörungstheorie als echte Verschwörung von Hillary Clinton, dem DNC, CIA, FBI, dem State Department und den willigen Helfern der durch die Bank anti-Trump-Presse von NYT über die Washington Post, Politico und Daily Beast, CNN und allen anderen cable news bis auf Fox News beschweigt?

Ja, ja, die „Schlinge zog sich jahrelang zu“ um Trump.

Wenn sie sich infolge der New York Post-Enthüllungen um Joe Biden zuzieht, springt man gerne wieder auf den Zug, daß es sich bei den aus Hunter Bidens Computer stammenden Mails und Bilder, deren Echtheit nicht einmal von den Bidens bestritten wird, um „russische Desinformation“ handele.“

Der Coup gelang: die NYPost verlor ihren Twitter-Account, alle Nutzer, die auf die enthüllende Artikel-Serie über krumme Geschäfte von Bruder James und Sohn Hunter Biden in der Ukraine, China und Rußland verlinkten, wurden gecancelled, Facebook zensierte ebenso, kein einziges Mainstream-Medium berichtete darüber, und 50 ehemalige leitende Geheimdienstmitarbeiter versicherten, an der Sache sei nichts dran. So sicherten sie Bidens Wahl.

Erst am 16.3.2022 räumte die NYT – wohl zur Vermeidung einer „Überraschung“ durch eine alsbald zu erwartende Anklage gegen Hunter Biden ­– ein, daß die von der NYPost veröffentlichten E-Mails aus Hunter Bidens Laptop (neben bestätigenden Zeugenaussagen auch zu den 10% für den „Big Guy“ Joe) echt seien.

Hier die Sachlage, wie sie in „The Federalist“ zutreffend zusammengefaßt wird:

8 Joe Biden Scandals Inside Hunter Biden’s MacBook That Corporate Media Just Admitted Is Legit
By: Margot Cleveland
March 22, 2022
[…]

6. The Intelligence Community’s Briefing of Biden

Another scandal reaching President Biden concerns his interactions with the intelligence community after the FBI, and presumably the CIA and other such agencies, learned in December of 2019, that Hunter Biden believed Russians had stolen Hunter’s laptop, rendering the Bidens susceptible to blackmail.

Here, it is important to understand that there are two separate Hunter Biden laptops at issue. The most-discussed laptop was actually the second laptop. That laptop was the one Hunter had abandoned at the Delaware repair shop. Then, after the repair shop owner discovered concerning material on the MacBook, the store owner handed it to the FBI in December of 2019. The owner of the repair shop, however, had first made a copy of the hard drive, which resulted in The New York Post’s coverage in October 2020.

But there was another laptop — one Hunter believed Russians had stolen from him when he was binging on drugs with prostitutes in the summer of 2018 in Las Vegas. While the public did not learn about the existence of this earlier laptop until August of 2021, the FBI knew about it as early as December 2019, when they took possession of the second laptop Hunter had left at the repair store.

Among other material contained on the second laptop was a video of Biden recounting the circumstances of his first laptop disappearing with some Russians. Significantly, on that video Hunter Biden said his first laptop contained a ton of material leaving him susceptible to blackmail, since his father was “running for president” and Hunter talked “about it all the time.”

It is inconceivable that the FBI and the intelligence communities did not brief Biden on this discovery and the risk of blackmail, given that former FBI Director James Comey briefed Trump on the fake Steele dossier. On second thought, that is the initial question reporters should ask the president: “Did the FBI brief you, Mr. President, on the fact that Hunter believed Russians had stolen a laptop containing compromising information?”

From there, an inquiring press should investigate to ensure that Joe Biden did not direct the intelligence community to bury this national security risk to protect himself or his son.

7. Possible Collusion to Interfere in the 2020 Election

An honest press should also investigate whether now-President Biden or anyone connected to his then-presidential campaign pressured reporters, media outlets, or companies such as Twitter and Facebook to censor the Hunter Biden story. And what about the “fifty former intelligence officials” who publicly declared the laptop resembled a Russian disinformation campaign — something clearly untrue? Did Biden or his campaign coordinate with those individuals, several of whom had endorsed the Democratic candidate, in the release of the letter?

Given that polls show that 17 percent of Joe Biden voters would not have voted for him in 2020, if they had known about the Biden family scandals, the collective burying of the laptop scandal represents the most significant interference in elections ever seen in our country. So, “Did Biden or his campaign have anything to do with the decision to kill the New York Post’s reporting on Hunter’s MacBook?” And “What about the ‘fifty former intelligence officials?’”
[…]

https://thefederalist.com/2022/03/22/8-joe-biden-scandals-inside-hunter-bidens-macbook-that-corporate-media-just-admitted-is-legit/

Da sehen wir den Washington-Sumpf, zu dem die Presse unmittelbar gehört. Sie weigert sich noch immer, über den Skandal, der mittlerweile – wie der senile Präsident selbst – das Zeug zum Sicherheitsrisiko hat, zu berichten.

Corona hat zwischenzeitlich die schon im Oktober 2020 aufgezeigten Medien-Mängel vertieft: Evidenzfreie Panikmache, herabsetzende Ausgrenzung von Maßnahme-Kritikern als rechtsextreme „Corona-Leugner“, mit denen sie nichts gemein hatten, Promoten von Katastrophen-Modellierern, die immer danebenlagen, Wissenschaftler-Bashing, soweit sie nicht auf dem No-Covid-Kurs von Christian Drosten unterwegs waren -: schlimmer konnte es nicht kommen. Meinte ich.

Doch jetzt ist Krieg, und es ist noch schlimmer geworden. Und die Verantwortungslosigkeit der Medien in jeder Hinsicht noch gefährlicher.

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Warum die Presse versagt

In den letzten zweieinhalb Jahren habe ich keinen Beitrag mehr geschrieben, sondern nur noch in Kommentaren das Weltgeschehen und dessen mediale Zerrbilder präsentiert. Die Themen gingen nicht aus, und es war immer wieder ein Phänomen festzustellen: öffentlich-rechtliche Sender und die Medien informieren nicht, sie ergreifen Partei, befördern Agenden und verfehlen ihren Auftrag, der Macht durch kritisches Hinterfragen Paroli zu bieten.

Stattdessen: Polemik, Skandalisierung, uniformer „Haltungsjournalismus“, Wunschdenken, eilfertige Übernahme von Sprachvorgaben aktivistischer Lobbies und Ausgrenzung von Kritikern. Hat man jemals so viel über „Verschwörungstheorien“ – pardon, jetzt heißt es „Verschwörungsmythen“ und „Verschwörungserzählungen“, denn „Theorie“ klingt zu wissenschaftlich und würde diese Wirrköpfe nur adeln – gelesen wie in den letzten Monaten, dargeboten von derselben Presse, die jahrelang an der Verschwörungstheorie der Democrats mitwirkte, nach der Donald Trump quasi ein russischer Agent sei und mit Putin daran arbeitete, Mails der Democrats-Partei zu hacken und sie über WikiLeaks zu verbreiten? Und die jetzt souverän die Aufdeckung dieser Verschwörungstheorie als echte Verschwörung von Hillary Clinton, dem DNC, CIA, FBI, dem State Department und den willigen Helfern der durch die Bank anti-Trump-Presse von NYT über die Washigton Post, Politico und Daily Beast, CNN und allen anderen cable news bis auf Fox News beschweigt?

Ja,ja, die „Schlinge zog sich jahrelang zu“ um Trump.

Wenn sie sich infolge der New York Post-Enthüllungen um Joe Biden zuzieht, springt man gerne wieder auf den Zug, daß es sich bei den aus Hunter Bidens Computer stammenden Mails und Bilder, deren Echtheit nicht einmal von den Bidens bestritten wird, um „russische Desinformation“ handele.

Ohne Kommentar zitiere ich aus einem Kommentar, der ausschließlich seine eigene Blasen-Befindlichkeit beschreibt:

Politik in den USA

Das größte Problem an Trump sind seine Wähler

Eine Kolumne von Henrik Müller

Es ist ein Skandal, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahl immer noch gewinnen kann – trotz aller Verfehlungen und Ungeheuerlichkeiten. Wie kann das sein? Die Antwort lässt nichts Gutes erhoffen.

11.10.2020, 13.28 Uhr

[…]

Das wirklich Beunruhigende dieses Wahlkampfs ist nicht Trumps Amtsgebaren, sondern die mögliche Unfähigkeit des Souveräns – also des Volkes -, einen untragbaren Präsidenten aus dem Amt zu entfernen. Und all das spielt sich ab in jenem großen Land, das, bei allen Fehlern, über Generationen der westlichen Welt ein strahlendes Vorbild war. Ein Befund, der die Demokratie selbst als Regierungssystem ins Zwielicht rückt – und damit auch uns ganz direkt angeht.

Zwei Enthüllungen der vergangenen Wochen sollten genügen, Trump unwählbar zu machen: sein Eingeständnis, die amerikanische Öffentlichkeit über die Gefahren der Corona-Pandemie – wissentlich und kalkuliert – in die Irre geführt zu haben, wie er dem Reporter Bob Woodward im Frühjahr ins Aufnahmegerät plauderte. Und die Veröffentlichungen der „New York Times“ über Trumps Steuererklärungen, die einen Abgrund an Steuervermeidung und Korrumpierbarkeit offenbaren.

[…]

Damit die Demokratie funktionstüchtig sein kann, bedarf es einer aufgeklärten Bevölkerung. Wenn allerdings nicht mehr das Relevante in wahrhaftiger Form thematisiert wird, wenn falsche Nachrichten, Triviales und sonstiger Bullshit die Debattenräume verstopfen, wenn sich Nischen und Echokammern abschotten und das Dröhnen der Lärmspiralen ohrenbetäubend wird, dann ist nicht mehr unbedingt gewährleistet, dass die Wahrheit für alle sichtbar ans Licht kommt. Wie es um die Qualität der Regierung bestellt ist, lässt sich unter diesen Bedingungen nicht mehr so einfach erkennen.

[…]

„You can’t fool all the people all the time?“ Vielleicht doch!

Während des Corona-Shutdowns habe ich an dieser Stelle die Hoffnung geäußert, dass die Covid-19-Krise zum Offenbarungseid der Populisten werden könnte. Schließlich sei ihr Scheitern allzu offensichtlich.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/der-offenbarungseid-der-populisten-kolumne-a-91f96c2a-fffe-4e0f-8a23-126979b8dc22

Ich war zu optimistisch. Das Pandemie-Missmanagement von Boris Johnson (Großbritannien), Jair Bolsonaro (Brasilien) und Trump war so ungenügend, dass sich jeder von ihnen am Ende selbst infizierte. Trotzdem genießen sie allesamt nach wie vor beachtliche Zustimmungswerte. Offenkundig bemisst sich der Erfolg einer Regierung – mindestens für Teile der Bevölkerung – nicht mehr unbedingt an ihren Leistungen, sondern an ihrem Unterhaltungswert.

Ein Prozess ist im Gang, bei dem der Grundkonsens verlorenzugehen droht. Die Veränderungen der Medienlandschaften – das Aufkommen von Social Media, die schwächere Durchdringung mit seriösem Journalismus – begünstigen einen Zerfall der Öffentlichkeit. Gesellschaften spalten sich in immer kleinere Resonanzräume auf, wo jeweils eigene Erzählungen über den Zustand der Welt vorherrschen. Diese Erzählungen brauchen nicht unbedingt eine belastbare Faktenbasis, um der jeweiligen Anhängerschaft glaubwürdig zu erscheinen. Gegenseitige Bestätigung innerhalb der jeweiligen Gruppe genügt.

[…]

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/donald-trump-beschaedigt-auch-unsere-demokratie-kolumne-a-71714efc-dde0-44e3-9262-52bfda6956d6

Wo er recht hat, hat er recht. 😉